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Grußwort von BLM-Präsident Siegfried Schneider zu den Augsburger Mediengesprächen am 11. November 2019 mit dem Thema: „Mensch und Maschine: Wie Künstliche Intelligenz unser Leben beeinflusst“

11.11.2019 | P&R 2019

Sehr geehrter Herr Stadtrat Köhler,
verehrte Mitglieder des Bayerischen Landtags und der Kommunalpolitik,
sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter der Augsburger Medien,
verehrte Mitglieder des Medienrats,
sehr geehrte Podiumsgäste,
meine sehr geehrten Damen und Herren,

herzlich willkommen zu den Augsburger Mediengesprächen – hier in der Teehalle des Steigenberger-Hotels Drei Mohren!

Seit vielen Jahren ist es eine gute Tradition: In Kooperation mit den lokalen Hörfunk- und Fernsehsendern, der Augsburger Allgemeinen Zeitung und der Stadt veranstaltet die Landeszentrale hier im schönen Augsburg die Mediengespräche – 2019 nun schon zum 17. Mal! Ihnen allen ein herzliches Wort des Dankes dafür! Aufgrund Ihrer Unterstützung können wir auch in diesem Jahr wieder gemeinsam mit den Augsburger Bürgerinnen und Bürgern ein hochaktuelles und spannendes Thema diskutieren:

„Mensch und Maschine: Wie Künstliche Intelligenz unser Leben beeinflusst.“

Wir haben uns für den heutigen Abend vorgenommen, das Phänomen der Künstlichen Intelligenz ein Stück weit zu entzaubern. Wir wollen dieses große Wort, das viele schon oft im Mund hatten ohne – Hand aufs Herz – immer ganz genau zu wissen, was dahinersteckt, in den kommenden zwei Stunden ein bisschen herunterbrechen auf das tägliche Leben.

Schließlich sind intelligente Maschinen längst Teil unseres Lebens. Sie helfen Ärzten bei Diagnosen. Sie unterstützen die Polizei bei Ermittlungen. Sie suchen für Personalabteilungen die passenden Bewerberinnen oder Bewerber. Sie entwickeln selbstfahrende Autos. Sie liefern uns täglich den Börsenbericht, aber auch Fake News.

Das alles ist keine Science Fiction. Es ist Realität.

Künstliche Intelligenz umgibt uns und dringt in immer neue Lebensbereiche vor. Sie analysiert menschliches Verhalten und formt die digitale Gesellschaft – sei es, indem sie uns den passenden Lebenspartner vorschlägt oder nur ein neues Buch empfiehlt, das uns interessieren könnte.

Fakt ist: Wir müssen uns mit Künstlicher Intelligenz auseinandersetzen. Auch und gerade, weil uns Unwissen manipulierbar macht.

Doch was ist Künstliche Intelligenz, kurz KI, überhaupt?

Erstmal schlicht ein Teilgebiet der Informatik. Künstliche Intelligenz ist der Oberbegriff für Hard- und Software, die sich selbst steuert und auch selbst optimiert – vom Schachcomputer bis zu unserem persönlichen Assistenten auf dem Smartphone.

Doch KI ist mehr als nur eine neue Technologie. Wir haben es mit einem epochalen Technologiesprung zu tun. Für die Menschheit sei Künstliche Intelligenz „umwälzender als die Erfindung des Feuers“, meinte unlängst Google-Chef Sundar Pichai.

Und, meine Damen und Herren, mit KI ist es wie mit fast jeder Technologie: Man kann Künstliche Intelligenz für gute und für weniger gute Zwecke nutzen. So sind viele Menschen enthusiastisch ob der vielen neuen Möglichkeiten und Erleichterungen durch Algorithmen. Andere sind eher besorgt oder unsicher:

Müssen wir um unsere Arbeitsplätze bangen oder nehmen uns selbst lernende Maschinen nur die monotonen Tätigkeiten ab und geben uns mehr Zeit für die wesentlichen Dinge? Inwieweit können wir den neuen intelligenten Systemen und ihren Machern vertrauen? Wie groß ist die Gefahr des Missbrauchs – etwa für Kriegseinsätze oder zur Überwachung von Menschen, wie es bereits in China der Fall ist?

Möglicherweise ist es sogar nicht zuletzt die Angst vor Kontrollverlust angesichts intelligenter digitaler Lösungen, die unsere westliche Gesellschaft zunehmend verunsichert und Populisten mit einfachen Botschaften erstarken lässt.

Für die Zukunft ist es daher essenziell, die Weichen so zu stellen, dass ein gutes Mensch-Maschine-Ökosystem entsteht. In Deutschland, in Europa, weltweit.

Denn: Die Entscheidung über ihren Einsatz nehmen uns die Maschinen nicht ab. Eine künstliche Hüfte kann die natürliche Hüfte ersetzen. Künstliche Intelligenz kann die menschliche Intelligenz nicht ersetzen.

Ich bin da ganz bei TU-Professor Horst Wildemann, der neulich in der FAZ schrieb:

[Zitat] „Für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz heißt das: Wichtig ist, dass wir uns nicht vor vermeintlich übernatürlichen Mächten ängstigen, sondern Künstliche Intelligenz als Helfer und Befähiger begreifen, die uns die Anstrengungen abnehmen, die wir dort einsetzen sollten, wo uns menschliche Intelligenz weiterhilft.“ [Zitat Ende]

Meine Damen und Herren, in diesem Sinne freue ich mich jetzt auf viele menschlich intelligente Ansichten zu unserem diesjährigen Thema Künstliche Intelligenz – von unserem Keynote-Speaker Arne Gondlach und auf unserem hochkarätig besetzen Podium. Zunächst darf ich aber an Herrn Stadtrat Köhler für sein Grußwort übergeben. Vielen Dank.