Pornografie und Darstellungen von Sexualität sind seit jeher ein Schwerpunkt in der Jugendschutzarbeit der BLM. Die BLM erhält regelmäßig Bürgerbeschwerden und Hinweise zu entsprechenden Medienangeboten in Rundfunk und Telemedien. Hinzu kommen Inhalte, die bei Stichproben in der eigenen Beobachtung (Risiko-Monitoring) des BLM-Jugendschutzes auffallen.
Was sind problematische Darstellungen rund um die Sexualität?
Nicht alle Darstellungen rund um das Thema Sexualität sind ein Jugendschutzproblem oder stellen einen Gesetzesverstoß dar. Manche Sexualdarstellungen können aber für Kinder und Jugendliche, je nach Alters- und Entwicklungsstufe, beeinträchtigend sein – das heißt, sie können sie ängstigen, belasten oder verunsichern. Dies gilt z.B. wenn Sexualität mit Zwang oder Gewalt verknüpft wird, wenn eine sexualisierte Sprache oder Vulgärsprache dominiert oder wenn Personen in diskriminierender Form dargestellt werden (z. B. Frauen oder Männer als „Sexobjekte“). Auch die Darstellung von Sexualität aus der Sicht von Erwachsenen - etwa wenn bestimmte Sexualpraktiken wie die Verwendung von Hilfsmitteln, Gruppensex oder aggressiv wirkende Handlungen gezeigt werden - kann für Kinder und Jugendliche ein Problem sein.
Zeitgrenzen, technische Hürden und ähnliches
Bei entwicklungsbeeinträchtigenden Medienangeboten müssen die Anbieter für Jugendschutzmaßnahmen sorgen, die den Zugang für Jüngere einschränken. Das können z.B. Zeitgrenzen im Rundfunk und technische Hürden oder Alterskennzeichnungen im Internet sein. Pornografie dagegen darf gemäß den Regelungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags im Fernsehen in Deutschland gar nicht gezeigt und im Internet nur Erwachsenen in „geschlossenen Benutzergruppen“ (technische Zugangshürde mit hohem Schutzniveau) zugänglich gemacht werden. Außerdem ist das Verbreiten von Pornografie ein Straftatbestand und steht deshalb auch im Strafgesetz. Pornografie ist offensichtlich schwer jugendgefährdend. Durch die frühe Konfrontation mit Pornografie kann bei Kindern und Jugendlichen ein realitätsfremdes und von großem Leistungsdruck geprägtes Bild von Sexualität entstehen.
BLM-Broschüre zum Thema Sexualität in den Medien
Für Eltern stellen sich bei Medienangeboten rund um das Thema Sexualität viele Fragen.Die BLM hat deshalb gemeinsam mit der Aktion Jugendschutz Bayern zum Umgang mit Sexualdarstellungen in den Medien eine Broschüre für Eltern herausgegeben: „Wie erkläre ich das meinem Kind? Darstellungen von Sexualität in den Medien - Informationen für Eltern“. Diese ist hier abrufbar oder kann in Bayern auch kostenlos als Druckexemplar bestellt werden.