In einer Zeit, in der demokratiefeindliche Tendenzen weltweit zunehmen, ist demokratische Teilhabe wichtiger denn je. Wie diese bei jungen Menschen in Zeiten von TikTok und Künstlicher Intelligenz (KI) aussieht und wie Medienkompetenz dazu beitragen kann, ein Bewusstsein für den Wert von Demokratie zu schaffen, ist heute Thema der 10. Fachtagung Jugendschutz und Nutzerkompetenz „Medienkompetent und meinungsstark“ in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM).

BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege: „Wie wecken wir gerade bei jungen Leuten die Lust auf Demokratie? Gar nicht so leicht in Zeiten von TikTok & KI, in denen negative Emotion und gezielte Beeinflussung zu Abkoppelung oder Radikalisierung führen können. Das geht nur mit Medien- und Digitalkompetenz. Diese zu vermitteln und zu fördern, ist eine zentrale Aufgabe der BLM. Denn nur, wer Manipulation erkennt und lernt, damit umzugehen, kann gut informiert am demokratischen Diskurs teilnehmen.“

Für Dr. Lara Kobilke (Ludwig-Maximilians-Universität) ist die Gestaltung der neuen Technologien grundlegend: "Die Digitalisierung hat die politische Kommunikation und die Meinungs­bildungs­prozesse grundlegend verändert: Plattformen, Algorithmen und individualisierte Inhalte prägen – verstärkt durch Künstliche Intelligenz – was und wann wir etwas sehen und mit wem wir darüber sprechen. Soziale Medien ermöglichen mehr Teilhabe, bringen aber Risiken wie Fragmentierung, Echokammern und Desinformation mit sich. Die zentrale Frage lautet daher: Wie gestalten wir diese Technologien so, dass sie demokratische Diskurse stärken statt sie zu untergraben?“

Die Fachtagung setzt sich mit den Herausforderungen auseinander, die heute mit dem Prozess der demokratischen Meinungsbildung einhergehen. Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen spielen natürlich auch praxisnahe Tipps für medienpädagogisch Tätige eine wichtige Rolle. Dazu gehört auch die Vorstellung demokratiestärkender Medienkompetenz-Projekte der BLM.