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Großes Radio für kleines Geld

03.06.2003 | L3 2003
Effektives Lokalradiomanagement bedeutet für Programmchefs immer mehr: Hohe Reichweiten sollen und müssen bei immer kleineren Werbeerlösen erreicht werden. Auf den BLM-Lokalrundfunktagen Nürnberg haben sich am 3. Juni ausgewiesene Experten von zwei europäischen Radioketten zu diesem Thema auf dem Panel "Kleinere Budgets, Größere Reichweiten? Effektives Lokalradio-Management" getroffen.

Andy Johnson (Capital Radio Group, London) kennt die Möglichkeiten und Chancen vor allem auf dem britischen Markt: Seine Radio-Gruppe stand vor dem Problem, mit jeder Lokalradiostation ein komplettes Radioteam mit eigenem Programmformat übernommen zu haben. Das Management der Capital Radio Group hat diesen "Gemischtwarenladen" zunächst klar strukturiert und zentralisiert: Dazu wurden die Einzelprogramme auf vier Formate nach Altersstruktur aufgeteilt. Über die einzelnen Programme wurde eine einheitliche, flache Hierarchie gestülpt, die darauf ausgerichtet ist, möglichst viele Synergien zu nutzen. Zum Beispiel gibt es nur noch eine Musikredaktion (in Manchester) die Playlists für alle Programme erstellt, redaktionelle Termine werden von einer Lokalstation besetzt und allen Programmen zur Verfügung gestellt. Ob Musik, Themen oder On-Air-Personal, die Zauberformel lautet: Greif in den nationalen Pool, um lokal stark zu sein. Damit ließen sich die Kosten um 50 Prozent reduzieren. Der Radio-Profi sprach aber gleichzeitig eine Warnung aus: Nicht reduziert werden kann die Lokalität des Programms. So achtet der Brite sehr darauf, dass dem Sprecher in Brighton auch der typische Akzent des Badeortes anzuhören ist.

Hans Knobloch (NRJ Frankreich, Paris) beschäftigt sich mit effektivem Lokalradiomanagement in Skandinavien, Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien. Der Ansatz des europaweiten Players ähnelt zunächst dem zentralistischen britischen System. Damit die einzelnen Stationen als Netzwerk optimal betrieben werden können, zeigt er verschiedene Punkte aus dem Bereich Human Ressources auf: der richtige Mitarbeiter muss am richtigen Ort eingesetzt werden, Ziele sind für alle Mitarbeiter zu setzen, Verantwortung muss geteilt werden. Wichtig ist die Kontinuität in den Entscheidungen des Managements. Diese Punkte entspannen den Betrieb, sorgen für den nötigen Vortrieb, denn: Radio ist ein Motivationsgeschäft. Wichtig ist die richtige Mischung von "Systembausteinen" und individueller Note. Und da kann NRJ auf einen jahrelangen Erfahrungsschatz zurückgreifen: Ob die einzelnen Moderatoren ihre Hörer in Deutschland ("Hallo"), Frankreich ("Allô") oder Schweden ("Hej") begrüßen: immer erklingt die gleiche Radio NRJ-Melodie im Jingle.

Rückfragen: 3. bis 4. Juni 2003 Telefon: 0911 / 8606-4638