Morningshow - Mediadesign Hochschule und Radio Energy München
Die wichtigste Show im Radio ist die Morning Show. Von 6 bis 10 Uhr ist das Radio das meistgenutzte Medium der Deutschen. Egal ob zum Aufstehen, Duschen, Frühstücken oder im Stau auf dem Weg zur Arbeit. Trotzdem stehen Radiosender aktuell vor dem Problem, dass die junge Zielgruppe immer stärker auf Social Media Kanäle abwandert. Dadurch sinkt die Markenloyalität zwischen den klassischen Radiosendern und der Zuhörerschaft. Wer jede Musik überall und zu jedem Zeitpunkt konsumieren kann, der interessiert sich nur noch bedingt für die zusätzlich erstellten redaktionellen Inhalte.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hatte ein Projektteam der Mediadesign Hochschule die Aufgabe, für den Münchner Radiosender Energy ein Facebook Live-TV-Format zu entwickeln, das an die Morning Show des Radiosenders Energy in München angedockt werden kann. Nach dem Ende der regulären Sendezeit soll den Zuhörern der Morning Show die Möglichkeit gegeben werden, auf der Social-Media Plattform Facebook für weitere 10 bis 15 Minuten mit den Moderatoren der Sendung zu interagieren.
Crossmedial Future Radio: Hochschule Neu-Ulm und Radio Donau3FM
How might we… engage the Generation Y and Z for radio? In der Lehrveranstaltung „Human-Centered Design & Design Thinking“ von Prof. Danny Franzreb stellten sich die Studierenden des Masters „International Corporate Communication and Media Management' (ICCMM) an der Hochschule Neu-Ulm genau diese Frage: Was kann ein Radiosender wie Donau3FM tun, um weiterhin ein relevantes Medium bei den jüngeren Zielgruppen zu sein? Erarbeitet wurden vielversprechende Lösungsansätze, die den Kern des Radiosenders bewahren, diesen aber dem Konsumverhalten und den Bedürfnissen einer jungen Zielgruppe anpassen. Konkreter bedeutet dies für die Radiomacher, dass der vorhandene Content über neue Kanäle wie Smartphones und Kooperationen mit Medienanbietern verteilt werden muss. Zusätzlich wurden auch neue Konzepte für Angebote über das reine Radio hinaus entworfen. Das Radio als Partner für Lokalnachrichten, Events und das Gemeinschaftsgefüge, nicht mehr nur als „Musiklieferant“.
Das Kooperationsprojekt „Crossmedial Future Radio“ zwischen der HNU und Donau3FM wurde unterstützt von media.projects, einer Initiative der Bayerische Landeszentrale für neue Medien.
Hörerdatenmanagement für Radio NRJ (Energy) Nürnberg
Wenn Hörer bei Gewinnspielen teilnehmen, online Musikwünsche aufgeben oder bei Promo-Aktionen mitmachen: Überall bekommen Radiosender Daten von ihren Hörern. Aber was macht man als Radiosender mit diesen Daten? Wie kann man sie nachhaltig nutzen? Nicole Schwertner und Prof. Markus Kaiser leiten das Seminar „Digitaler Journalismus“ an der Technischen Hochschule Nürnberg. In einem media.project mit Radio NRJ Nürnberg werden ihre Studenten neue Wege des Hörerdatenmanagements erarbeiten. Am 11. Juni war Auftaktsitzung mit einem Besuch bei NRJ, nun werden in einem dreitätigen Workshop neue Wege der Datensicherung und Datenabfrage eruiert. Die Projektleitung bei Radio NRJ hat Kai Maltz-Kummer.
TH-Lehrbeauftragte Nicole Schwertner (3. v. li), Prof. Markus Kaiser von der TH Nürnberg (5. v. li.) und Kai Maltz-Kummer von Radio NRJ Nürnberg (hinter M. Kaiser), umrahmt vom NRJ-Team
LMU und AFK TV: Mobiles Live-Rack
Beschreibung: Aufwändigere Live-Streams mit mehreren Kameras, Zuspielungen, Verpackungselementen und verschiedenen Tonquellen sind teuer und kompliziert im Auf- und Abbau. Wir wollen mit eine kompakte und hochintegrierte Livestream-Lösungkonzipieren, die einfach zu transportieren und in Betrieb zu nehmen ist. Sie soll Bild- und Tonmischung sowie das Encodieren des Signales für mehrere Social-Media-Plattformen abdecken und aus frei erhältlichen Standard-Komponenten bestehen. Kleine TV- und Radiostationen erhalten durch das Projekt eine Blaupause für die kostengünstige und einfache Live-Produktion auf Social-Media-Kanälen: Die Learnings aus dem Projekt werden durch das Erstellen eines How-to-Formats mit Text- und Videoelementen und durch Workshops im Rahmen von BLM-Veranstaltungen (insbesondere media.projects Meetup-Day) anderen Stationen zugänglich gemacht.
