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S-Bahn-Unfall Schäftlarn

Aktuelles – München, Gong 96.3: S-Bahn-Unfall Schäftlarn

Moderation

Moderator: Es ist der Tag danach. Nachdem zwei Münchner S-Bahnen auf offener Strecke frontal zusammen geprallt sind. Gong 96.3 hier, guten Morgen.

Moderatorin: Guten Morgen!

Moderator: Es wird zehn nach sechs. Ja, das war eine lange Nacht für hunderte Rettungskräfte im Süden der Stadt bei Schäftlarn, Ebenhausen.

Moderatorin: Mhm, und hier nochmal die Zusammenfassung der Ereignisse für euch.

Beitrag

Musikbett startet.

Redakteur: Es ist 16:35 Uhr, als bei der integrierten Leitstelle der Notruf eingeht. Mehrere Anrufer berichten von einem lauten Knall und einer aufsteigenden Rauchwolke am Rande der Ortschaft Ebenhausen.

Musikbett lauter, rhythmischer.

Redakteur: Gong 96.3 Hörer Theo ist Ohrenzeuge und einer der ersten am Unfallort.

Theo (Hörer): (in bayerischem Dialekt per Telefon) Ich habe einen Knall gehört. Kurz darauf sind die Sirenen schon losgegangen. Ich war früher bei der Feuerwehr, da weiß ich natürlich, wenn eine Sirene geht, dann ist was Großes los. Dann bin ich rausgegangen und bin halt dann Richtung S-Bahn. Und da sind die zwei S-Bahnen frontal aufeinander zusammengefahren.

Redakteur: Beide Züge sind entgleist. Ein Anblick, der fassungslos macht.

Theo (Hörer): Die sind total deformiert. Die Fahrerhäuser, die erkennst du nicht mehr, von beiden Fahrzeugen. Die sind total zerquetscht.

Redakteur: Wer nicht mit dem Rücken in Fahrtrichtung saß, wurde von seinem Platz geschleudert. Mit vereinten Kräften stemmen die Erstretter die Türen auf.

Theo (Hörer): Die Türen waren dann auf und dann haben wir halt den Leuten runter geholfen und haben sie halt dann in den Forst geführt und haben sie beruhigt. Und viele haben halt geweint und waren halt fertig.

Redakteur: Mittlerweile kreisen drei Helikopter über dem Unfallort. Hunderte Einsatzkräfte, Polizisten und Notärzte sind am Gleis. Erst zwei Stunden später tritt Polizeisprecher Andreas Franken vor die Mikrofone und verkündet die Bilanz des Ebenhausener S-Bahnunglücks.

Andreas F.: Wir haben eine tote Person zu beklagen. Nach unserem aktuellen Erkenntnisstand haben wir mindestens 14 Personen, die verletzt wurden bei diesem Ereignis.

Redakteur: Was bleibt sind viele Fragen. Wie konnte es nur sechs Jahre nach dem Zugunglück von Bad Aibling schon wieder dazu kommen, dass zwei Züge auf offener Strecke frontal zusammenprallen.

Moderation

Moderator: Die Ermittlungen haben in der Nacht begonnen. Ein Update hört ihr in den Gong 96.3 Nachrichten um Punkt halb sieben.

Moderation

Nachrichten-Musikbett startet leise.

Moderator: Das S-Bahnunglück nahe Schäftlarn und die Suche nach der Ursache. Die aktuellsten Entwicklungen am Morgen danach, jetzt.

Nachrichtenmeldung

Nachrichten-Musikbett.

Opener: Es ist halb sieben. Immer aktuell informiert. Aus München, Bayern und der Welt. Gong 96.3, das Nachrichten-Update um halb.

Sprecher: Mit Niko Fuchs, guten Morgen.
Am Tag nach dem verheerenden S-Bahnunglück bei Schäftlarn im Landkreis München ist die Anteilnahme riesig. Ministerpräsident Söder hat den Angehörigen des getöteten 24-Jährigen sein Mitgefühl ausgesprochen. Gong 96.3 München Reporter Lennart Wenner, an der Unglückstelle laufen noch immer die Arbeiten.

Reporter: Die beiden demolierten Züge stehen nach wie vor auf den Gleisen. In etwa einer halben Stunde kommt die Bahn hier an den Unglücksort. Dann wird entschieden, wie die beiden Wracks abtransportiert werden können. Um 16:35 Uhr am Nachmittag sind die Bahnen frontal ineinander gekracht. Ein junger Mann ist gestorben, 18 Personen wurden teils schwer verletzt. Insgesamt waren zum Unglückszeitpunkt rund 95 Fahrgäste in den Zügen. Die Unglücksursache ist weiter unklar.

