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Bericht des Vorsitzenden zur 14. Sitzung des Medienrats am 14.02.2019

14.02.2019 | 14 2019

Sehr geehrte Damen und Herren des Medienrats,
sehr geehrter Herr Präsident Schneider,
meine verehrten Damen und Herren,

ich freue mich Ihnen zu Beginn des neuen Jahres einige kurze Hinweise aus unserer praktischen Arbeit geben zu können. Es gehört ja zur bewährten Übung die von uns lizensierten Sender auch gelegentlich vor Ort zu besuchen, weil man nur dort einen unmittelbaren praktischen Eindruck von der Tagesarbeit erhält. Der Kontakt zur jeweiligen Geschäftsführung und auch den Mitarbeitern macht die bei uns vorgelegten Programminhalte, aber auch Zahlen und Daten, erst lebendig. So konnte ich gelegentlich bei einem Besuch im Allgäu den am  höchsten gelegenen Sender von Radio Horeb in Balderschwang besuchen und mich ausführlich mit dem dortigen Geschäftsführer Herrn Sonneborn austauschen. Es handelt sich dem Profil nach um die Besonderheit eines ausschließlich aus Spendengeldern finanzierten privaten Senders mit katholischer Prägung, dem als Programmdirektor Pfarrer Dr. Richard Kocher vorsteht. Die Verbreitung erfolgt bundesweit über DAB+, Satellit und Kabel sowie örtlichen UKW  Stützfrequenzen bzw. gesplitteten UKW Frequenzen in München und erzielt einen beachtlichen Hörerkreis. Ein insgesamt außergewöhnlicher Wortanteil von über 80% beinhaltet eine hohe Programmvielfalt aus christlicher Spiritualität, Musik, Nachrichten und Lebenshilfe; Regelmäßige Übertragungen von Gottesdiensten aus der eigens für Lifeübertragungen eingerichteten Kirche gehen einher mit Talkrunden und Magazinsendungen mit breiter Themenvielfalt. Beachtenswert ist zudem die hohe Professionalität der Mitarbeiter als gelernte Radiomacher, wie auch der Einsatz einer hohen Anzahl ehrenamtlicher Mitwirkender. Insgesamt gesehen macht der Sender, auch von der technischen Ausstattung, einen ausgesprochen positiven Gesamteindruck und bereichert die von uns stets im Fokus liegende Vielfalt der Angebote!

Deutlich weniger erfreulich sind die von uns hier im Medienrat schon mehrfach angesprochenen Expansionstendenzen des Bayerischen Rundfunks. Aktuellen Anlass gibt uns das erst kürzlich für Niederbayern in Deggendorf eingerichtete Regionalstudio mit einer beachtlichen Mitarbeiterzahl, die in einer gemeinsamen Redaktion offenkundig für Radio und Fernsehen gemeinsam arbeiten und die zusätzlich beschäftigten Ortsredakteure koordinieren. Nun ist gegen Wettbewerb sicher grundsätzlich nichts einzuwenden, doch sollte die Berichterstattung so betrieben werden, dass die privat betriebenen Radio- und Fernsehsender nicht in ihrem langjährigen Kompetenzrahmen örtlicher Verankerung und lokaler Ausrichtung gefährdet werden! Es wird sich zeigen, wieviel landesweit bedeutsame Inhalte aufgegriffen werden und so dem Anspruch Information aus Bayern für Bayern gerecht werden. Die ausschließliche Finanzierung unserer Privatsender aus Werbeeinnahmen gerät durch Veränderungen im Markt ohnehin zunehmend in Gefahr, da sollte auf die faire inhaltliche Abgrenzung zum öffentlich-rechtlichen Angebot des BR besonders geachtet werden! Das Gespräch dazu werde ich anlässlich des kommenden ARD/BR Empfangs mit dem Vorsitzenden des Rundfunkrats erneut aufnehmen.

Soweit mein kurzer Bericht für heute. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.