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Im Bann von Social Media: Was gegen manipulative Gestaltung getan werden kann - BLM-Expertise zu „Dark Patterns“ und „Digital Nudging“ gibt Handlungsempfehlungen

13.07.2023 | 41 2023
Warum ziehen Social-Media-Anwendungen wie Instagram und TikTok junge Menschen so stark in ihren Bann, dass sie ein problematisches Nutzungsverhalten entwickeln? Dazu können manipulative Mechanismen wie „Dark Patterns“ oder „Digital Nudging“ beitragen, so das Ergebnis der Expertise eines Forschungsteams um Prof. Dr. Rudolf Kammerl im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Sie wurde gestern im Rahmen einer Online-Veranstaltung vorgestellt.

„Mit Dark Patterns und Digital Nudging zielen die Internetkonzerne darauf ab, dass Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit mit Social Media verbringen oder mehr Daten über sich preisgeben“, erklärt der Medienpädagoge Kammerl. „Unsere Expertise verdeutlicht, mit welchen Mitteln Social Media-Nutzende alltäglich beeinflusst werden.“

Grund genug für BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege, „das Bewusst­sein für solche Strategien durch Medienkompetenz-Vermittlung zu schärfen. Uns alle eint das Ziel, Kindern und Jugendlichen ein selbst­bestimmtes Medienhandeln zu ermöglichen. Wir sollten die Anbieter in die Verantwortung nehmen, damit sie schon bei der Entwicklung auf manipulative Gestaltungsmittel verzichten, die intensive Social-Media-Nutzung fördern.“

Welche Handlungsempfehlungen lassen sich nun für die pädagogische Praxis ziehen? Genannt wurden u.a.: Medienkompetenz-Förderung und Elternarbeit, ein Dialog mit den Anbietern über ethisches Design, ein stärkeres Vorgehen gegen unlautere Praktiken bei Daten- und Verbraucherschutz und die Fortbildung von Fachkräften.

Die Expertise „Dark Patterns und Digital Nudging – wie erschweren Plattformen ein selbstbestimmtes Medienhandeln?“ wird in der BLM-Schriftenreihe als Band 110 veröffentlicht und steht kostenfrei hier zum Download zur Verfügung.


Kontakt:
Bettina Pregel
Tel. (089) 638 08-318
bettina.pregel@blm.de