Sprecher: Danke, Lennart. Welchen heftigen Vorwurf ein früherer Lockführer der Bahn nach dem Unglück macht, gleich in 20 Minuten hier auf Gong 96.3.

Moderation mit O-Ton

O-Ton: (Eisenbahner) Ja, Bad Aibling wäre vermeidbar gewesen. Und auch hier dieses S-Bahnunglück wäre vermeidbar gewesen.

Moderator: Mhm, klare Aussage eines Eisenbahners am Tag danach. Gong 96.3, die Mike Tief Thiel Show hier, guten Morgen.

Moderatorin: Guten Morgen.

Moderator: 06:48 Uhr haben wir’s. (Musikbett startet.) Ja, gestern Nachmittag: viele Pendler sitzen in der S-Bahn nach Hause, als im Süden Münchens, zwischen Ebenhausen und Hohenschäftlarn, zwei Züge der S7 auf ‘ner eingleisigen Strecke frontal zusammenkrachen.

Moderatorin: 95 Personen waren in den Zügen, ein Mann hat dieses Unglück leider nicht überlebt. 18 sind zum Teil schwer verletzt. Die Einsatzkräfte haben eine unruhige Nacht hinter sich. Wir schalten gleich wieder, in den Nachrichten um sieben, zu unserem Reporter.

Moderator: Ja, es kommen Erinnerungen hoch an das Zugunglück von Bad Aibling. Das ist mittlerweile sechs Jahre her. Und die Frage, die alle beschäftigt ist, wie konnte das schon wieder passieren? Heino Seeger ist ehemaliger Lokführer und Eisenbahnbetriebsleiter.

O-Ton: Es kann ein technisches Gebrechen sein, es kann natürlich auch menschliches Versagen sein, oder beides in Kombination. Und hier ist der Mensch in der Regel immer der schwächste Faktor.

Moderator: Ja… Die Bundespolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Offenbar gab es schon den ganzen Tag Probleme mit der Signalschaltung, sodass die Lokführer ihre Anweisungen vom Fahrdienstleiter erhalten haben. Und selbst wenn sich hier menschliches Versagen bewahrheitet, es gäbe Systeme, die solche Fehler auffangen würden.

O-Ton: Das ist ein Anti-Kollisionssystem, also eine Mikro-Sensorik, das also Informationen aus dem Fahrzeug selbst, aber auch von außen, über Satelliten-gestütztes GPS-System, damit die Fahrzeuge, die aufeinander zu fahren, unerlaubterweise, sich gegenseitig elektronisch warnen oder sogar bremsen können, bevor es zum Zusammenstoß kommt.

Moderator: Mhm. Das System wurde bei uns hier in der Region entwickelt. Im Ausland, da ist es bereits im Einsatz. Bei uns nicht. Warum?

O-Ton: Dieses System kostet Geld. Wenn man jedes Fahrzeug ausrüsten will mit dieser neuen Technik, bedeutet das einen großen Investitionsaufwand.

Moderator: …sagt Eisenbahnbetriebsleiter Heino Seeger und macht damit sicher auch euch sprachlos. Vielleicht denken die Entscheidungsträger bei der Bahn nach diesem S-Bahnunglück bei uns in der Region nochmal darüber nach, damit der Bahnverkehr in Zukunft für uns alle noch sicherer wird.

Promotion: Immer aktuell informiert mit Gong 96.3.

Moderation

Moderator:  Eine lange Nacht geht für die Einsatzkräfte im Münchner Süden zu Ende. Guten Morgen.

Moderatorin: Morgen, hi.

Moderator: 20 nach sieben haben wir’s, die Mike Thiel Show hier auf Gong 96.3 am Morgen nach dem S-Bahnunglück.

Moderatorin: Ja, die Sonne geht auf und langsam wird’s heller, das heißt demnächst können vor Ort an den Gleisen die schweren Scheinwerfer ausgemacht werden. Das erleichtert sicherlich das Arbeiten.

Moderator: Ja, gerade besprechen Bahn und Einsatzkräfte die nächsten Schritte. Und Lennart Wenner aus der Gong 96.3 Nachrichtenredaktion ist für uns am Morgen danach live vor Ort.

