Zusammenfassung
YouTubes-Empfehlungsalgorithmus präsentiert kaum desinformierende Inhalte. Bei den kontrovers diskutierten Themen „Covid-19“, „Klimawandel“ und „Flüchtlinge“ als Startpunkt der Untersuchung wurden nur sechs Prozent der Videos, die der Algorithmus anschließend empfohlen hat, als potenziell desinformierend eingestuft.
Themenvertiefung wird selten empfohlen. Gleichzeitig enthielten nur insgesamt elf Prozent der erfassten Empfehlungen Videos zu den als Startpunkt gewählten Themen „Covid19“, „Klimawandel“ und „Flüchtlinge“.
Der YouTube-Algorithmus setzt auf eine begrenzte Palette populärer Kanäle. 69 Prozent aller erfassten Empfehlungen bewerben Videos von nur 61 Kanälen. Diese umfassen viele öffentlich-rechtliche und etablierte private Medienanbieter. Auf Nischenprogramme und Inhalte weniger bekannter Anbieter wird sehr selten hingewiesen.
Die Studienergebnisse deuten somit darauf hin, dass YouTubes Empfehlungen weniger der inhaltlich vertiefenden, als vielmehr einer thematisch breiten Information der Nutzerinnen und Nutzer anhand etablierter Medienangebote und -anbieter dienen. Desinformatives bleibt oft außen vor.
Eine Studie von Kantar, Public Division und der RWTH Aachen im Auftrag der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), der Senatskanzlei Berlin, der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM),der Landesanstalt für Medien NRW und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz.
Die Studie steht Ihnen zum Download zur Verfügung.