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Bericht des Präsidenten zur 8. Sitzung des Medienrats am 13.07.2023

13.07.2023 | 08 2023

Es gilt das gesprochene Wort!

Rückblick Lokalrundfunktage

Am Anfang meines Berichts steht – natürlich! – der Rückblick auf die Lokalrundfunktage. Einige von Ihnen waren ja auch dabei letzte Woche in Nürnberg; das hat mich sehr gefreut!

Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit - das waren 2023 die großen Themen. Mehr als 900 Teilnehmende aus Bayern, ganz Deutschland, aber z.B. auch aus Österreich und der Schweiz, waren dabei. Ich bin davon überzeugt: Der gute Austausch, die Diskussionen und das intensive Networking auf diesem einzigartigen Branchenevent mit einem wunderbaren Medienfest waren dieses Jahr wichtiger denn je. Denn durch große, globale Konkurrenz einerseits und Krisen-Zeiten mit Pandemie-Nachwirkungen, Krieg und Inflation andererseits stehen die lokalen Radio- und TV-Anbieter immens unter Druck.

Umso erfreulicher sind die tollen Leistungen der lokalen Sender, die wieder mit den BLM-Preisen für Hörfunk und Fernsehen ausgezeichnet werden konnten. Qualität und Lokalität sind und bleiben aus meiner Sicht die Schlüssel zum Erfolg der Lokalen in einer immer ausdifferenzierteren globalen Medienwelt.

Fazit der Funkanalyse Bayern in diesem Jahr? Trotz schwieriger Zeiten sind die Ergebnisse für die Branche beachtlich: So erreichen die bayerischen Lokalradios gemeinsam werktags ein Viertel der Bevölkerung ab 14 Jahren in Bayern oder rund 2,7 Millionen Menschen. Und die 14 lokalen TV-Programme schalten mit 746.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sogar mehr Menschen als vergangenes Jahr ein. Aber – und da lässt sich nicht Drum­herum reden: die Zeiten immer neuer Rekordzahlen sind leider vorbei. Das haben auch die neuen Zahlen der ma audio von gestern bestätigt. Das heißt auch: „Weiter so“ ist keine Zukunftsstrategie.

Für mich steht fest: Der Landeszentrale wird es, gemeinsam mit den bayerischen Anbietern, gelingen, langfristig ausgerichtete Strategien für Audio und Lokalfernsehen zu entwickeln. Denn die Branche ist sich bei allen Differenzen in einem Punkt einig: Um in der digitalen Welt bestehen zu können, müssen wir JETZT die Weichen für die Zukunft stellen.

Last but not least auch an dieser Stelle noch einmal ein großer Dank an das Team der Medien.Bayern GmbH für die gelungene Organisation. Viele haben bestätigt: Die Lokalrundfunktage sind mehr denn je die wichtigste Netzwerkveranstaltung für die Lokalen in Deutschland. Hier wurden und werden alle – auch kontroverse – Themen der Zukunft für lokale Inhalte diskutiert.

Bitte schon einmal vormerken: Die 32. Lokalrundfunktage finden 2024 am Mittwoch/Donnerstag, 26./27. Juni, in Nürnberg statt.

Stand MFE

Kurzes Follow-up in Sachen MFE – MediaForEurope: Wie ist es nach der Anzeige der Anteilserhöhung 22,7 Prozent auf 26,6 Prozent vom Mai weitergegangen?

Gegen die Erhöhung auf 26,6 Prozent bestehen medienkonzentrationsrechtlich keine Bedenken. Das entschied die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) im Juni. Mit dem Tod von Silvio Berlusconi entfällt auch die Prüfung zur Staatsferne.

Die BLM verfolgt die Entwicklungen in Sachen MFE/ProSiebenSat.1 seit vielen Monaten sehr genau und hat im Hintergrund zahlreiche Gespräche geführt.

Ein Ergebnis dieser Gespräche: MFE hat mir Ende letzter Woche einen, von CEO Pier Silvio Berlusconi unterzeichneten „Letter of Intent“ zukommen lassen. Darin bekennt sich MFE zur Unabhängigkeit und zur Informationsvielfalt der Medienangebote vor Ort. Dieses klare Standortbekenntnis begrüße ich.

