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Der Hörer muss belohnt werden - Morningshow-Strategien zwischen Personality und Information

03.06.2003 | L7 2003
Antenne Düsseldorf, Radio Hamburg und Radio Gong in München - drei Sender mit drei sehr unterschiedlichen Morningshows. Doch trotz der verschiedenen Konzepte sind sich die Macher der Sendungen in einem Punkt einig: Authentizität und Relevanz für den Hörer sind entscheidend. Das ist zumindest das Ergebnis eines Workshops zum Thema "News, Service, Personality - Morningshow-Strategien" auf den BLM-Lokalrundfunktagen in Nürnberg am 3. und 4. Juni 2003. "

Jede Moderation muss eine Perle sein", so der Moderator John Ment von Radio Hamburg. Denn außer der Musik habe man nur seine Stimme und Geräusche zur Verfügung. Deshalb ist für den langjährigen Morning-Moderator auch eine gründliche Vorbereitung das Wichtigste. Noch immer schreibe er sich jeden Satz seiner Moderation auf. Nur so, meint der Hamburger, könne man auf Dauer glaubwürdig und authentisch wirken.

Eine Strategie, die konträr zum Morningshow-Konzept von Radio Gong in München steht. Alle vorproduzierten Elemente hat man hier vor ein paar Jahren aus der Sendung genommen. Damit haben sich auch die üblichen Standardlängen im Hörfunk aufgelöst. Doch selbst in zehn Minuten langen Takes sieht Stefan Schmitter, Programmchef des Lokalsenders, keine Probleme: "Wie sich eine Geschichte entwickelt und wie lange diese dauert, entscheidet allein die Hörerkorrespondenz." Nach den aktuellen Daten der Funkanalyse Bayern sind die Münchner Hörer von dem Konzept und der Morning-Show von Radio Gong begeistert: Der Sender konnte deutliche Hörergewinne verbuchen.

Antenne Düsseldorf setzt hingegen auf eine eher unaufgeregte Moderation. Nach schweren Einbußen bei den Hörern konzentrierten sich die rheinländischen Radio-Macher eher auf die Rubriken Information und Service. Kein "Star"-Radio, sondern Vielfalt und Reporterkompetenz sollen nachhaltigen Erfolg bringen.

Während Personality in Düsseldorf fehlt, spielt die Persönlichkeit des Moderators in Hamburg und München eine große Rolle. "Der Hörer braucht am Morgen eine Radio-Familie, die er kennt", so John Ment. Auch Morning-Man Mike Thiel von Radio Gong erreicht in München nahezu 100 Prozent Bekanntheit. Trotzdem spielt hier ebenfalls der Service für den Hörer eine große Rolle. "Standardsachen wie Nachrichten, Wetter und Verkehr müssen pünktlich sein", so Schmitter. Denn vorrangig zählt: Gesendet wird, was den Hörer interessiert.

Rückfragen: 3. bis 4. Juni 2003 Telefon: 0911 / 8606-4638