Pressemitteilungen

Die Ankündigung von Neun Live, bis Ende des Jahres schrittweise das Erotikprogramm in der Nacht auf ein Minimum zu reduzieren, hat der BLM-Präsident Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring ausdrücklich begrüßt. Verzichten will der Sender nach eigenen Angaben auch auf Erotik in Internet und Teletext. "Mit diesem Schritt setzt Geschäftsführerin Christiane zu Salm ein eindeutiges Zeichen, dass Neun Live seine Programmverantwortung ernst nimmt und auf die Kritik der Landesmedienanstalten an Telefonsexwerbung und Sexclips reagiert". Dieser Schritt zeige außerdem, wie wichtig es ist, bei der Aufsicht über die Programme zunächst auf Dialog zu setzen, betonte Ring, der seit April 2003 auch Vorsitzender der neuen Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) ist.

Die ehemalige Gemeinsame Stelle Jugendschutz, Programm, Bürgermedien und Medienkompetenz hatte sich verstärkt mit dem Thema "Telefonsexwerbung und Sexclips" beschäftigt und der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten einen kritischen Zwischenbericht vorgelegt. Anlass für die Untersuchung waren die auffällige Zunahme und neue Formen von Sex-Clips im Nachtprogramm einiger Fernsehveranstalter. Als Ergebnis wird "eine erhebliche programmlich-medienethische Problematik" festgestellt, die sich u.a. in Sprache und Wortwahl, der Kameraführung und Perspektive, in der Bildung und Verstärkung von Klischees, einem einseitig herabwürdigenden Frauenbild sowie der Diskriminierung bestimmter Personengruppen zeige.