Cookie Hinweis

Suche

Bericht des Präsidenten zur 4. Sitzung des Medienrats am 05.10.2017

05.10.2017 | 04 2017
DLM-Vorsitz
Am 31. Dezember 2017 endet regulär meine zweijährige Amtszeit als Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM). Der oder die neue DLM-Vor-sitzende wird am 15. November im Rahmen der Sitzung der Gesamtkonferenz in München gewählt und wird zum 1. Januar 2018 das Amt übernehmen.
 
Verkauf der UKW-Sendernetze durch Media Broadcast
Ich habe im Medienrat bereits berichtet, dass die Media Broadcast sich bundesweit von ihren UKW-Sendeanlagen trennen wird. Sie hat ihren heutigen Kunden zunächst den Kauf der Sendeanlagen angeboten und wird ab November 2017 die nicht verkauften Anlagen in eine internationale Versteigerung geben.
 
Wir, die BLM und die Bayerische Medientechnik (BMT), haben daher in den letzten Monaten in enger Abstimmung mit den Programmanbietern die Konditionen des Kaufs verhandelt. Ziel dieser Gespräche war es, ab Mitte 2018 den UKW-Sendernetzbetrieb in Bayern zu übernehmen. Auf Basis der monatelangen Verhandlungen sind am 21. und 22. September 2017 in einer Sitzung mit den Programmanbietern, in der Gesellschafter­versammlung der BMT und im BLM-Verwaltungsrat die grundsätzlichen Entscheidungen gefallen: Die BMT ist damit in der Lage, die UKW-Sendeanlagen von der Media Broadcast zu erwerben. Die Verträge sollen bis zu den MEDIENTAGEN unterzeichnet sein.
 
Ein Kauf der UKW-Sendeanlagen durch die BMT ermöglicht es, die heutigen UKW-Strukturen in Bayern zu erhalten, selbst gestaltete Preisentwicklungen zu erarbeiten, das „Cherry Picking“ zwischen attraktiven und weniger attraktiven Hörfunk-Standorten zu vermeiden und in Bayern eine UKW-Versorgung sicherzustellen.
 
Die gesicherte UKW-Verbreitung bildet auch in den nächsten Jahren die wirtschaftliche Basis für unsere Hörfunkanbieter. Wann digitale Verbreitungstechniken UKW ablösen können, ist derzeit noch nicht gesichert zu prognostizieren.
 
Die UKW-Verbreitung in Bayern ist somit im Interesse der Hörfunkanbieter jedenfalls bis 2025 gesichert und gleichzeitig kann eine Gleichbehandlung aller UKW-Sendergebiete, egal ob landesweit oder lokal, in Bayern umgesetzt werden.

 
Aktivitäten des MedienNetzwerk Bayern
Wechseln wir ins Digitale, genauer gesagt zu den Aktivitäten des MedienNetzwerk Bayern, dessen Geschäftsstelle seit Herbst 2016 bei der BLM angesiedelt ist. Das MedienNetzwerk bietet eine Plattform für den Informationstransfer und die Vernetzung der Medienbranche untereinander und mit anderen Branchen. Zu seinen Aufgaben gehört die Koordination von Netzwerkinitiativen und -formaten der nun insgesamt sieben Partner: dem Freistaat Bayern, dem Bayerischen Rundfunk, dem FilmFernsehFonds Bayern, dem MedienCampus Bayern, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft und seit neuestem auch dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag.
Eigene Veranstaltungsformate und die Beteiligung an wichtigen Branchenevents ergänzen das Aufgaben-Portfolio. So war das MedienNetzwerk 2017 Partner diverser Veranstaltun­gen in der Verlagsbranche, der Film- und Animationsbranche, im Bereich Digitalisierung und Innovation, im Bereich Design und im Bereich Rundfunk.
 
