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New & Upcoming: Die Startups der Lokalrundfunktage

Sieben mediennahe Startups präsentierten ihre Ideen auf den Lokalrundfunktagen dem Fachpublikum. Wir stellen sie vor:

capsule.fm: Personalisiertes Radio mit künstlichen DJs

Wer ihn gesehen hat, wird unweigerlich an den Film „Her“ von Spike Jonze erinnert, wenn er die App von Capsule.fm zum ersten Mal benutzt. Es spricht zwar nicht Scarlett Johansson, aber doch eine künstliche Intelligenz mit menschlicher Stimme zum Hörer, der hier sein persönliches Radio-Erlebnis genießen kann: Morgens sanft geweckt werden, dann die Nachrichten, die Notizen, die Emails, das Wetter und ein paar Social-Media-Kanäle vorgelesen bekommen. Und die virtuellen DJs sorgen, garniert mit netten Witzen zwischendurch, natürlich auch für die Lieblingsmusik.
“Audio will be the next screen” ist das Motto von Gründer Espen Systad aus Norwegen, der mit seiner App derzeit auf einer fast schon unheimlichen Erfolgswelle schwimmt. In 28 Ländern ist die App des Startups, das in Berlin gegründet wurde, laut eigener Info die Nummer Eins der bezahlten News-Apps.
Den besonderen Reiz macht definitiv das Wohlfühl-Gefühl aus, das die künstlichen DJs namens „Miranda“ oder „Carl“ dem Hörer vermitteln. Sie sprechen den Hörer direkt mit Namen an. Sie schmeicheln ihm. Sie lernen dazu, was er gerne hört, um sein Hör-Erlebnis stetig zu verbessern. Immer dann, wenn er gerade nicht auf sein Smartphone schauen kann, soll künftig Zeit für Capsule.fm sein.
 

Präsentation Capsule




ELO: Schiffe-Versenken auf der Rolltreppe

Wer kennt es nicht: Schaut man in der U-Bahn zufällig auf das Handy eines anderen, wird gespielt. Angry Birds, Candy Crush, Solitaire. Kein Wunder: Die meiste Zeit am Smartphone spielen wir. Das Erlanger Startup ELO will dafür sorgen, dass in Zukunft wieder mehr miteinander gespielt wird.
Für Kommunikation muss man schon längst nicht mehr am selben Ort sein, dank Chats noch nicht einmal zur selben Zeit verfügbar. Gleiches gilt für zugbasierte Smartphone-Spiele, und das macht sich ELO zu Nutze. Ein schnelles Match zwischendurch - oder eines mit nur einem Zug pro Tag? Mit ELO ist beides möglich. Dank einer integrierten Chatfunktion fehlen auch die hitzigen Diskussionen vom Küchentisch nicht. Selbst, wenn man gerade auf der Rolltreppe steht.
Schiffe-Versenken, Schach, Scrabble, Vier Gewinnt, Kniffel … ELO will altbekannte Gesellschaftsspiele ebenso in unser Leben bringen wie neue Games, die noch nicht einmal erfunden wurden. Deshalb ist ELO so gestaltet, dass jeder dort Spiele entwickeln kann. Ins Leben gerufen hat das Projekt, das von Frank Dellbrügge vertreten wird, die StayFriends GmbH.
 

Präsentation ELO




Bohème: Lesezirkel neu gedacht

Kaffeehauskultur im digitalen Zeitalter: das verspricht das Startup Bohème aus München. Über die Bohème-App kann man wie in einem digitalen Lesezirkel Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften lesen - allerdings nur, wenn man sich gerade in den teilnehmenden Cafés und Geschäften aufhält. Die Lokalisierung erfolgt mittels der neuen Technologie iBeacon.
Verlage erhöhen mit Bohème so ihre Reichweite, Cafes oder Fernbusunternehmen ihre Attraktivität. Im nächsten Schritt soll eine Online-Community aufgebaut werden, auf der sich die Nutzer austauschen können und die Inhalte auch erwerben.
Gründer Amadeo Gaigl konnte mittlerweile einige namhafte Medienhäuser wie die Süddeutsche Zeitung und den Münchner Merkur für seine Idee gewinnen. In München umfasst das Netzwerk bereits dutzende Filialen, etwa die der Ketten KAIMUG und dean&david. Außerdem schaffte es Boheme, sich einen der begehrten Fellowship-Plätze im Media Lab Bayern zu sichern.
 

