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BLM-Präsident Ring fordert besondere Unterstützung für lokale und regionale Anbieter bei der Digitalisierung. BLM-Lokalrundfunktage in Nürnberg eröffnet

29.05.2004 | L1 2004
In Zeiten, in denen die Medienlandschaft immer globaler wird, müssten von der Medienpolitik besondere Anstrengungen unternommen werden, um den Zugang mittelständischer Medienunternehmen zu den digitalen Verbreitungswegen sicherzustellen. Mit dieser zentralen Forderung eröffnete der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, am heutigen Dienstag die zwölften BLM-Lokalrundfunktage im Congress-Center der Nürnberger Messe. Schwerpunktthemen der zweitägigen Veranstaltung sind erfolgreiche Programm- und Marketingkonzepte, aktuelle Entwicklungen im Bereich der Produktions- und Studiotechnik und die Erschließung neuer Erlösquellen für lokale und regionale Rundfunkanbieter. Insgesamt haben sich für den Kongress 1.100 Teilnehmer angemeldet.

In seiner Eröffnungsrede hob Ring hervor, dass es für die Zukunft der mittelständischen Rundfunkunternehmen wichtig sei, bei der Digitalisierung dabei zu sein: "Digitalisierung erscheint auf den ersten Blick als mittelstandsfeindlich. Die großen nationalen und internationalen Unternehmen haben weit bessere finanzielle Möglichkeiten, den Weg in die Digitalisierung zu gehen und auch unter technischen Aspekten tun sie sich leichter. In Zeiten, in denen die Medienlandschaft immer globaler wird, bedarf es von Seiten der Medienpolitik deshalb besonderer Anstrengungen für den Mittelstand. Zur Stärkung der mittelständischen Komponente gehören auch entsprechende Finanzierungsmodelle und -mechanismen. Die Landeszentrale wird das ihre dazu beitragen, wie sie es immer getan hat. Nur muss die Politik auch sehen, dass die Mittel der Landesmedienanstalten nicht ausreichen, die Digitalisierung aller Bereiche im notwendigen Umfang zu fördern. In einer solchen Situation ist es kontraproduktiv, die Teilhabe der Landesmedienanstalten an der kommenden Gebührenerhöhung in Frage zu stellen."

Ring forderte die mittelständischen Rundfunkunternehmen darüber hinaus auf, auch von sich aus aktiv zu werden: "Wenn die Landeszentrale wie jetzt im Rahmen der DVB-T-Genehmigungen auch Mediendiensten Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Netzen eröffnet, ist dies kein feindseliger Akt gegen Hörfunk- und Fernsehanbieter, sondern ein Weg, der einerseits eine gemeinsame Finanzierung der Netze sicherstellt und andererseits Kooperationsmöglichkeiten eröffnet. Sie sollten im Auge behalten, dass auch Diensteanbieter auf Content angewiesen sind - Content über den Hörfunk- und Fernsehanbieter verfügen und der ihnen neue Verwertungsmöglichkeiten bietet."

Wichtig, so Ring, sei auch eine weitere medienrechtliche Absicherung der lokalen und landesweiten Fernsehfenster: "Die Mitfinanzierung der lokalen und landesweiten Fernsehfenster durch die nationalen Unternehmen muss abgesichert werden. Darüber hinaus sollten die Fenster ausschließlich von wirtschaftlich und redaktionell unabhängigen Unternehmen gestaltet werden. Dies erfordert weitere ordnungspolitische Regelungen."

Ring lobte die die Eigeninitiative der lokalen Fernsehanbieter in Bayern hinsichtlich einer gemeinsamen Reichweitenforschung: "Seit 1. Juni werden die Zuschauerreichweiten des virtuellen Senders TV Bayern, das sind alle bayerischen lokalen RTL-Fenster, von der kontinuierlichen Fernsehzuschauerforschung der GfK ausgewiesen. Das ist ein wichtiger Schritt, um die überregionalen Vermarktungschancen der Lokalsender zu verbessern. Auch außerhalb Bayerns blickt man sehr gespannt auf diese bayerische Initiative. Sollte sie positiv verlaufen, wollen sich auch Ballungsraumsender außerhalb Bayerns anschließen."

In seiner Eröffnungsrede ging der BLM-Präsident auch auf die Verhandlungen zwischen Antenne Bayern und den Lokalstationen über die Gründung einer Gesellschaft für eine gemeinsame überregionale Vermarktung ein: "Die Verhandlungen sind sicher schwierig. Wir erwarten keine Liebesbeziehung, allerdings kann bei der überregionalen Vermarktung jeder für den anderen ein wichtiger Partner sein. Dies gilt insbesondere für die gemeinsame Interessenvertretung in der RMS im Bezug auf die nationale Kombinationsvermarktung. Zudem ergeben sich bei der überregionalen Eigenvermarktung sowohl für Antenne Bayern als auch für die Lokalradios die Chance mit neuen Vermarktungskonzepten die Erlöspotentiale besser auszuschöpfen."

Rückfragen:
29. bis 30. Juni 2004 Telefon: 0911/8606-4638