Bericht

Reporter: Also, es ist noch immer in unfassbares Trümmerfeld hier an den S-Bahngleisen bei Schäftlarn/Ebenhausen. Um 16:35 Uhr sind hier zwei S-Bahn-Züge frontal ineinander gekracht. Die vorderen Wagons der beiden Züge sind kaum mehr zu erkennen. Die Folge: Ein unfassbarer Großeinsatz von Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und THW. Rund 800 Einsatzkräfte waren allein am Abend vor Ort. Ein 24-Jähriger konnte nur noch tot geborgen werden, 18 Personen mussten ins Krankenhaus, darunter die beiden schwer verletzten Lokführer. Insgesamt waren 95 Fahrgäste in den Bahnen, es hätte also noch viel, viel schlimmer kommen können. Unter den Fahrgästen auch Heinz aus Pullach.

O-Ton: (Fahrgast, in bayerischem Dialekt) Wir sind ganz normal gefahren, auf einmal hat es einen Bums gemacht. Ich bin dann vom Sitz runtergefallen und das war schon eine beängstigende Situation.

Reporter: Ja, ein Glück, dass die Ersthelfer schnell vor Ort waren und die Türen der S-Bahn aufgestemmt haben.

O-Ton: Wir sind dann ausgestiegen aus der S-Bahn und sind dann die Gleise entlanggegangen. Ich hab‘ das Glück gehabt, ich war im hinteren Abteil. Sind wir froh, dass wir so rausgekommen sind.

Moderation

Moderatorin: Puh ja, Wahnsinn, oder?

Moderator: Ja. Und was bleibt sind viele Fragen. Wie kann ein solches Zugunglück im Jahr 2022 überhaupt noch passieren? Die Bundespolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Den aktuellsten Stand hört ihr gleich um Punkt halb acht in den Gong 96.3 Nachrichten.

Moderation

Moderator: Guten Morgen. 07:49 Uhr auf die Sekunde. Es ist der Tag danach, nachdem zwei Münchner S-Bahnen auf offener Strecke frontal zusammengeprallt sind. Passiert ist dieses Unglück im Süden der Stadt, direkt nach der Haltestelle Schäftlarn/Ebenhausen. Gong 96.3 Hörer Theo hat alles miterlebt. Erst war er Ohrenzeuge und dann einer der Ersten am Unfallort.

O-Ton: (Hörer Theo, in bayerischem Dialekt per Telefon) Ich habe einen Knall gehört. Kurz darauf sind die Sirenen schon losgegangen, von der Feuerwehr. Ich war früher bei der Feuerwehr, da weiß ich natürlich, wenn eine Sirene geht, dann ist was Großes los. Dann bin ich rausgegangen und bin halt dann Richtung S-Bahn. Und da sind die zwei S-Bahnen frontal aufeinander zusammengefahren.

(Bahn-Sounds, ruhiges Musikbett)

Die Fahrerhäuser, die erkennst du nicht mehr. Die sind total zerquetscht. Die Türen waren dann auf und dann haben wir halt den Leuten runter geholfen und viele haben halt geweint. Und haben sie halt dann in den Forst geführt und haben sie beruhigt und waren halt ziemlich fertig.

Moderator: Stundenlang haben die Retter und Einsatzkräfte alle der 80 Fahrgäste befreit. Die Bilanz der Opfer und Verletzten hört ihr gleich in den Gong 96.3 Nachrichten um Punkt acht.
Heino Seeger ist ehemaliger Lokführer und Betriebsleiter und hatte heute Morgen hier in der Show diese Erklärung:

O-Ton: (Heino Seeger) Es kann ein technisches Gebrechen sein, es kann natürlich auch menschliches Versagen sein. Und hier ist der Mensch in der Regel immer der schwächste Faktor.

Moderator: Aber sowas wie gestern hätte nicht passieren müssen. Viele andere Länder haben für solche Situationen technische Systeme, die Notbremsungen einleiten.

O-Ton: Dieses System kostet Geld. Wenn man jedes Fahrzeug ausrüsten will mit dieser neuen Technik, bedeutet das einen großen Investitionsaufwand.

Moderator: Ja, Wahnsinn. Vielleicht denken die Entscheidungsträger bei der Bahn nach diesem S-Bahnunglück gestern bei uns in der Region nochmal drüber nach, damit der Bahnverkehr in Zukunft für uns alle noch sicherer wird.

(Station ID)