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Zuhören will gelernt sein. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen kann man diese Fähigkeit nicht mehr als selbstverständlich voraussetzen. Sie zu stärken oder gar neu zu vermitteln, hat sich die Stiftung Zuhören zum Ziel gesetzt, zu deren Stiftern unter anderem der Bayerische Rundfunk und die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) gehören. Welche Projekte die Stiftung Zuhören bereits auf den Weg gebracht hat und welche noch folgen werden, stellte Projektleiterin Dr. Katja Bergmann heute dem Forum Medienpädagogik vor. BLM-Präsident Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, der sowohl dem Forum Medienpädagogik als auch der Stifterversammlung der Stiftung Zuhören vorsitzt, betonte, dass die Förderung des Zuhörens gerade in der stark visuell geprägten Mediengesellschaft immer wichtiger werde.

Die Stiftung Zuhören fördert unter anderem die Gründung von Hörclubs, in denen Kinder spielerisch das Hören und Zuhören erlernen sollen. Das Thema hat mittlerweile auch Eingang in den Lehrplan der bayerischen Grundschulen gefunden. Die Stiftung Zuhören stellt zur Gründung von Hörclubs kostenlos 50 Hörpakete zur Verfügung mit Hörspielen und Geschichten auf CD oder Kassette sowie didaktischen Begleitmaterialien in Buchform. Um diese Hörpakete, die auch von der BLM finanziell unterstützt werden, können sich alle bayerischen Grundschulen bis zum 26. März 2003 bewerben, und zwar bei der Stiftung Zuhören, c/o Bayerischer Rundfunk, 80300 München. Die Hörclubs an den Schulen werden außerhalb des regulären Unterrichts eingerichtet, z. B. als Arbeitsgemeinschaften, an denen Kinder aus der ersten bis vierten Klasse teilnehmen können. Näheres über die Anforderungen ist unter den Web-Adressen www.stiftung-zuhoeren.de oder www.ganzohrsein.de zu erfahren.

Das Hören und Zuhören kann auch über die aktive Gestaltung von Hörfunkbeiträgen gefördert werden. Um die Schulen in Bayern darin zu unterstützen, bietet die BLM eine Audio-Plattform im Internet (www.schulradio-bayern.de) an. Auf dieser Plattform können Beiträge, die im Rahmen von Schulradioprojekten entstanden sind, veröffentlicht und abgerufen werden. Wie die Mitglieder des Forums Medienpädagogik bestätigten, lade auch ein solches Projekt zum Zuhören ein und fördere noch dazu die aktive Medienarbeit.

Das 1994 gegründete Forum Medienpädagogik setzt sich aus mehr als 40 Mitgliedern zusammen, darunter BLM-Medienräte und Rundfunkräte des BR, es bezieht aber auch externe Fachleute ein. Es schafft eine Plattform für den Austausch über medienpädagogische Ansätze, Konzepte und Aktivitäten. Außer den regelmäßigen Sitzungen wird jährlich während der MEDIENTAGE MÜNCHEN eine Fachtagung zu Medienkompetenz-Themen veranstaltet. Daneben bietet die Landeszentrale auch in anderen bayerischen Städten medienpädagogische Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen an. So fanden zum Beispiel im November 2002 praktische Workshops für angehende Erzieherinnen und Erzieher bei der Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Regensburg statt.