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BLM-Präsident Ring kündigt weiterführendes Lokalradio-Konzept an - Elfte BLM-Lokalrundfunktage in Nürnberg eröffnet

03.06.2003 | L1 2003
Mit dezidierten Ausführungen zur Zukunft des lokalen Rundfunks in Bayern hat der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, am heutigen Dienstag die elften BLM-Lokalrundfunktage im Congress-Center der Nürnberger Messe eröffnet. Für die zweitägige Veranstaltung (03./04. Juni), in deren Mittelpunkt innovative und kreative Ansätze aus den Bereichen Programm, Marketing und Technik stehen, haben sich rund 1.100 Teilnehmer angemeldet.

In seiner Eröffnungsrede ging Ring u. a. auf die verschiedenen Konzeptvorschläge zur Zukunft des lokalen Hörfunks in Bayern ein, die angesichts der wirtschaftlichen Krise derzeit diskutiert werden: "Die Landeszentrale ist bereit, jede Idee, jedes Konzept zu diskutieren. Natürlich gibt es für ein weiterführendes Konzept Eckpunkte, an denen wir festhalten werden. Dabei bleibt die Lokalität der wichtigste Eckpfeiler. Dies gilt für den lokalen Hörfunk ebenso wie für das lokale Fernsehen. Sowohl im redaktionellen Bereich als auch in den Bereichen Marketing und PR muss es weiter Personal vor Ort geben. Darüber hinaus muss gewährleistet sein, dass alle wichtigen Entscheidungen von den Stationen weiterhin selbst getroffen werden, d. h. dezentral. Der zukünftige Weg kann nicht zu einer Alibi-Lokalität oder virtuellen Lokalität führen. Dem steht nicht entgegen, dass Teile des Programms zentral erstellt und zugeliefert werden. Das System der Mindestsendezeiten steht auf dem Prüfstand, auch eine Harmonisierung in diesem Bereich ist denkbar." Ring verwies in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Landeszentrale, bei der es um die Erwartungen der Hörer an das Lokalradio geht: "Die aktuelle Information und das Gefühl von Geborgenheit und emotionaler Nähe sind bei den Hörern ausschlaggebend für die Attraktivität des Lokalradios und damit ein wesentlicher Bindungsfaktor. Die Hörer haben an das Lokalradio spezifische Erwartungen, die sich von den Erwartungen an ein landesweites Radio deutlich unterscheiden." Spätestens nach der Sommerpause werde die BLM die Grundzüge eines weiterführendes Lokalradio-Konzepts vorlegen, so Ring.

Hinsichtlich der Entwicklung des Lokalfernsehens in Bayern habe die Landeszentrale zahlreiche Maßnahmen eingeleitet, um die wirtschaftliche Situation der Sender zu verbessern. U. a. werde die BLM dafür sorgen, dass bis zum Jahr 2005 alle bayerischen lokalen TV-Programme über digitalen Satellit verbreitet werden. Den Anfang damit hatten genau vor einem Jahr die fünf ostbayerischen Lokalfernseh-Programme gemacht. In den vergangenen zwölf Monaten sei die Satellitenreichweite dieser Programme in ihrem Verbreitungsgebiet um mehr als 130 Prozent gestiegen. Ring weiter: "Trotz der von uns eingeleiteten Maßnahmen bleiben Zweifel, ob Lokalfernsehen in der von mir dargelegten neuen Struktur bei einer weiteren Absenkung des Teilnehmerentgelts wirtschaftlich tragfähig ist. Nun gibt es einen interessanten neuen Vorschlag vom Vorsitzenden der CSU-Medienkommission, Dr. Markus Söder, den Anteil der BLM an der Rundfunkgebühr von zwei auf drei Prozent zu erhöhen, um durch eine dann mögliche verstärkte Förderung als Ersatz für das Teilnehmerentgelt eine dauerhaft stabile Basis für das Lokalfernsehen zu erreichen. Ich freue mich über diesen Vorschlag von Herrn Dr. Söder, der die von uns seit langem vertretene Ansicht aufnimmt, dass Lokalfernsehen, das diesen Namen verdient, nicht ohne zusätzliche Transferleistungen überlebensfähig ist."

Bezüglich der Einführung von Digital Radio und DVB-T forderte Ring eine paritätische Finanzierung mit öffentlichen Geldern für beide Seiten des dualen Systems: "Es kann nicht ein, dass einem Teil des Systems, nämlich dem öffentlich-rechtlichen die Einführung neuer Technologien mit öffentlich-rechtlichen Geldern, sprich Rundfunkgebühren, finanziert wird, während die privaten Anbieter ohne ausreichende Refinanzierungsmöglichkeiten durch Werbung die Kosten selber tragen sollen. Die Finanzierung des Umstiegs muss so organisiert werden, dass beide Teilsystems wie ein System behandelt werden." Hinsichtlich der schwierigen Situation bei der Einführung von Digital Radio betonte Ring, dass es nicht mehr um die Frage gehe, ob Digital Radio eingeführt wird, sondern allein um die Frage des Wie.

Rückfragen: 3. bis 4. Juni 2003 Telefon: 0911 / 8606-4638