Cookie Hinweis

Suche

„Eine Entwicklung, die uns in Atem halten wird“ - Augsburger Mediengespräche zu Künstlicher Intelligenz

07.11.2023 | 68 2023

Übernimmt jetzt die KI?“ Diese Frage stand gestern im Mittelpunkt der Augsburger Mediengespräche. Mehr als 250 Gäste waren in den Goldenen Saal des Augsburger Rathauses gekommen, um auf Einladung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und der Augsburger Radio- und TV-Sender die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf Medien und Gesellschaft zu diskutieren.

Dr. Thorsten Schmiege, der Präsident der BLM: „Künstliche Intelligenz verändert die Gesellschaft, verändert die Medienwelt. Denn KI beeinflusst auch die Meinungsbildung. Doch wir sind dem nicht ausgeliefert. Wir haben es in der Hand, uns den Umgang mit KI bewusst zu machen, Leitplanken zu setzen. Zentral dabei: Die redaktionelle Verantwortung muss beim Menschen bleiben.“ Schmiege verwies in dem Zusammenhang auf die erst kürzlich veröffentlichten Leitlinien des BLM-Medienrats für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Journalismus. Er zeigte sich überzeugt: „Wenn wir KI intelligent nutzen, kann sie für uns ein Segen sein. Deshalb glaube ich fest an eine Renaissance des Qualitätsjournalismus, der das leistet, was die KI nicht kann. Ein Qualitätsjournalismus, der nah am Menschen dran ist, der echt und empathisch ist.“

Gregor Schmalzried, Tech-Journalist und Berater, betonte in seiner Keynote, dass die „Zukunft da“ sei. Er verwies auf die exponentiellen technologischen Sprünge der neuen Technologie und machte anhand von Beispielen deutlich, was Künstliche Intelligenz heute schon kann. So sei sie bereits in der Lage, sich selbst zu korrigieren und sie verstehe auch Witze oder Wortspiele. Aus seiner Sicht aktuell der größte Fortschritt: Man könnte sich mit ChatGPT jetzt auch in natürlicher Sprache unterhalten. Sein Fazit? „Nichts ist mehr echt. Synthetischer Content wird immer besser, wird immer mehr, wird der Default-Zustand im Internet. Eine Entwicklung, die uns in Atem halten wird.“

Wie sollten Gesellschaft und Medienbranche auf die Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz reagieren? Das vertieften im Anschluss Prof. Dr. Elisabeth André, Lehrstuhlinhaberin für Menschzentrierte Künstliche Intelligenz der Universität Augsburg, der Lehrer und Podcaster Florian Nuxoll, Prof. Dr. Claudia Paganini, Inhaberin der Professur für Medienethik an der Hochschule für Philosophie München, der Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen, Peter Müller, und der BLM-Präsident mit Moderator Richard Gutjahr bei einer Podiumsdiskussion. 

Einig war sich die hochkarätig besetzte Runde: Künstliche Intelligenz lässt sich nicht einfach in schwarz und weiß oder Gut und Böse einteilen. Es ist diffiziler. Und, vor allem: Ob Künstliche Intelligenz ein Fluch oder Segen ist, hängt davon ab, was die Menschen daraus machen.

Wer den Abend verpasst hat, kann die Augsburger Mediengespräche am 18. November um 20 Uhr auf a.tv nachschauen. Mehr Informationen und Fotos zu den #amg23 finden Sie unter https://www.blm.de/augsburger_mediengespraeche.

Kontakt:

Stefanie Reger
Pressesprecherin
Tel. 089/63808-315
stefanie.reger@blm.de