Seit der Novelle des Bayerischen Mediengesetzes (BayMG) im letzten Jahr muss die Landeszentrale grundsätzlich prüfen, ob eine Beteiligungsveränderung einen wesentlichen Einfluss auf das Informationsgefüge hat. Diese Prüfung durch die BLM nach dem BayMG ist nicht allein abhängig vom Erreichen bzw. Überschreiten von Beteiligungsgrenzen. Wenn die BLM bei einer solchen Prüfung auf Anhaltspunkte für Veränderungen im Informations­gefüge stößt, kann und muss sie Maßnahmen ergreifen. Aktuell gibt es keine derartigen Anhaltspunkte.

Anzeige Audi

Mit der AUDI AG hat nach BMW ein weiteres Unternehmen seine Benutzeroberflächen bei der Landeszentrale für seine Fahrzeuge angezeigt.

Das ist sehr wichtig: So haben nicht zuletzt die aktuellen Zahlen aus der neuen Funkanalyse Bayern gerade wieder unterstrichen, welch wichtige Rolle das Auto für die Radionutzung spielt. Ganz egal, ob es um den Zugang zu lokalen Nachrichten oder aktuellen Warnmeldungen geht – Radio muss einfach auffindbar sein. Die Anzeige der Benutzeroberflächen von AUDI bei der BLM unterstreicht die Bedeutung der Auffindbarkeit von Rundfunkinhalten im Auto.

Nachhaltigkeit – neuer Preis

Einige von Ihnen wissen es vielleicht: Das Thema Nachhaltigkeit liegt mir persönlich ganz besonders am Herzen.

So haben wir intern gerade an einem ganz praktischen Nachhaltigkeits-Projekt, dem STADTRADELN der Stadt München, teilgenommen. Und das mit beachtlichem Erfolg: 28 aktiv Radelnde sind mehr als 5.700 km geradelt und haben so 925 kg CO 2 eingespart. Damit liegt die BLM nach jetzigem Stand auf Platz 141 – das ist bei 942 Teams in München wirklich spitze!

Extern suchen wir aktuell Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit: Um das wichtige Thema bei bayerischen Medienunternehmen noch sichtbarer zu machen, hat die BLM erstmals den Nachhaltigkeitspreis Medien Bayern ausgeschrieben – gemeinsam mit vier Stiftungs­partnern aus dem Nachhaltigkeitspakt Medien Bayern (Bayerischer Rundfunk, egoFM, Prime Video Deutschland und ProSiebenSat.1).

Ziel ist es, ein herausragendes Beispiel der Auseinandersetzung eines Medienhauses mit dem Thema Nachhaltigkeit auszuzeichnen. Mitmachen können bis 31. Juli Medienunter­nehmen und -einrichtungen mit Verbreitung in Bayern.

Das Gewinner-Projekt bekommt einen symbolischen Preis von 1.000 Euro – aber in erster Linie geht es natürlich um die Sache. Und: Die Schirmherrin des Nachhaltigkeitspakts, Landtagspräsidentin Ilse Aigner, wird am 26. Oktober auf den Medientagen München eine Trophäe überreichen.

Hinweis Medientage München 2023

Und das ist auch schon das Stichwort für meinen letzten Punkt: Ich möchte Sie schon heute auf die Medientage München von 25. bis 27.Oktober hinweisen.

Die Eröffnung der Medientage und ein Großteil der Panels werden im Herbst erstmals im House of Communication im Münchner Werksviertel stattfinden. Einige von Ihnen kennen die Location bestimmt schon – z.B. vom House Warming der Medien.Bayern GmbH, die im Frühjahr dorthin umgezogen ist. Parallel zur Hauptveranstaltung im House of Communication sind ausgewählte Side-Events in Veranstaltungsräumen und Agenturen in dem Kreativquartier geplant. Wir gehen also mit den Medientagen 2023 genau dorthin, wo die Kommunikation tagtäglich gemacht wird, und freuen uns auf eine großartige neue Location!

Auch das Motto der Medientage 2023 ist mehr als spannend: Es heißt schlicht und einfach „Intelligence“. Der Begriff spiegelt zum einen – klar – die wachsende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz in der gesamten Kommunikationsbranche wider. Durch die Reduktion auf den Oberbegriff „Intelligence“ schlägt es aber gleichzeitig die Brücke zur menschlichen Intelligenz: Damit die KI nicht unkontrolliert beschleunigt, muss die menschliche Intelligenz hier die Leitplanken setzen. Ein Thema, mit dem sich die BLM schon seit Beginn des Jahres sehr intensiv befasst…

Ich hoffe, ich habe Sie damit neugierig gemacht und Sie merken sich den Termin in Ihrem Kalender vor!