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Hörer on Air - "Günther, ruf doch mal an"

10.06.1999 | 11 1999

Der Hörer als Programm - gerade für Lokalradios ist der direkte Draht zum Hörer von elementarer Bedeutung. Auf den diesjährigen BLM-Lokalrundfunktagen im CongressCenter der Nürnberger Messe berichteten Radiomacher und Moderatoren über ihre Erfahrungen mit Talk-Formaten und Gewinnspielen.

"Die Bedeutung von Hörern on Air wird weiter zunehmen", sagte Antenne-Bayern-Moderator Stefan Parrisius in dem Workshop "Hörer on Air" am Mittwoch, den 9. Juni, voraus. Denn Hörer on Air seien ein zentrales Mittel für die Schaffung von Hörerbindung.

"Wir versuchen, unsere Hörer im positiven Sinne zu instrumentalisieren", erklärte der Potsdamer Moderator Jürgen Karney. Der Programmdirektor des Brandenburger BB Radio berichtete von regelmäßigen Anrufern, die mittlerweile fester Bestandteil des Programms geworden seien. "Da sagt der Moderator auch schon mal‚ Günther, ruf doch mal an".

Entscheidend für den Erfolg einer Talk-Sendung mit Hörerbeteiligung sei die Vorauswahl der Anrufer, stellte die Runde übereinstimmend fest. "Die Kollegen am Telefon entscheiden letztlich über die Qualität der Sendung", betonte Bayern 2-Moderatorin Stephanie Heinzeller ("Tagesgespräch"). "Wir wollen ein breites Meinungsspektrum in der Sendung." Die Zusammenstellung und Selektion der Anrufer sei hierfür ausschlaggebend.

Deshalb habe man beim Nürnberger Hitradio N1 eine für die Hörer permanent erreichbare Telefon-Hotline eingerichtet, berichtete Programmkoordinator Gerald Kappler. Hier könnten auch Anrufer, "die bei jedem Gewinnspiel sofort die Wahlwiederholungstaste drücken", aussortiert werden. Die Zählung und Analyse der Anrufversuche erlaube überdies nützliche Rückschlüsse auf die Wirkung des Programms.

Damit die Hörer zum Telefon greifen, muß man ihnen ein attraktives Thema vorgeben. Diese Erfahrung hat der Münchner Moderator Barry Werkmeister, der beim Lokalsender Gong 96,3 die Sendung "Der Sonn-Talk mit Barry Werkmeister" moderiert, gemacht. "Versuche, bei denen wir einfach nur gesagt haben, 'ruft an, und erzählt uns, was Euch bewegt', haben nicht funktioniert", berichtete Werkmeister. Die größte Resonanz rufe nach wie vor Thema Nr. 1 hervor: "Sendungen, in denen es um Liebe und Beziehungen geht".