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"Dem Videoreporter gehört die Zukunft" - Allroundtalente in Lokalredaktionen zunehmend gefragt
03.06.2003 | L4 2003
"Geldknappheit brachte die Redaktionen auf die Idee, Fernsehen und Radio zusammenzulegen", formulierte Klaus Häffner vom Studio Franken des Bayerischen Rundfunks die Entstehungsgeschichte des neuen Fernsehberufs. Videoreporter können schnell, aktuell und mit lokalem Bezug Beiträge für das Lokalfernsehen produzieren. Doch auch als Zulieferer von O-Tönen für Radioprogramme und Zeitungsreporter vor Ort können sie eingesetzt werden. Als wichtigsten Vorteil sah Lothar Höher (Oberpfalz TV, Amberg) "die Präsenz des Videoreporters vor Ort", die den Redakteur, Kameramann, Ton- und Lichttechniker sowie Cutter in einer Person zu einem unersetzlichen Allroundtalent macht.
Von einer großen Zuschauerakzeptanz konnte Silvio Lebrument berichten, der sich auf eine Befragung von Zuschauern des Schweizer Senders Tele Südostschweiz in Chur stützte. "Bild-, Licht- und Tonqualität der Beiträge sind sicherlich nicht immer perfekt, aber die Maßstäbe der Zuschauer an Videoreporter sind nicht die gleichen wie an Profis", kommentierte Lebrument die Wünsche der Seher.
Trotz aller positiven Effekte blieben nach der angeregten Diskussion zwei Wermutstropfen: Zum einen scheinen Zugangsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen zu wenig geregelt zu sein. Und eine Gefahr sahen die Referenten in möglichen Einbußen für die Programmqualität der Lokalsender, sollte die Grenze zwischen professionellen Filmaufnahmen und Videoreporter-Berichterstattung, zwischen Überforderung der "Amateur-Filmer" und Erwartungshaltung der Zuschauer überstrapaziert werden.
Rückfragen: 3. bis 4. Juni 2003 Telefon: 0911 / 8606-4638