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Den Heimvorteil im Medienwandel nutzen - BLM-Präsident Schneider eröffnet die 23. Lokalrundfunktage in Nürnberg

30.06.2015 | 39

Der lokale Rundfunk müsse seinen Heimvorteil im Medienwandel konsequent nutzen, so die Aufforderung von BLM-Präsident Schneider, der am heutigen Dienstag die 23. Lokalrundfunktage in Nürnberg eröffnete. Insgesamt haben sich ca. 1.000 Teilnehmer für die beiden Veranstaltungstage am 30. Juni und 1. Juli im CongressCenter Ost der Nürnberger Messe angemeldet. Die Lokalrundfunktage, die von der BayMS, einer Tochter der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) durchgeführt werden, sind damit der größte Kongress zum lokalen Hörfunk und lokalen Fernsehen in Deutschland.
 
Die digitale Transformation bzw. Disruption zwinge sowohl die Anbieter als auch die BLM intensiv über die Zukunft des lokalen Rundfunks nachzudenken, so Schneider. „Ich bin überzeugt, dass wir an einem Scheidepunkt stehen, an dem ein „einfach weiter so“ nicht mehr funktioniert. Der Prozess des digitalen Umbruchs ist längst nicht abgeschlossen. Dies gilt für die inhaltliche Seite ebenso wie für den Werbemarkt. Um Unternehmen wie Google, Facebook und Amazon in den lokalen Märkten etwas entgegen­setzen zu können, müssen sich die lokalen Medien auf ihre Stärken besinnen und sie konsequent ausspielen.“
 
Die BLM sei dabei ein Konzept für die Zukunft des lokalen Hörfunks zu entwickeln: „Wir haben im vergangenen Herbst angefangen zu analysieren, wie sich der lokale Hörfunk angesichts der digitalen Trans­formation weiterentwickeln wird. „Hörfunk 2020“ ist der programma­tische Titel dieses Konzepts, zu dem eine Reihe von Ihnen mit Ihrem Praxiswissen beigetragen haben. Wir diskutieren derzeit die Handlungs­empfehlungen in den Gremien und werden dann nach der Sommerpause schrittweise mit der Umsetzung beginnen. Die wichtigsten Aspekte liegen dabei auf der Hand: Die Lokalität stärken und ausbauen, die Vielfalt erhalten, die Wirtschaftlichkeit sicherstellen und die Professionalität verbessern.“
 
Konkret gehe es dabei um den Ausbau lokaler Sendezeiten, die Schaffung eines attraktiven Angebots für junge Hörer, die Verbesserung der Zulieferprogramme, verstärkte Kooperationen bei der Vermarktung und dem Thema Forschung sowie um eine bessere Auffindbarkeit der lokalen Angebote auf den unterschiedlichen Plattformen. Zur Verbesserung der Professionalität habe die BLM ihr Aus- und Fortbildungsangebot deutlich ausgebaut und auch das Innovationsprojekt „INNOVATE:MEDIA“ solle mit seinen Teilprojekten vor allem den lokalen Medienunternehmen zugutekommen.
 
Beim Lokalfernsehen würden die Ergebnisse der aktuellen Funkanalyse zeigen, wie notwendig die digitale Satellitenverbreitung sei. Eine Herausforderung sei die weitere Entwicklung im Kabel: „Mit der zunehmenden Digitalisierung des Kabels muss sich das lokale Fernsehen mit erschwerten Wettbewerbsbedingungen auseinandersetzen. Im digitalen Kabel stehen die lokalen Angebote derzeit nur in SD-Qualität zur Verfügung, während RTL als Träger der lokalen Fensterprogramme bereits in HD-Qualität – dann aber ohne Fenster - ausgestrahlt wird. Wenn in wenigen Jahren die Hauptnutzung von Fernsehen in HD-Qualität erfolgen wird und man sich heute schon Gedanken über eine eventuelle SD-Abschaltung über Satellit macht, muss Lokal-TV in Zukunft in HD angeboten werden, sonst besteht die Gefahr, dass es zu deutlichen Reichweitenverlusten kommt“, so Schneider.
Auch die Zukunft des Lokalfernsehens betreffend, habe die BLM, ähnlich wie beim lokalen Hörfunk, eine eigene Arbeitsgruppe eingesetzt, die ihre Ergebnisse Ende des Jahres vorstellen werde, sagte Schneider.
 
Abschließend forderte der BLM-Präsident in seiner Begrüßung die lokalen Hörfunk- und Fernsehanbieter noch einmal auf, den großen Trumpf, den sie haben, auch zu nutzen: „Wir haben den Heimvorteil im Medienwandel und den müssen wir konsequent und auf allen Ebenen ausspielen.“

www.lokalrundfunktage.de