Radio Gong, Fankhi UG und Hochschule Macromedia
Wie kann man als Lokalradiosender junge, digitale Zielgruppen erreichen, die mit dem klassischen Radio nicht mehr zu erreichen sind? Dieses media.project will es auf der Livestreaming-Plattform Twitch versuchen, auf der User sich beim E-Gaming streamen. Rechtzeitig zur Fußball WM will Radio Gong als erster Lokalradiosender in Deutschland ein eigenes Twitch-Format entwickeln. Interaktion mit den Zuschauern war schon immer ein Hauptelement des Radioprogramms. Anrufe an die Moderatoren, Faxe oder Beiträge via Messaging-Diensten ergänzen seit jeher das lineare Programm und machen es dynamisch. Auf Twitch wird diese Interaktion auf ein neues Level gehoben. Beispielsweise könnte während der FIFA WM 2018 ein Ausblick auf die Partien des Spieltages gegeben werden. Mit Hilfe des Videospiels FIFA 2018 lassen sich die Spiele schon vorab simulieren. Zwei Moderatoren könnten die Partien gegeneinander spielen und dabei über die Chancen der jeweiligen Teams sprechen. Über einen eingebauten Chat können die Zuhörer sich währenddessen direkt an die Moderatoren vor der Kamera wenden, kommentieren, Tipps geben und so interaktiv das Programm mitgestalten. Inhaltlich könnten die Übertragungen an Themen anknüpfen, die bereits On-Air eingebaut wurden. Eine perfekte Mischung aus Unterhaltung und Information. Fankhi UG berät den Sender bei der Erstellung der Infrastruktur und erklärt, wie man als User auf Twitch ein Following aufbaut. Studenten der Hochschule Macromedia entwickeln ab dem Sommersemester 2018 das genau Format.

v.l.n.r.: Johannes Ott (Radio Gong 96.3) Robin Rottmann und Michael Bamberger (Fankhi UG), Marc-André Staegemann (Radio Gong 96.3) und Prof. Hansjörg Zimmermann (Hochschule Macromedia)
Allgäu TV und Hochschule Kempten: Digitale Planungstafel für Allgäu-TV
Bislang werden die Beiträge von Allgäu TV noch auf einer großen Blechtafel geplant. Auf der Wandtafel werden in einer Wochenübersicht Drehkapazitäten (Redakteure, Kameraleute, Fahrzeuge etc.) und die wichtigsten Daten eingetragen. Nachteile sind z.B. die zeitliche Beschränkung auf eine Woche, schwerfällige Änderungsmöglichkeiten und die Fehleranfälligkeit bei der Planung. Das soll sich mit diesem media.project nun ändern. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Kempten entwickelt Allgäu TV ein digitales Planungstool, das genau auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter abgestimmt ist. Die media.projects der BLM haben Markus Niessner und Julian Küpper von Allgäu TV und Bernd Dreier von der Hochschule Kempten zusammengebracht. Bisherige Versuche, von der Blechtafel auf eine digitale Lösung umzusteigen, scheiterten meist an der mangelnden Akzeptanz durch die Mitarbeiter. Aufgrund der Vielschichtigkeit und Individualität der Anforderungen bietet auch keine Standard- oder Branchensoftware eine geeignete Lösung. Bernd Dreier ist Professor für Computergrafik, Human Computer Interaction und Usability Engineering an der Hochschule Kempten. Im Rahmen einer Abschlussarbeit soll nun eine Lösung gefunden werden, die den Workflow bei Allgäu TV verschlankt und einfach und ansprechend zu bedienen ist.

v. li. Julian Küpper und Markus Niessner von Allgäu TV sowie Bernd Dreier von der Hochschule Kempten