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Grußwort von BLM-Präsident Siegfried Schneider zur Eröffnung des 6. Mobile Media Day am 26.11.2018 in Würzburg

26.11.2018 | P&R 2018

Sehr geehrter Herr Bauer,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

Wie oft haben Sie heute schon auf Ihr Handy geschaut? 30 Mal? 50 Mal? 100 Mal? Oder noch öfter? Auf jeden Fall wird es so sein: Je jünger Sie sind, desto öfter haben Sie zum Smartphone gegriffen. Der Durchschnittsdeutsche tut es Studien zufolge übrigens knapp 100 Mal pro Tag…

Damit herzlich willkommen beim 6. Mobile Media Day in Würzburg! Schön, dass Sie sich mit uns heute einen Nachmittag lang mit der mobilen Mediennutzung beschäftigen wollen!

„Von Mobile First zu Mobile Only“ – unser diesjähriges Motto beschreibt schon sehr eindrücklich, wie rasant das Smartphone unseren Medienkonsum verändert: Früher war es noch eine Option von vielen, darauf Nachrichten zu lesen. Heute ist es die Regel, immer und überall bestens informiert zu sein.

Noch einmal anders, meine Damen und Herren, tickt die junge Generation: Sie konsumiert nicht nur Nachrichten über das Smartphone, sie organisieren ihr ganzes Leben darüber. Bereits der erste Kontakt zur digitalen Welt kommt nicht mehr über den stationären PC, sondern über mobile Geräte zustande.

Dazu ein paar Zahlen. Sie machen – vor allem mit Blick auf die jungen Menschen – ganz klar: Die Reise geht in Richtung „Mobile Only“.

Die „Unterwegsnutzung“, wie es die ARD/ZDF-Onlinenutzung nennt, stieg 2018 weiter deutlich und über alle Altersklassen hinweg: 37 Prozent der Bevölkerung sind täglich mobil online. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es mit 70 Prozent fast doppelt so viele. Aber auch die 30- bis 49-Jährigen liegen mit 49 Prozent schon weit über dem Durchschnitt.

Was die mobilen Nutzer für Medienschaffende und Werbeplaner so interessant macht: Im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung zeigt sich bei ihnen eine deutlich höhere Nutzungsintensität. Während 77 Prozent der Gesamtbevölkerung das Internet jeden Tag nutzen, sind es bei den sog. „Unterwegsnutzern“ 91 Prozent, und zwar über alle Altersstufen hinweg.

Auch die Nutzungsdauer ist bei Menschen, die unterwegs online sind, mit täglich 240 Minuten deutlich höher als in der Gesamtbevölkerung [196 Minuten].

Für Medienschaffende besonders interessant: Die mediale Internetnutzung gewinnt gegenüber der Kommunikation im Internet an Bedeutung. Ganze 203 Minuten täglich – also fast dreieinhalb Stunden – verbringen die 14- bis 19-Jährigen mit medialer Internetnutzung. Und 186 Minuten – also gut drei Stunden – die 20- bis 29-Jährigen.

Und ein Großteil dieser Mediennutzungszeit findet auf dem Smartphone statt. Es ist längst viel mehr als ein Telefon. Es ist zum Alltagsbegleiter der jungen Generation geworden.

Dazu kommt: Innovative Technologien machen die Mediennutzung noch flexibler. Sprachassistenten, smarte Gadgets und das „Internet der Dinge“ lassen jetzt auch zunehmend Bildschirme verschwinden und machen die Medien allgegenwärtig.

Kein Zweifel, das mobile Internet ist DER Wachstumstreiber der Online-Nutzung in Deutschland. Egal, wo man hinschaut: Wachstum findet meist nur noch mobil statt [z.B. T-Online: stationäre Nutzung sinkt, online wächst…].

Davon, meine Damen und Herren, sollen und müssen die Medienschaffenden profitieren. Welche Modelle erfolgsversprechend sind, darüber möchten wir heute sprechen.

  • Die Keynote kommt von einem der profiliertesten Social-Media-Beobachter unseres Landes: Der Journalist Martin Fehrensen macht in seinem „Social Media Watchblog“ kritische Anmerkungen zu aktuellen Entwicklungen. Ich bin gespannt, welche Chancen und Risiken er für die Medienbranche in Sachen „Mobile Only“ sieht!
     
  • Extra aus Los Angelos eingeflogen ist Maria Bustillos, Redaktionsleiterin von Popula, dem ersten Newsroom aus der Blockchain-basierten Plattform Civil. Für sie ist Blockchain die Zukunft des Journalismus – warum, wird sie uns erklären.
     
  • Wie es der Tagesschau gelungen ist, auf Social Media den Altersdurchschnitt der Zuschauer zu halbieren, wird uns Patrick Weinhold berichten.

  • Frau Prof. Doris Fischer von der Universität Würzburg schaut mit uns nach China. Sie zeigt, wie dort Daten, die über mobile Medien entstehen, genutzt werden. Und welche Gefahren das mit sich bringen kann.

Soweit nur ein kleiner Vorgeschmack auf den vor uns liegenden – und mit Sicherheit spannenden – Nachmittag. Allen Speakerinnen und Speakern an dieser Stelle herzlichen Dank! Ein großes Dankeschön geht selbstverständlich auch an unsere Kooperationspartner: die Vogel Communications Group, das IGZ Innovations- und Gründerzentrum Würzburg, die IWelt AG, die Mediengruppe Mainpost und die Würzburger Hochschulen. Danken möchte ich außerdem der Bayerischen Staatskanzlei, die die heutige Veranstaltung im Rahmen der Förderung des MedienNetzwerks Bayern unterstützt.

Meine Damen und Herren, fest steht: Die mobile Zukunft erfordert innovative journalistische Ideen, Konzepte und Geschäftsmodelle. Ich hoffe, Sie bekommen heute viele Inspiration und Gedankenanstöße dazu, wie Inhalte neu gedacht werden können.