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KI: Zwischen Euphorie
und Apokalypse
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KI: Zwischen Euphorie und Apokalypse

Hätte ich jetzt GPT 4 nach einem Editorial für ein Magazin zum Thema Künstliche Intelligenz fragen sollen? So beginnen doch derzeit viele Texte, Vorträge oder Diskussionen zu einem der wichtigsten Zukunftsthemen. Die Debatte über Künstliche Intelligenz wird in der Wirtschaftswelt genauso geführt wie in der Gesellschaft. Seit der Veröffentlichung des Sprachmodells ChatGPT hat sie noch einmal an Bedeutung zugelegt. Denn immer ausgefeiltere Systeme auf der Basis maschinellen Lernens werden nicht nur die Medienbranche, sondern die gesamte Arbeitswelt und auch die Gesellschaft radikal verändern.

Haben wir es also mit einer Revolution zu tun, die ungeahnte Potenziale birgt, die es zu nutzen gilt? Oder mit einer Bedrohung der Menschheit, deren Risiken kaum abzuschätzen sind? Irgendwo zwischen diesen Polen bewegt sich die Diskussion über KI. Stephen Hawking hat das schon 2017 treffend formuliert: „Das erfolgreiche Schaffen einer effektiven Künstlichen Intelligenz könnte das größte Ereignis in der Geschichte unserer Zivilisation sein. Oder das Schlimmste.“

Die aktuelle Tendenz zum Schwerpunktthema „Künstliche Intelligenz in der Medienwelt“ nähert sich dieser durchaus bahnbrechenden technologischen Entwicklung ergebnisoffen und aus verschiedenen Perspektiven. Unsere Autorinnen und Autoren versuchen Antworten auf die Frage nach (Innovations-)Potenzialen und Risiken von KI für die Medienbranche zu finden, sammeln Überlegungen zu den Auswirkungen auf den Journalismus, diskutieren die Herausforderungen für Regulierung und Aufsicht, fragen nach ethischen Standards und setzen sich mit dem Einsatz von KI beim Lernen und in der Lehre auseinander.

Zwei Konsequenzen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz dürften auf der Hand liegen. Wir brauchen für diese „Blackbox“ eine verantwortungsvolle Regulierung. Denn ihre Wirkungsweise hängt vor allem davon ab, mit welchen Daten sie trainiert worden ist. Außerdem muss uns klar sein, dass guter Journalismus nun wichtiger wird als je zuvor. Die Kollegin KI kann in vielen Bereichen eine Redaktion unterstützen, aber Informationen einordnen und die richtigen Schlüsse daraus ziehen, muss immer noch der Mensch. 

Titel: 
Portrait Dr. Thorsten Schmiege: Gaby Hartmann/BLM

Bild Thorsten Schmiege
Dr. Thorsten Schmiege ist Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien.
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