Vor allem aber mit seinen eigenen Veranstaltungen setzt das MedienNetzwerk Akzente, zum Beispiel mit Expertenrunden, so genannten RoundTables, zum Informations­austausch. So traf sich im Februar z.B. die Print- und Publishing-Branche. Der Wissens­transfer steht auch im Mittelpunkt der Fachtagungen: Der jährliche Mobile Media Day in Würzburg und die Local Web Conference in Nürnberg sind hier regionale Leuchttürme.
 
Mit dem Media Date startet heute Abend ein neues Format: Einmal im Monat lädt das MedienNetzwerk Bayern zu einem offenen Abend ein, um Innovationen und deren Bedeutung für die Medien zu diskutieren. In der ersten Ausgabe etwa wird Dirk von Gehlen, der Leiter des Bereichs Social Media und Innovation der Süddeutschen Zeitung, erklären, was die Medienbranche von Sportartikelherstellern lernen kann.
 
Zu den größten Veranstaltungen in diesem Jahr gehört die „Media meets Automotive“, bei der es um die Mediennutzung im Automobil der Zukunft geht. Außerdem präsentiert das MedienNetzwerk im Rahmen der MEDIENTAGE MÜNCHEN die Immersive Media Aerea, in der es neben dem Bühnenprogramm auch viele Anwendungen, wie z.B. die Microsoft Hololens, zum Ausprobieren gibt. Zusätzlich zu den Aktivitäten in Bayern war das MedienNetzwerk 2017 zum ersten Mal auf der re:publica in Berlin mit einem Stand präsent und konnte sowohl physisch als auch digital über seine Online-Kanäle eine große Reich­weite erzielen.
 
All diese Aktivitäten haben das Ziel, die bayerische Medienbranche bei ihrer Weiter­entwicklung und Transformation zu unterstützen.

 
Veranstaltungen: Rosenheim, Augsburg, MTM 17
Auch die BLM hat 2017 zu vielen interessanten Veranstaltungen eingeladen, über die ich im Medienrat schon berichtet habe. Außer Fachveranstaltungen gibt es auch einige Angebote für Bürgerinnen und Bürger.
 
So haben wir dieses Jahr gemeinsam mit den lokalen Medien vor Ort erstmals zum Rosenheimer Mediengespräch eingeladen. Am 18. September ging es im Bildungszentrum Rosenheim um das Thema „Digitaler Dauerstress? Der richtige Umgang mit dem Smartphone.“ Wir danken dem Regionalfernsehen Oberbayern, dem Funkhaus in Rosenheim und dem Wochenblatt Blickpunkt für die fruchtbare Zusammenarbeit. Die lebhafte Diskussion mit Experten aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Digital­branche sowie aus Jugendschutz und Medienkompetenz stieß auf großes Interesse - das beste Zeichen dafür, das Rosenheimer Mediengespräch 2018 fortzusetzen.
 
Während in Rosenheim die Risiken und Nebenwirkungen des „always on“ diskutiert wurden, steht am 8. November bei den nächsten Augsburger Mediengesprächen der „Hass im Netz“ im Vordergrund. Die Medienratsmitglieder sind herzlich zu dieser gemeinsamen Veranstaltung der BLM und der Augsburger Sender eingeladen.
 
Diese Einladung gilt auch für die MEDIENTAGE MÜNCHEN, die vom 24.-26. Oktober im ICM der Messe München stattfinden, und zwar unter dem Motto: „Media. Trust. Machines – Vertrauen in der neuen Mediengesellschaft“. Informieren Sie sich z.B. mit Hilfe der neuen Medientage-App über die Entwicklung rund um Künstliche Intelligenz, lernende Maschinen und Algorithmen. Die zunehmend technisierte Medienwelt muss das Vertrauen der Nutzer gewinnen – genauso, wie Politiker das Vertrauen der Wähler brauchen. Diesen Aspekt behandelt das Panel der Gremienvorsitzendenkonferenz der Medienanstalten am 25. Oktober mit der Frage: „Verroht der öffentliche Diskurs?“.