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Kaufrauschen im Äther: Verbraucher-Aktionen im Radio

04.06.2003 | L16 2003
Verbraucher-Aktionen im Radio sollen alle Beteiligten glücklich machen. Der Einzelhandel freut sich über den werblichen Effekt, der Sender profitiert vom Imagegewinn und dem Hörer will man mindestens ein gutes Gefühl vermitteln. Neue Konzepte und Ideen diskutierten Experten auf einem Panel auf den BLM-Lokalrundfunktagen in Nürnberg am 4. Juni.

"Die (wirtschaftliche) Lage ist schwierig - sehr schwierig" ist ein derzeit viel diskutiertes Statement, das Wolfgang Werres (Geschäftsführer NFO Infratest InCom GmbH) statistisch überprüfte - und für die Wirtschaftskrise im Etat der deutschen Privathaushalte kein handfestes Argument fand. Im Gegenteil: Das Volkseinkommen pro Kopf ist in den letzten sieben Jahren um 14 Prozent gestiegen. Die gefühlte Wirtschaftskrise wirkt sich dennoch direkt auf den Einzelhandel aus. Die Konsumenten halten sich mit Anschaffungen zurück.

Genau an diesem Punkt wollen die Lokalsender des Funkhauses Nürnberg mit einer PR-Aktion angreifen. "Ich gönn mir was" heißt die Kampagne die sich Hans Kuchenreuther (Geschäftsführer Funkhaus Nürnberg) und der Radioberater Alexander Zeitelhack (Zeitberg AG, Nürnberg) ausgedacht haben. Ziel der Open-Source-Aktion ist es, in Zusammenarbeit mit der Politik (Wirtschaftsreferat Stadt Nürnberg), IHK, allen Medien und dem Einzelhandel den Konsu-menten zu einer positiven Konsumeinstellung zu bewegen. Unter anderem gibt es in Nürnberg ab sofort das "Ich-gönn-mir-was-Menü" oder die "Ich-gönn-mir-was-Reise". Motto von Hans Kuchenreuther ist es nach eigener Aussage, immer am Puls der Zeit zu fühlen - auch und gerade bei der wirtschaftlich schwierigen Lage des lokalen Einzelhandels.

"Ich gönn mir was" gibt es auch in Sachsen - allerdings heißt die Aktion dort "Mach mir Mut". Dietmar Michaelsen, Geschäftsführer der Sachsen News Net GmbH, stellte die Kampagne zur Stärkung der lokalen Wirtschaft in seinem Sendegebiet vor. Der Profit liegt für ihn zunächst nicht offensichtlich auf der Hand und ist auch tatsächlich nur mittelbar zu generieren. Schließlich werden potentielle Werbekunden mit solchen Aktionen gestützt, bestehende Kundenverbindungen werden erhalten bzw. gestärkt und der Erstkontakt zu potentiellen Neukunden wird für die Verkaufsabteilungen der Radiostationen erleichtert.

Die Nürnberger Aktion ist für die teilnehmenden Wirtschaftspartner kostenfrei. Dennoch hat sich ausgerechnet ein Gesellschafter des Funkhauses als erster zahlender Kunde an Hans Kuchenreuther gewandt. Der Geschäftsführer des Funkhauses nahm den unerwarteten Scheck von Günther Oschmann lachend entgegen. Der leicht abgewandelte Spot lautet: "Und wenn Sie sich noch mehr gönnen wollen, dann suchen Sie in den gelben Seiten."