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„Ein Glücksfall für Kirche und Medien“ - Sankt Michaelsbund und Bayerische Landeszentrale für neue Medien feiern 60sten Geburtstag von Dr. Jooß

23.05.2006 | 20 2006
In der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) haben gestern der Sankt Michaelsbund und die BLM gemeinsam mit zahlreichen Gästen aus Kirche, Politik und Medien den 60sten Geburtstag von Dr. Erich Jooß gefeiert. Dr. Jooß ist geschäftsführender Direktor des Sankt Michaelsbundes und Vorsitzender des Medienrats der Landeszentrale. Nach der Begrüßung durch BLM-Präsident Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring hielten Kardinal Friedrich Wetter und Staatsminister Eberhard Sinner die Laudationes auf den Jubilar.
 
BLM-Präsident Ring hob in seiner Begrüßung hervor, dass Dr. Jooß sowohl ein Mann der Kirche als auch ein Mann der Medien sei. Schon bei der Einführung des privaten Rundfunks in Bayern habe er erkannt, dass diese Entwicklung eine Chance für die Kirche beinhalten würde, weil man mitgestalten und auch eigene Programme anbieten könne. In seiner Funktion als Vorsitzender des Medienrats engagiere er sich leidenschaftlich für die Mitwirkung der pluralen Gremien an der zukünftigen Entwicklung der Medienlandschaft. „Der Medienrat und auch wir in der BLM schätzen seine Fähigkeiten und Bereitschaft zuzuhören und seine differen­zierte Auseinandersetzung mit neuen Themen. Dr. Jooß ist ein Glücksfall, sowohl als Mann der Kirche als auch als Mann der Medien, denn er verbindet christliche Ethik mit einem sehr feinen Gespür sowohl für die Verantwortung als auch für die Freiheit der Medien. Er ist einer der wichtigsten Medienmänner der Katholischen Kirche in Bayern und darüber hinaus“, so Ring.
 
Kardinal Friedrich Wetter stellte in seiner Laudatio die besonderen Verdienste von Dr. Jooß für den Sankt Michaelsbund heraus, dessen Direktor er seit 1984 ist.
Dr. Jooß habe dafür gesorgt, “dass sich der Sankt Michaelsbund für das Erzbistum und für die Bayerische Bischofskonferenz in den privaten Medien engagiert. (…) Durch seine Weitsicht hat Dr. Jooß dem Verband ein wichtiges Standbein im Bereich der neuen Medien verschafft.“ Neben seinem vielseitigen Engagement für die Fortentwicklung des Sankt Michealsbundes und seinem Wirken als Autor vor allem von Kinderbüchern hob Kardinal Wetter das Verhältnis von Dr. Jooß zur Kirche hervor: „Dr. Jooß ist wesentlich geprägt vom II. Vatikanischen Konzil und seinem Anspruch, die Kirche zur Welt zu öffnen. Dabei ist er selber tief in der Kirche verwurzelt. Ein Begriff der dieses sehr enge Verhältnis am besten ausdrückt, ist der der „Beheimatung“. Dr. Jooß sieht in der Kirche seine Heimat. Er bleibt ihr nicht nur stets eng verbunden, sondern sieht in ihr die Basis, von der aus er wirkt. Dies drückt sich aus in einer tiefen Loyalität.“
 
Staatsminister Eberhard Sinner unterstrich in seiner Laudatio das herausragende Engagement von Dr. Jooß als Vorsitzender des Medienrats: „Sie setzen sich mit großem Erfolg dafür ein, dass die gesetzlichen Vorgaben auch Rechtswirklichkeit werden. Denn Sie erklären zu Recht, dass nur ein pluraler Medienrat sicherstellt, dass die Bürger nicht abgekoppelt werden von der Medienentwicklung, sondern – wie Sie wörtlich einmal ausführten – mitgenommen werden auf die Reise in die mediale Zukunft. (…) Ihr klares Bekenntnis zu ethischen und moralische Maßstäben möchte ich besonders anerkennend hervorheben. Eng damit verbunden ist ihr Einsatz für den Jugendschutz. (…) Sie haben die gesellschaftliche Verantwortung der Medien fest im Blick behalten. Die Rundfunkfreiheit gehört zu den wichtigsten Grundrechten eines demokratischen Staates; sie ist Wesensbestandteil unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung. Allerdings sind Freiheiten nicht schrankenlos – Freiheit und Verantwortung gehören stets zusammen. In diesem Bewusstsein haben Sie immer gehandelt.“
 
In seinen Dankesworten ging Dr. Jooß noch einmal auf die MTV-Sendereihe „Popetown“ ein: „Wer so ein unbedarftes Produkt als Satire in Schutz nimmt, weiß nicht wovon er spricht“. Zur Anzeigen­kampagne von MTV im Vorfeld der Serie sagte er: „Ich verstehe, dass man als Christ bei dieser Anzeige nicht mehr schweigen konnte. Darum möchte ich auch nicht zu jenen Klugen gehören, die im Nachhinein sagen: Es wäre besser gewesen, wenn MTV keine Möglichkeit bekommen hätte, sich als Wahrer der Kunstfreiheit aufzuspielen. Nicht jede gezielte Blasphemie muss man unwidersprochen hinnehmen.“ – Zum lokalen Fernsehen in Bayern sagte Dr. Jooß: „Wer die Globalisierung verteidigt, weil sie auch positive Auswirkungen hat, muss gleichzeitig die Verwurzelung der Menschen in ihrem Wohnort und ihrer Umgebung stärken. Dies geschieht auch durch ein Lokal­fernsehangebot, das diesen Namen verdient. Ich bin deshalb froh, dass die Staatsregierung und die BLM gemeinsam ein Gutachten in Auftrag gegeben haben, in dem es um die zukünftigen Rahmenbedingungen des Lokalfernsehens geht.“ –
Im Weiteren beschwor Dr. Jooß die Bedeutung des Lesens für die Entwicklung von Kindern. Es eröffne Kindern nicht nur soziale und berufliche Zukunftsmöglichkeiten, sondern entführe sie in kreative, phantastische Welten. Lesekultur entstehe, so Dr. Jooß, wo die Freude am Lesen gefördert werde und Kinder auf spielerische Weise zu Entdeckungsreisen durch die vielfältigsten Leselandschaften eingeladen werden. Er forderte die Politik deshalb auf, die vor zwei Jahren vorgenommenen Kürzungen der staatlichen Büchereiförderung zu überdenken: „Wenn nach dieser kulturellen Rodung keine Aufforstung erfolgt, nehmen die Kinder in diesem Land schaden“, so Dr. Jooß. Zudem würden Untersuchungen belegen, dass Leser die aufgeschlosseneren Mediennutzer seien. – Abschließend bedankte sich Dr. Jooß bei der BLM, ehemaligen und aktuellen Medienräten, beim Verwaltungsrat, bei den Anbietern, bei seinem Vorgänger im Amt des Direktors des Sankt Michaelsbundes, bei seinen Mitarbeitern im Sankt Michaelsbund, bei Schriftstellern, Kollegen und Freunden und schließlich bei seinen Eltern und seiner Familie.