Präsentation Bohème


  

CATCH: Nie mehr beim Radiohören mitschreiben

Wer kennt es nicht: „Was war das gerade für ein Lied im Radio?“ Mit CATCH, einer App eines Startups aus Berlin, geht Hörern in Zukunft kein Song mehr durch die Lappen. CATCH lässt sie alle Inhalte des Radioprogramms sammeln, ob Musik, Wortbeitrag oder Veranstaltungshinweis. Ein Knopfdruck - und schon wird der Song in der App gefangen.
Projektmanager Thomas Mittag erklärt: „Zwar haben viele Radiostationen ihr Programm online einsehbar, aber den meisten Hörern ist es zu mühsam, dort nachzuschauen. CATCH ist viel schneller und intuitiver.“
Außerdem ist der Mehrwert für die Radiostationen enorm: Die Sender erfahren, welche ihrer Beiträge bei den Nutzern gut ankamen, und das in Echtzeit. Das vom Deutschen Musikinformations-Zentrum (MIZ) geförderte Projekt läuft seit einem Jahr und will künftig noch nicht einmal auf Smartphones angewiesen sein: Der CATCH-Button, der bequem im Auto oder in der Wohnung herumliegen soll, reicht aus, um sich später seine persönlich zusammengestellten Favoriten anzusehen oder sie mit anderen zu teilen.
 

Präsentation Catch




CXlive: Sehen, was die Kunden sehen

Was wollen meine Kunden wirklich? Wie nehmen sie mich wahr? Dieser Frage geht das Startup CXlive auf den Grund. Ein internet-basiertes Umfrage-Tool nimmt in Echtzeit Kundenerfahrungen auf. Ganz bewusst bauen die Kunden eine Verbindung zum Unternehmen auf und können Dienstleistungen bewerten oder ihrem Ärger Luft machen. Wie reagieren Kunden auf eine bestimmte Aktion?
Mit CXlive wird die Kundenerlebnisse sichtbar. Auf smarten Dashboards werden diese visualisiert und quantifiziert. So will das Startup aus Neunkirchen bei Erlangen, das Mitgründer und Geschäftsführer Steffen Engelhardt im Januar 2015 gegründet hat, die Stärken und Schwächen der Unternehmen aufdecken. 24 Stunden täglich gewährt die Software den Blick durch die Augen des Kunden, egal ob qualifizierter Testkäufer oder nicht.
Die Idee wurde als einer der Gewinner des Businessplan-Wettbewerbs Nordbayern ausgezeichnet und konnte bereits namhafte Kunden wie McDonald’s, dm und Lufthansa für sich gewinnen.
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Präsentation CXlive



snapADDY: Geschäftskontakte finden und adden

Es gibt lästige Zeitfresser, die in praktisch jedem Unternehmen auftreten: Adressen recherchieren, diese ordentlich und ohne Fehler in die hauseigene Kontakt-Datenbank eintragen und aktuell halten. Das 2015 gegründete Startup snapADDY aus Würzburg hat ein Plugin entwickelt, das diesen Zeitaufwand auf einen Bruchteil reduziert.
Einfach markieren, einmal klicken und die von der Software erkannten Stammdaten übernehmen – fertig. Ein Vertriebsmitarbeiter, der sich bisher jede Kontaktzeile mühsam aus einer Email oder Website zusammenkopieren musste, spart sich Minuten pro Kontakt, und die Fehlerquote geht gegen Null. Mithilfe eines Visitenkartenscanners geschieht auch die Übertragung von analogen Kontakten in ein digitales System binnen Sekunden.
Auch die Neukunden- und Ansprechpartnersuche - die Lead-Recherche - werde mit den Plugins von snapADDY vereinfacht, erklärt Gründer und Geschäftsführer Jochen Seelig. Das Tool durchsucht Netzwerke wie XING und LinkedIn und schnappt sich die relevanten Kontaktdaten, um sie mit einem Klick zu übertragen. Gerade für Startups und Business-to-Business-Unternehmen, die stets auf der Suche nach Kontakten sind, ist das Tool also interessant.
 

Präsentation SnapADDY



appcentrics: Facebook-Fans aktivieren

Facebook-Seiten von Unternehmen gibt es wie Sand am Meer. Und Facebook-Fans sind noch lange keine Kunden. Wie man als Firma im größten sozialen Netzwerk heraussticht und seine Anhänger zu Kunden macht, hat sich das Startup appcentrics aus Erlangen zur Aufgabe gemacht.
So bietet appcentrics einfach erstellbare Gewinnspiele, Umfragen, Adventskalender oder Livestreams an, die die Follower begeistern sollen. Seit der Gründung im November 2014 hat Geschäftsführer Tobias Müller Kampagnen dieser Art mit prominenten Kunden wie adidas, Viessmann und dem Deutschen Skiverband gelauncht.
 

Präsentation Appcentrics


Text: Christoph Gschoßmann