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Stars, News und Heimat: Erfolgreiche Ideen für das lokale Fernsehen

12.07.2006 | L4 2006

Mehr Emotionen – der Erfolgsfaktor im lokalen Fernsehen

„Mehr Emotionen“ lautete unisono der Erfolgsfaktor der Programmmacher lokaler TV-Sender, die ihre Ideen und Konzepte in einem Workshop anlässlich der Lokal­rundfunktage in Nürnberg präsentierten. Da das Lokalfernsehen gegen starke bundesweite Konkurrenten bestehen muss, gilt es nach Meinung von Moderatorin Bianca Bauer-Stadler, Programmbeauftragte von Neue Welle Bayern, den lokalen Markt gut zu beobachten und Mut für Innovationen aufzubringen.
 
„Menschen mit lokalem Programm eine Heimat geben“ lautet das Motto von Daniel Moj von center.tv in Köln. Mit Hilfe einer ausgedehnten Live-Berichterstattung von den Hot Spots der Stadt, Infotainment statt „harten News“, Szenetipps, Game-Tests, Wiederholungseffekten – und nicht zu vergessen der Sonderbericht­erstattung über die fünfte Jahreszeit Karneval – holen die Programmmacher des „Heimatfernsehsenders“ ihr Publikum ab. „Der Vorteil unserer zwei Ü-Wägen, nah am Zuschauer dran zu sein, ob auf Bolzplätzen oder in Schulen, verschafft uns eine erstaunliche Resonanz“, erklärte Moj den Erfolg von center.tv. Die eingeschworene Zuschauergemeinde wird deshalb mittlerweile selbst gerne zum Programmmacher, beispielsweise indem sie mit vom Sender verlosten Kameras als rasende Video­reporter unterwegs sind. „Wir können uns nicht mit bundesweiten TV-Sendern vergleichen, aber die Zuschauerbindung, die wir mit diesem emotionalen Ansatz erreichen“, so Mojs Worte, „macht uns so stark und erfolgreich.“
 
Den Kinderschuhen entwachsen ist der nordirische Fernsehsender Channel 9 Television (C9TV), dessen Geschäftsführer Gary Porter von Anfangsschwierig­keiten wie kurzen Lizenzlaufzeiten, zu schwachen Frequenzen und aufgrund dessen ausbleibenden Werbepartnern berichtete. Seit 1999 auf Sendung, hat sich C9TV vor allem wegen der einzigartigen Berichterstattung - einer „möglichst genauen Abbildung der Gesellschaft“, wie sie auch in Zeitungen zu finden ist – zu einem erfolgreichen Lokalmedium entwickelt. Unsicherheit besteht allerdings für den Lokalsender für die Zukunft in einer digitalisierten Welt: Zwar fördert die englische Regulierungsbehörde Office for Communications (Ofcom) das lokale Fernsehen, da laut einer Studie „Nachbarschaft und Stadt zu den wichtigsten Identifizierungspunkten von Menschen“ zählen, ob jedoch Platz in den digitalen Netzen für Lokalprogramme bestehen wird, bleibt fraglich.
 
Eine Positionierung auf die jüngere Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hält Frank Eckstein, Geschäftsführer und Programmdirektor des Lokalfernsehsenders Saar TV, für einen wichtigen Eckpunkt im Wettbewerb mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zwar dürfe der Zuschauer nicht durch ständig wechselnde Formate überfordert werden, doch sei es eine Stärke von regionalem oder lokalem Fernsehen, kurzfristig auf aktuelle Erfordernisse zu reagieren und Ereignisse zu schaffen. „Letztlich wird der Erfolg haben, dem der Spagat zwischen dem Zuschauer- und Werbemarkt gelingt“, resümierte Eckstein.
 
   
 
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11. bis 12. Juli 2006 Telefon: 0911 / 8606-6940