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Grußwort von BLM-Präsident Siegfried Schneider zur Eröffnung von „Media meets Science“ am 20.05.2019 in München

20.05.2019 | P&R 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

beim „March for Science“ sind Anfang des Monats [am 4. Mai] in vielen Städten Deutschlands Wissenschaftler und Bürger auf die Straße gegangen. Eine Aktion, die als Antwort auf die vielzitierten „alternativen Fakten“ und unabhängig von Institutionen, Parteien und wirtschaftlichen Zwängen ins Leben gerufen worden ist. Denn klar ist: In Zeiten von Fake News und Populismus steigt der Bedarf an verlässlichen und unabhängigen Informationen.

Deshalb darf sich die Wissenschaft nicht abschotten. Sie muss die mediale Öffentlichkeit suchen, die gesellschaftliche Debatte objektiv und sachlich begleiten, Fehldeutungen und Desinformation richtig stellen.

Auf der anderen Seite brauchen die Medien qualitativ hochwertige Inhalte, die einer kritischen Öffentlichkeit standhalten. Solche Inhalte können nur kompetente und gut ausgebildete Journalisten liefern, die wissenschaftliche Erkenntnisse einordnen, Hintergründe recherchieren und falsche Fakten entlarven.

Aus diesen Gründen, meine Damen und Herren, wollen und müssen wir Medien und Wissenschaft in Zukunft mehr denn je zusammenbringen.

Und das tun wir heute: Herzlich willkommen zu „Media meets SCIENCE“ – hier in den Highlight Towers München! Nach „Media meets AUTOMOTIVE“, „Media meets ARCHITECTURE“ und „Media meets SMART HOME” setzen wir uns nun einen Tag lang mit den Chancen, Risiken und Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation auseinander.

Ein Thema, das auf der Hand liegt. Schließlich verfügt Bayern über eine vielfältige, national wie international anerkannte, exzellente Forschungslandschaft. Mit mehr als 75 Hochschulen und außeruniversitären Forschungsinstituten ist Bayern europaweit ein führender Wissenschaftsstandort.

Doch nicht nur Spitzenforschung kommt aus Bayern: Auch im Medienbereich nimmt Bayern bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Das konnten die Zahlen der Medienstandortstudie des MedienNetzwerk Bayern zu Beschäftigung und Umsatz am Medienstandort Bayern zu Beginn des Jahres eindrucksvoll zeigen.

Wie Media und Science in Zukunft noch besser voneinander profitieren können, welche gemeinsamen Interessen es gibt und wie neue Formen der Zusammenarbeit aussehen können, wird uns in den kommenden Stunden beschäftigen. Denn klar ist schon jetzt: egal ob in Film, Fernsehen, Hörfunk, Print- und Onlinejournalismus oder Sozialen Medien – wissenschaftliche Erkenntnisse sind ein nahezu unerschöpfliches Reservoir für neue, fesselnde Inhalte. Inhalte, die nicht nur unterhalten. Sondern – ganz wichtig! – in der unüberschaubaren, globalen Medienwelt vor allem verlässliche Informationen bieten.

Denn Zugang zu mehr Wissen heißt nicht notwendigerweise wirklich mehr wissen. Ganz im Gegenteil: Wer heute an etwas Bestimmtes glauben will, für den ist es – nicht zuletzt aufgrund von Social Media – einfacher als noch vor zehn Jahren, sich Pseudobelege zusammen zu googeln, die sein Weltbild belegen – beispielsweise zum Thema „Impfen“.

Wichtig ist es daher, sorgsam mit Wissen umzugehen – nicht zuletzt, was den Wissenschaftsjournalismus angeht.

Selbstverständlich machen sich die Umbrüche in der digitalisierten Medienwelt auch in der Berichterstattung oder dem Erzählen über Wissenschaft bemerkbar. Zwar dominiert noch die traditionelle Berichterstattung im Fernsehen. Doch vor allem bei den jüngeren Zielgruppen haben soziale Medien stark an Bedeutung gewonnen. Mit großem Erfolg machen sich immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Plattformen wie Facebook, YouTube oder Instagram zunutze. Gerade erst letzte Woche ist Mai Thi Nyuyen Kim, die auf ihrem YouTube-Kanal MaiLab Wissenschaft fundiert UND unterhaltsam aufbereitet – ihr Redakteur Lars Dittrich ist heute hier – mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet worden. Mit ZDF-Journalist Harald Lesch ging übrigens auch die zweite Auszeichnung an einen Wissenschaftsjournalisten. Ein weiteres Indiz dafür, dass wir mit MEDIA meets SCIENCE auf das richtige Thema setzen!

Meine Damen und Herren – ich freue ich mich sehr, dass wir so viele interessante, engagierte und erfolgreiche Wissenschaftsjournalisten hier haben, die uns von ihren spannenden Projekten berichten. Allen Speakerinnen und Speakern mein herzlicher Dank! Ohne sie wäre der heutige Tag nicht möglich.

Ein ganz großes Dankeschön geht natürlich an die Stiftung für MINT-Entertainment-Education-Excellence, die den vor uns liegenden Tag heute in Kooperation mit dem MedienNetzwerk Bayern veranstaltet. Vielen Dank Ihnen, Frau Dr. Esch und Herr Dr. Falkenroth, für die gute Zusammenarbeit!

Danken möchte ich außerdem der Bayerischen Staatskanzlei, die die heutige Veranstaltung fördert.

Ein herzliches Wort des Dankes auch an alle, die diese Veranstaltung mit uns konzipiert haben und sie sponsern! Erwähnen möchte ich Herrn Prof Dr. Manfred Broy, den Gründungspräsident des Zentrums für Digitalisierung in Bayern, Dorothee Erpenstein, die Geschäftsführerin des FFF, die leider heute nicht hier sein kann, und Herrn Prof. Dr. Martin Stratmann, den Präsidenten der Max Planck Gesellschaft.

Vielen Dank und uns allen einen spannenden, inspirierenden und faktenreichen Tag!