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Tendenz

Das Magazin der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien

Meinungen zulassen und Medienvielfalt stärken
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Meinungen zulassen und Medienvielfalt stärken

Ein offener Diskurs, also miteinander zu reden, statt übereinander zu urteilen, ist essentiell für eine Demokratie. Meinungsbildung zu ermöglichen und damit die Demokratie zu fördern, ist eine der Säulen für nachhaltiges Handeln von Medienunternehmen. Denn Nachhaltigkeit hat viele Facetten und lässt sich nicht nur auf den Klimaschutz reduzieren. Nur wenn die Handlungsfelder Ökologie, Ökonomie und die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ineinander greifen, kann eine Nachhaltigkeitsstrategie auch wirksam umgesetzt werden.

Was kann die Landeszentrale dazu beitragen, den Nachhaltigkeitsgedanken gemeinsam mit den Medienunternehmen weiterzuentwickeln? Hier kommt es zunächst einmal darauf an, sich auf ein gemeinsames Verständnis zu einigen, Projekte zu realisieren und vielleicht sogar Kriterien für ein Nachhaltigkeits-Siegel zu finden. So viel ist klar: Die Medienbranche denkt um. Das zeigen Beispiele in dieser Tendenz-Ausgabe.

Die Landeszentrale möchte aber nicht nur Denkanstöße für eine gemeinsame Strategie liefern. Als Aufsicht gehört es zu ihren zentralen Aufgaben, die Medienvielfalt zu stärken und die Presse- und Rundfunkfreiheit zu sichern. Medien haben für die Demokratie eine grundlegende Bedeutung: Qualität in der journalistischen Berichterstattung und glaubwürdige Quellen tragen dazu bei, das Vertrauen in die Medien zu fördern. Wenn private Rundfunk- und Internetanbieter journalistische Sorgfaltspflichten verletzen, dann ist das laut Gesetz ein Fall für die Aufsicht.  

Regulatorischer Druck ist jedoch nicht das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, Menschen mit abweichenden Meinungen, die sich nur noch in bestimmten „Blasen“ austauschen, in den Diskurs zurückzuholen und zu überzeugen – vom Wert vertrauenswürdiger Informationen statt Falschnachrichten und vom Wert, miteinander zu debattieren statt gegeneinander zu hetzen.

Zur Meinungsfreiheit gehört es, eine lebendige Diskussionskultur zu fördern, die unterschiedliche Meinungen zulässt. Es gehört aber nicht dazu, gezielt Desinformation zu verbreiten, um Hass zu schüren. Angesichts der rasanten Veränderung der Medienwelt ist die Stärkung von Medienvielfalt und die Sicherung von Meinungsfreiheit ein nachhaltiges Handeln mit großer Wirkungskraft.


Portrait Dr. Thorsten Schmiege: Gaby Hartmann/BLM

Bild Thorsten Schmiege
Dr. Thorsten Schmiege ist Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien.
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