Jung, digital unterwegs und auf Veränderung programmiert: Die Generation Z tickt in vielen Punkten anders als ihre Vorgänger. Vor allem die Arbeitswelt wird sie umkrempeln mit ihren Vorstellungen, wie sich Privat- und Berufsleben besser in Einklang bringen lassen. Darüber sind sich Bildungs- und Arbeitsmarktforscher einig.
Der „War for talents“ beschäftigt auch die Medienbranche. Erste Erfahrungen von Medienunternehmen lassen erahnen, dass der Wunsch „irgendwas mit Medien“ zu machen, kein Selbstläufer mehr ist. Denn zur Generation Z gehören diejenigen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind. Sie treffen auf einen Arbeitsmarkt, der aufgrund der demografischen Entwicklung und des Fachkräftemangels zu einem Bewerbermarkt geworden ist. Autorin Ronja Ebeling, mit der wir auch für diese tendenz-Ausgabe gesprochen haben, findet in ihrem LinkedIn-Profil klare Worte für die Situation: „Stell dich auf die Gen Z ein oder stell dein Unternehmen ein.“
Grund genug, sich mit der Gen Z auseinanderzusetzen: Wertewandel, gesellschaftliches Engagement und vor allem ihr verändertes Mediennutzungsverhalten prägen deren Lebensweise. Die 14- bis 29-Jährigen sind mit Internet und Smartphone aufgewachsen. Soziale Medien gehören zu ihren wichtigsten Informationsquellen. Die Meinungsbildung erfolgt zu einem nicht unwesentlichen Anteil über Instagram, TikTok und Co. Die jungen User streamen sich durch die Audio- und Videowelt. Dem passiven Medienkonsum stehen Interaktion und Kreation gegenüber. Selbst etwas produzieren und so zum Influencer werden? Kein Problem. Der Einfluss von Social Media auf die physische und psychische Entwicklung der Heranwachsenden ist in der „Generation Selfie“ nicht zu unterschätzen.
All diese Entwicklungen werden Politik, Arbeitswelt, Werbe- und Medienwelt verändern. Damit verbunden ist ein gesellschaftlicher Wandel, der auch den älteren Generationen einiges abverlangt: Toleranz und Offenheit statt Ignoranz. Die Akzeptanz neuer Arbeits- und Führungsformen und Kooperationsbereitschaft. Vor allem aber auch die Einsicht in die Notwendigkeit, dass Medien- und Informationskompetenz bereits jetzt und künftig noch stärker zur Schlüsselkompetenz in Erziehung und Ausbildung werden sollten. Denn die Wiedergabe von Faktenwissen und die Übernahme bestimmter Tätigkeiten kann Künstliche Intelligenz heute schon besser.
Titel: rosepistola / midjourney
Portrait Dr. Thorsten Schmiege: Gaby Hartmann/BLM
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