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Startup „The Buzzard“ erhält Funding der Google Digital News-Initiative - Demoday des Media Lab Bayern

06.07.2017 | 53 2017
Fünf Medien-Startups präsentieren beim Demo Day des Media Lab Bayern heute Abend ihre Lösungen für die Zukunft des Journalismus. Ein halbes Jahr lang hatten die Teams im Startup-Fellowship an ihren Produkten gearbeitet. Das Startup „The Buzzard“ konnte dabei einen großen Erfolg verkünden: Sie wurden von der Google Digital News-Initiative (DNI) für ein Funding in Höhe von 50.000 Euro ausgewählt. Zeitgleich mit dem Demo Day feiert das Media Lab Bayern die Einweihung der neuen Büroräume im Münchner Osten, in die das Lab gemeinsam mit dem MedienNetzwerk Bayern, der Medientage München GmbH, der Bayerischen Medien Technik GmbH und der Bayern Digital Radio GmbH gezogen ist.
 
Einen Prototypen entwickeln und eine Anschlussfinanzierung erhalten, diese zwei Ziele sollen die Teams im Fellowship-Programm des Media Lab Bayern idealerweise erreichen. Beides hat das Startup „The Buzzard“ geschafft. Sie gehören zu den unterstützen Projekten der Digital News-Initiative, die Google heute verkündete. Das Team um Felix Friedrich und Dario Nassal erhält nun 50.000 Euro, um ihr Produkt weiterzuentwickeln. In den letzten sechs Monaten hat das Team im Media Lab Bayern das Konzept für den weltweit ersten politischen Meinungsnavigator und Filterblasen-Burster “TheBuzzard.org” ausgefeilt und an 800 Prototyp-Nutzern erfolgreich getestet. Anfang Juni launchten sie ihre Online-Plattform, auf der den Usern Meinungen abseits des Mainstream zu politischen Themen empfohlen werden. Das Resultat nach vier Wochen im Netz: 3.500 Nutzer und mehr als 20.000 Seiten­aufrufe zu Themen wie „Sollte man Assad unterstützen?“ oder „Wie gefährlich ist Nordkorea?“
„Mit dem Funding der Google DNI wollen wir testen, ob unsere journalistische Arbeit als Kuratoren auch der Computer mit Hilfe von künstlicher Intelligenz übernehmen kann. Damit könnten wir dann europaweit Leser in verschiedenen Sprachen erreichen“, sagt Felix Friedrich. The Buzzard war gemeinsamer Fellow vom Media Lab Bayern und dem Vocer Innovation Medialab.
Das Startup „Picter“ stellt beim Demo Day den neuesten Stand ihrer Access- und Asset-Management Software für Fotografie und bildbasierte Medien vor. Während der sechs Monate im Media Lab konnte das Team um CEO Claudio Ricci den Nutzerstamm auf knapp 10.000 User anheben, seine Umsätze steigern und neue Geschäftskunden akquirieren. „Durch die regelmäßigen Coachings haben wir unsere Vision konkretisiert, was entscheidend für unser weiteres Vorgehen ist. Derzeit sind wir in Kontakt mit einigen sehr interessierten Investoren und stehen kurz vor einer Einigung“, so Ricci. Sobald die Finanzierung für die nächsten 12-18 Monate gesichert ist, will das Team sich voll auf die Produktentwicklung konzentrieren. Seit Start des Fellowships ist Picter um vier Mitarbeiter auf zehn Personen gewachsen. Picter erhielt im Media Lab Bayern das Partner-Fellowship vom Red Bull Media House. Das Media House finanzierte das Prototyping-Budget des Teams und stand Picter in den sechs Monaten beratend zur Seite.
 
