Der Jahresumsatz privatwirtschaftlicher Medien im Freistaat Bayern ist von 2012 bis 2016 um etwa acht Prozent auf 50,2 Milliarden Euro gestiegen.
Text Matthias Kurp
Die aktuellen Daten, die das MedienNetzwerk Bayern auf Basis einer Goldmedia-Analyse veröffentlichte (kumulierte Daten aus den Einzelbranchen, Dopplungen möglich), zeigen, dass der Anteil des Presse-Segmentes mit einem Umsatz von etwa 10,5 Milliarden Euro stabil geblieben ist. Als zweitwichtigster Bereich erzielte die Games- und Software-Branche im Jahr 2016 insgesamt 9,6 Milliarden Euro Jahresumsatz. Zum Vergleich: 2012 hatte dieser Betrag noch bei nur 8,4 Milliarden Euro gelegen. Stark gewachsen ist auch die bayerische Branche der Rundfunkprogrammanbieter, deren Jahresumsatz im Untersuchungszeitraum von 5,7 auf 7,5 Milliarden Euro stieg. Negativ entwickelten sich zwischen 2012 und 2016 nur der Buchmarkt (-7,3%) und der Filmmarkt (-6,9%).
Inzwischen liegt der Anteil Bayerns an der deutschen Medienwirtschaft bei etwa 23 Prozent. Für den Rundfunk werden sogar 37 Prozent der deutschen Erträge im Freistaat erwirtschaftet, wo es so viele Veranstalter von Rundfunkprogrammen gibt wie in keinem anderen deutschen Bundesland. Insgesamt zahlen in Bayern knapp 48.000 Unternehmen und Selbständige der Medienbranche Steuern.
Digitaler Strukturwandel
Von 2012 bis 2017 entstanden etwa 20.000 neue Medien-Arbeitsplätze in Bayern. Allein im ersten Halbjahr 2017 nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei Verlagen, Hörfunk- und TV-Programmanbietern, in der Werbe-, Musik- und Filmwirtschaft sowie in den Bereichen Software/Games und Design/Agenturen um etwa drei Prozent zu. Mit mehr als 321.000 Beschäftigungsverhältnissen ist der Medienstandort Bayern deutlich gewachsen. Die Medien-Branche mit den meisten Beschäftigten in Bayern war 2016 erstmals der Software- und Games-Bereich (ca. 77.000), gefolgt vom Presse-Segment (ca. 72.000).
Das MedienNetzwerk Bayern stellte die Goldmedia-Studie am 22. Februar in München gemeinsam mit Medienminister Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, und Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), vor. „Das deutliche Wachstum an Unternehmen und Beschäftigten zeigt: Bayern ist ein absoluter Top-Standort für die Medienbranche", sagte Medienminister Dr. Herrmann. BLM-Präsident Schneider betonte, für das MedienNetzwerk Bayern seien die Studienergebnisse eine wertvolle Basis, um zukunftsrelevante Trends im Medienbereich aufzuzeigen und die entsprechenden Akteure noch gezielter zu vernetzen.
Grafik: rosepistola.de