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Für Innovationen gibt es keinen Masterplan
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Für Innovationen gibt es keinen Masterplan

Beim Medieninnovationstag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) wurde diskutiert, wie sich Innovationen vorantreiben lassen. Etwa 200 Teilnehmer suchten in München nach Anregungen, Ideen und Konzepten.

Text Marcel Tuljus

„Man kann sich Innovationen nicht entziehen“, stellte BLM-Präsident Siegfried Schneider zum Auftakt der Veranstaltung media.innovations am 27. April fest. Innovationen seien die „notwendige Antwort auf die Umwälzung der Medienwelt“. Eine Finanzierungsmöglichkeit für Innovationen ist das Crowdfunding, wie es ehemalige Fellows des Media Lab Bayern erfolgreich praktiziert haben: Die Initiatoren des Online-Magazins Der Kontext wollten 10.000 Euro einsammeln, erlösten schließlich gar mehr als 12.000 Euro. Kein Selbstläufer, wie die Gründer Julia Köberlein und Bernhard Scholz betonten: „Crowdfunding ist keine schnelle Geldmaschinerie“, dahinter stecke genaue Planung und viel Arbeit.

Um das Monetäre muss sich Google keine Sorgen machen. Aber Geld allein schafft keine Innovationen. Experimentierfreude ist eine weitere Grundvoraussetzung. Und diese prägt auch die Digital News Initiative, die Isabelle Sonnenfeld, Leiterin des Google News Lab, vorstellte. Das Ziel des Labs: gemeinsam mit Verlagen und Journalisten neue Technologien und Produkte zu entwickeln. Training und Forschung gehörten aber auch dazu, erläuterte Sonnenfeld.

Alles muss schnell gehen. Push-Nachrichten im Minutentakt. Das Medienfeuerwerk und die damit verbundene Fehlerdichte schwächen indes das Vertrauen in den Journalismus. Um das Vertrauen zu stärken und positive Lösungsansätze statt immer nur Konflikte zu zeigen, experimentieren einige Redaktionen mit dem sogenannten konstruktiven Journalismus. Caspar Walbum Høst von Danmarks Radio präsentierte Beispiele und die dazugehörigen redaktionellen Konzepte.

Innovative Anreize boten beim Innovationstag außer der Ausstellung auch zwei Workshops zu den Themen Snapchat bzw. Social Media Monitoring. Snapchat sei nicht nur bei Teenies beliebt, sondern eigne sich auch für die Kommunikationsarbeit von Medienhäusern, machten als Social-Media-Experten von Bild.de Manuel Lorenz und Christian Mutter deutlich. Der Ratschlag von Martin Hoffmann, Gründer des App-Anbieters RESI Media, zum Social Media Monitoring und Community-Management lautete: „Nicht mit Störern diskutieren, sondern die guten Nutzer stärken – don’t feed the troll.“

Innovationen zu fördern bedeutet oft auch zu scheitern. Scheitern gehöre dazu, betonte Dirk von Gehlen von der Süddeutschen Zeitung in seiner Abschluss-Keynote: „Aus strategischem Scheitern sollte man lernen“. Außerdem müsse man Ratlosigkeit üben, also keinen Masterplan haben, sondern das „Shruggie-Prinzip“ verfolgen. Von Gehlen empfahl, nicht Trends, sondern Entwicklungen zu verstehen und den Dialog mit dem Kunden zu suchen. Zu guter Letzt müsse ein Innovationsmanager auch Unsicherheiten aushalten.

Präsentationen, Fotos & Link zum Storytile-Blog online: www.medienpuls-bayern.de

Fotohintergrund: istockphoto.com/mfto

Bild Marcel Tuljus
Marcel Tuljus arbeitet als Fachreferent in der Abteilung Digitale Entwicklung und Strategie der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien. Er kümmert sich dort um die inhaltliche Konzeption und Organisation von Konferenzen der BLM und des MedienNetzwerks Bayern. Zusätzlich ist er beim MedienNetzwerk Bayern für die Kommunikation zuständig.
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