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Internet: Marketing und Marktforschung - Zahl der Internet-Nutzer innerhalb eines Jahres um 40 Prozent gestiegen

14.10.1998 | 1998

München. Immer mehr Deutsche nutzen das Internet, um mit anderen zu kommunizieren, sich zu informieren oder elektronisch ihre Einkäufe zu erledigen. Nach einer vom Meinungsforschungsinstitut Infratest Burke auf dem BLM-Rundfunkkongreß vorgestellten Studie geben 12,3 Millionen Bundesbürger an, im Verlauf des vergangenen Jahres mindestens einmal im weltweiten Datennetz gesurft zu haben. Insgesamt Zwölf Monate zuvor waren es nur 8,8 Millionen. Insgesamt bewegen sich der Untersuchung zufolge 19 Prozent der deutschen Bevölkerung ab 14 Jahren bereits auf dem elektronischen Datenhighway durch die Netze. Dabei verbringen die "User", so die Marktforscher, bei jeder Internet-Sitzung rund 40 Minuten vor dem Bildschirm. Im Vergleich zu früher schrieben sie heute weniger Briefe, telefonieren und faxen seltener und verbringen auch weniger Zeit vor dem Fernsehgerät.

Einen deutlichen Entwicklungssprung gibt es nach Ansicht des Infratest-Forschers Rolf Pfleiderer auch beim elektronischen Einkaufen via Online-Dienste. Monatlich nutzen ca. 700.000 Menschen das World Wide Web zum Shopping. Dabei gäben sie durchschnittlich 190 Mark für Soft- und Hardware, Bücher oder Produkte der Unterhaltungsindustrie aus. Gegenüber den Vorjahren ist "die Neigung deutlich gestiegen", per Mausklick eine Bestellung aufzugeben. Allerdings haben viele Surfer noch kein Vertrauen entwickelt, wenn sie bei einer Online-Bestellung ihre Kreditkartennummer angeben sollen. Daran würden weiterhin viele Einkäufe scheitern.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest Burke hat für seine Untersuchung ein repräsentatives Panel mit 2.000 Teilnehmern aufgebaut. Es ist in vier repräsentative Zielgruppen aufgegliedert. Am Aufbau der Befragungsgruppen waren auch britische und französische Marktforscher beteiligt.

Bei einem Vergleichstest von 31 Homepages deutscher Unternehmen aus sieben Branchen kam Infratest zu dem Ergebnis, daß derzeit die Websites von Fernseh- und Radiosendern, von Zeitungen und Zeitschriften unter dem Gesichtspunkt der Unterhaltung am besten bewertet werden. Dagegen schneiden Computerhersteller und Finanzdienstleister als Informationsmedien besser ab. Für besonders wichtig halten Internet-Surfer, daß die Websites Anforderungen wie "kurze Ladezeiten", "verständliche Inhaltsverzeichnisse", "übersichtliche Darstellung" und "einfache Navigation" erfüllen. Dagegen, so die Marktforscherin Karin Lohr, würden Eigenschaften wie "tagesaktuelle Überarbeitung", "schwarze Bretter" oder "personalisierte Darstellungen" als weitaus weniger wichtig eingeschätzt.

Unbeliebt bei den Surfern sind blinkende Werbebanner, überflüssiger "Schnickschnack" jeglicher Art sowie vor Eigenlob strotzende Selbstdarstellungen von Unternehmen. Karin Lohr: "Die ideale Website baut sich schnell auf, bietet konkrete Infos, hat immer etwas Neues hat ein Erscheinungsbild mit ‘Pfiff’".