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Positionen & Reden

Grußwort von Johannes Kors zur Veranstaltung „Medienkompetenz für alle!“ von SIN – Studio im Netz am 12. November 2008 in der BLM

12.11.2008 | P&R

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Palme,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
 
mein Name ist Johannes Kors. Ich bin stellvertretender Geschäftsführer der BLM. Ich darf Sie sehr herzlich im Namen des Präsidenten der BLM, Prof. Ring, hier im Großen Sitzungs­saal der Landeszentrale zu Ihrer Fachtagung „Kinder in der Wissensgesellschaft“ begrüßen. Prof. Ring hätte gerne selbst zu Ihnen gesprochen, er und auch der Geschäftsführer der BLM, Herr Gebrande, haben jedoch einen unaufschiebbaren Termin in Saarbrücken.
 
Ich weiß nicht, ob Sie sich im Vorfeld dieser Veranstaltung über die Arbeit der BLM informieren konnten. Wir haben die Aufsicht über den privaten Rundfunk in Bayern. Die Aufgaben der BLM lassen sich aber auch zusammenfassen mit dem Slogan: „Gestalten, fördern, forschen, informieren“.
 
Unter „gestalten“ fallen diejenigen Aufgaben, die im weitesten Sinne die Rundfunklandschaft beeinflussen, wie zum Beispiel die Genehmigung privater Rundfunkanbieter und die Aufsicht über diese. Gefördert werden Programme, die technische Infrastruktur, die Aus- und Fort­bildung und – ganz wichtig – Medienpädagogik und Medienkompetenz. Zu den Forschungs­aufgaben der BLM gehören beispielsweise Mediennutzungs- und Wirtschaftlichkeits­analysen, über deren Ergebnisse wir die Öffentlichkeit informieren. Transparenz herzustellen und in Publikationen oder Veranstaltungen über die Entwicklungen der elektronischen Medien zu informieren, gehört ebenfalls zu unseren Aufgaben.
 
Die Nähe zu einer Einrichtung wie „SIN – Studio im Netz“ kommt also durch unser Engagement im Bereich Medienpädagogik/Medienkompetenz. Vielleicht haben Sie in den vergangenen Wochen von unserem neuesten Projekt in diesem Bereich gehört. Mitte Juli 2008 hat der Medienrat der Landeszentrale einstimmig grünes Licht für die Gründung der Stiftung Medienpädagogik Bayern durch die BLM gegeben.
 
Der Fokus der Stiftung wird darauf liegen, einen selbstbestimmten, aktiven und kritischen Umgang mit aktuellen und künftigen Medienentwicklungen und Kommunikations­technologien zu vermitteln. Zielgruppen sind vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene. Daher soll die Stiftung künftig besonders die Vernetzung und Koordination von Institutionen, Initiativen und Akteuren vorantreiben, die vor allem in Bayern Angebote zur Förderung von Medienkompetenz bereitstellen. Außerdem will sie dazu beitragen, den Austausch zum Thema Medienpädagogik zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Bildung, Erziehung und den Kirchen zu intensivieren.
 
Mit der Gründung der Stiftung setzt die BLM konsequent die Linie fort, die wir bereits seit Anfang der 90er Jahre verfolgen und die darauf abzielt, gemeinsam mit allen gesellschaft­lichen Kräften die Anstrengungen für eine effiziente Medienpädagogik zu verstärken. Lassen Sie mich einige wichtige Beispiele nennen:
 
„In eigener Regie“ ist ein in Deutschland einzigartiges Förder­programm zur Unterstützung von Medienproduktionen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, das die BLM in Kooperation mit dem JFF- Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis seit 1991 durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, Jugendliche in Bayern zur aktiven Auseinander­setzung mit Medien zu ermuntern und ihnen die Möglichkeit zu geben mit fachkundiger Beratung, der Übernahme der Sachkosten und der Bereitstellung von technischem Equipment ihre Ideen für Filme, Reportagen, Hörspiele, Websites oder Computerspiele umzusetzen. In einer zentralen Abschluss-Veranstaltung werden dann einmal im Jahr die etwa 30 geförderten Medienproduktionen präsentiert.
 
Ein weiteres Projekt ist der „Flimmo“. 1996 hat die BLM mit Partnern den Verein „Programmberatung für Eltern“ gegründet, der seitdem den „Flimmo“ herausgibt. Der Flimmo hat sich inzwischen nicht nur als Programmbroschüre für Eltern und Kinder etabliert, in der alle kinderrelevanten Fernseh-Programmangebote bewertet werden, sondern ist darüber hinaus für Eltern und Erzieher zu einer wichtigen Orientierungshilfe rund um das Thema Kinder und Fernsehen geworden. Der Flimmo erscheint dreimal jährlich in einer Auflage von jeweils 400.000 Exemplaren. Zusätzlich gibt es ein Flimmo-Sonderheft zum Weihnachts­programm. Die Hälfte der Druckauflage geht an Kindertagesstätten und Schulen, ein Drittel an medizinische und therapeutische Einrichtungen. Eine weitere große Bestellgruppe sind öffentliche Büchereien und Bibliotheken. Aber auch Eltern können selbstverständlich den Flimmo gegen eine geringe Gebühr abonnieren. Die Flimmo-Hefte werden ergänzt durch das 14-tägig aktualisierte Internetangebot „www.flimmo.tv“.
 
Ein weiteres Engagement der BLM betrifft den „Safer Internet Day“, einen seit 2004 von der EU-Kommission initiierten Projekttag, an dem mittlerweile in zahlreichen Ländern Initiativen und Unternehmen das Thema Internetsicherheit in den Fokus rücken. Die BLM hat sich in diesem Jahr zum dritten Mal mit einer Aktion am Safer Internet Day beteiligt, diesmal in Kooperation mit Microsoft Deutschland und mit Unterstützung des Bayerischen Kultus­ministeriums. Ziel war es dabei, insbesondere den Schulunterricht als Chance zur Ver­mittlung von Medienkompetenz zu nutzen. Die BLM stellt dazu die DVD „Digitale Spiel­welten. Computer- und Videospiele als Unterrichtsthema“ Lehrern zur Verfügung. Denn die rasant wachsende Bedeutung von elektronischen Spielen macht es unabdingbar, dass sich nicht nur Eltern, sondern auch Pädagogen und Bildungsinstitutionen diesem Thema intensiv widmen.
 
Diese drei von mir kurz vorgestellten Projekte sind nur ein Teil unseres gesamten Engagements in diesem Feld. Wenn Sie einen Blick auf unsere Homepage werfen, werden Sie auf weitere Projekte stoßen. Auf Grund der Globalisierung, der Konvergenz der Medien und der Entwicklung neuer Techniken wird die Bedeutung von Medienpädagogik und Medienkompetenz in Zukunft weiter zunehmen. Wir alle sind deshalb gefordert, unsere Anstrengungen auf diesem Feld weiter zu erhöhen und zu verbessern. Dabei spielt auch das Engagement von Studio im Netz eine wichtige Rolle.
 
Ich freue mich deshalb, dass Sie hier sind und wünsche Ihrer Tagung einen erfolgreichen Verlauf.