Das Startup „Wafana“ der beiden Journalistinnen Johanna Wild und Ursula Trischler hat sich dem Kampf gegen Fake-News verschrieben und ist Experte für die Verifizierung von Social-Media-Inhalten. Das Team lernte sich im Media Entre­preneurship Program des Media Lab Bayern kennen und hat in den vergangenen sechs Monaten ein Seminarprogramm für Redaktionen aufgebaut. „Während des Fellowships konnten wir uns einen Status als deutsche Verifikationsexperten aufbauen. Ohne die Media Lab-Unterstützung hätten wir das in so kurzer Zeit sicher nicht geschafft. Wir haben mit allen relevanten deutschen Redaktionen Interviews zu ihrer derzeitigen Verifikationspraxis geführt und einen großen Mangel an Know-How festgestellt. Daraufhin haben wir ein Fortbildungskonzept ausgearbeitet, das perfekt auf die Bedürfnisse der Redaktionen abgestimmt ist. Unser Verifikations-Tagesseminar wird seit dem Frühjahr sehr gut gebucht“, sagt Johanna Wild. Langfristig plant das Team, die erste Nachrichtenagentur für verifizierte Social Media-Inhalte im deutschsprachigen Raum aufzubauen.
 
Das Startup „Personiq“ ist eine Plattform, auf der Nutzer ihre Daten individuell steuern und kontrollieren können. Der User kann so selbst entscheiden, ob und mit wem er seine persönlichen Informationen teilen möchte. CEO Sebastian Wolfsteiner kann gleich mehrere Erfolge in der Fellowship-Zeit auflisten: „Das sechsmonatige Programm hat uns als technologiegetriebenes Unternehmen geholfen, mehr über die Medienindustrie zu erfahren, Dynamiken und klare Probleme der Branche zu verstehen. Wir konnten unser Team um zwei Personen verstärken, haben uns ein Investment sichern und zwei Pilotprojekte akquirieren können. Zusätzlich sind wir durch das Media Lab Teil des Future Media Lab der EMMA geworden und können unser Projekt auf europäischer Ebene vorstellen.“ Personiq testet seine Lösung nun aktuell für verschiedene Branchen aus.
 
Auch „Mashtag“ konnte seine Lösung in den letzten sechs Monaten erheblich optimieren. Der automatische Content-Lieferant und intelligenter Redaktions­assistent kennt die Social-Media-Follower der Redaktionen und schlägt dem Newsroom automatisch Content vor, der aktuell online diskutiert wird. Durch die Anpassung auf die eigene Zielgruppe kann Mashtag so zu mehr Reichweite verhelfen. Die Zeit im Media Lab nutzte Mashtag unter anderem dazu, den Markt zu erschließen und die Lösung technisch zu optimieren.
 
Die fünf Teams waren die dritte Gruppe an Startups, die das Media Lab Bayern gefördert hat. „An den Fortschritten der Teams sieht man sehr gut, dass unsere Förderung und enges Coaching die Teams ganz praxisnah weiterbringt. Dass eines der Teams nun durch die Google DNI zu den innovativsten Projekten gewählt und eine Anschlussförderung bekommen hat, ist ein schöner Erfolg sowohl für The Buzzard als auch unser Programm“, sagt Lina Timm, Leiterin des Media Lab.
 
Das nächste Media Startup Fellowship läuft von Januar bis Juni 2018. Auch in der vierten Runde werden zwei Partner-Fellowships vergeben. Neben dem Red Bull Media House, das das Lab ein zweites Mal unterstützt, sind auch die Südwest­deutsche Medienholding und die Süddeutsche Zeitung mit eingestiegen – mit einem ganz aktuellen Thema: Im Rahmen des Fellowships können sich Teams beim Media Lab Bayern bewerben, die „Werbung besser machen“ wollen.
 
Die Bewerbungsphase für die vierte Fellowship-Runde läuft ab sofort bis Ende Oktober.


Über Media Lab Bayern
 
Das Media Lab Bayern fördert digitale Innovation in der Medienbranche. Als Inkubator hilft das Media Lab Talenten und Teams, ihre eigenen Journalismus- und Medienprojekte von der ersten Idee bis zur Gründung eines Startups aufzubauen. Das Media Lab Bayern ist eine Einrichtung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) und wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie.
 
Mehr Infos unter www.medialab-bayern.de


Kontakt:
Media Lab Bayern
Program Manager
Lina Timm
Telefon 0170/5271748
lina.timm@blm.de