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Tendenz

Das Magazin der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien

Medien & Europa im Digitalen Wandel
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Medien & Europa im Digitalen Wandel


Auch wenn das Thema anfangs kaum öffentlich wahrgenommen wurde: Seit etwa drei Jahrzehnten diskutieren Medien-, Kultur- und Wirtschaftspolitiker nun schon über Konzepte für die Medien in Europa. Welches öffentliche Gut wäre besser geeignet als die Medien, um in Europa Integration und Wachstum gleichermaßen voranzubringen? Zum 30. Mal diskutiert die Branche nun auch schon auf den Medientagen München über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen. Seitdem hat sich die Veranstaltung zu Europas führendem Medienkongress entwickelt. Wie bereits im Vorjahr haben die Veranstaltererneut einen Europa-Tag in das Programm integriert. Für uns ein Grund mehr, diese Ausgabe unseres Medien-Fachmagazins tendenz dem Thema Euro-Visionen zu widmen.

Wurde anfangs in Europa vor allem um ein »Fernsehen ohne Grenzen« gerungen, geht es längst um viel mehr, wenn das Thema Digitalisierung auf der Agenda der Gremien in Brüssel oder Straßburg steht. Das Internet hat neue Märkte geschaffen und bestehende transformiert. Inhalte von Medien können in Bruchteilen von Sekunden über alle Grenzen hinweg transportiert, aber auch kopiert werden. Das bedeutet eine enorme Herausforderung für Wettbewerbspolitik und Urheberschutz. Wer über große Netzwerke verfügt, kann im Online-Zeitalter zunehmend die Spielregeln in seinem Sinne verändern. Und noch ein Trend: Das Fernsehgerät ist heute zu einem Smart-TV-Screen geworden, über den wir neben den klassischen linearen Fernsehprogrammen auch non-lineare und webbasierte Angebote abrufen können. Allerdings gelten für lineare und non-lineare Mediendienste völlig unterschiedliche Regeln, an denen die EU-Kommission mit ihrem Entwurf für eine Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste weitgehend festhalten will. Aber ist es wirklich vernünftig, dass linear verbreitete deutsche TV-Programme strengeren Regeln unterliegen als non-lineare Online-Abrufangebote?

Zu den weiteren wichtigen medienpolitischen Gestaltungsaufgaben in Europa zählen derzeit die Themen Datenschutz und Netzneutralität. Auf den folgenden Seiten finden Sie eine aktuelle Zusammenfassung zum Stand der Dinge. Und natürlich geht es auch um die Vielfaltssicherung und das Wettbewerbsrecht. Dabei spielen die sogenannten Informationsintermediäre eine immer größere Rolle. Google, Facebook und die Anbieter von Apps entscheiden zunehmend über die Verteilung von Informationen. Umso mehr gilt es, europaweit publizistische Vielfalt und den ungehinderten, chancengleichen und barrierefreien Zugang zu Medieninhalten zu sichern.


IHR SIEGFRIED SCHNEIDER
 

Foto: birdys/photocase.de

Siegfried Schneider
Siegfried Schneider ist Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien.
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E-Paper 2/16

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