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Schwieriges Wunschkonzert - RRC06: Die Umsetzung

04.07.2007 | L10 2007
Auf der internationalen Wellenkonferenz RRC06 wurden vor ca. einem Jahr der frequenztechnische Rahmen für den digitalen terrestrischen Rundfunk festgelegt. Über mögliche Konzepte zur Digitalisierung des Hörfunks diskutierten auf den 15. Lokalrundfunktagen in Nürnberg Dr. Alfred Grinschgl von der österreichischen Rundfunkregulierung RTR GmbH, Karl-Heinz Hörhammer, Geschäftsführer von Antenne Bayern, Willi Schreiner, Vorsitzender des Verbands Bayerischer Lokalrundfunk und Konrad Vonlanthen von der schweizerischen Regulierungseinrichtung Bakom. Moderiert wurde die Veranstaltung von BLM-Geschäftsführer Martin Gebrande.
 
Karl-Heinz Hörhammer machte deutlich, dass bisher nicht absehbar sei, welche Technologie sich in Zukunft durchsetzen werde. Noch seien wichtige Parameter, wie etwa die Plattformregulierung, nicht festgelegt. Klar sei allerdings, dass sich der Markt durch die Zunahme von Angeboten stark verändern werde. Sein Sender Antenne Bayern bereite sich derzeit durch verschiedene Projekte und interne Arbeitsgruppen auf die kommenden Veränderungen vor. Was davon letztlich umsetzbar ist, sei im Augenblick aber völlig offen.
 
„Ich wünsche mir nur, dass nicht alle Lokalen verschwinden werden, denn lokales Radio wird mit mehr Herzblut gemacht, wie andere Medien“, drückte Willi Schreiner seine Sorge vor den Folgen der Digitalisierung des Hörfunks aus. Er wünsche sich vor allem, dass endlich ein vernünftiger technischer Standard gefunden werde. „DAB ist wohl vorbei“, so Schreiner. Aus den Erfahrungen der letzten zehn Jahre müsse man lernen. Als Lokomotive für die Digitalisierung des Hörfunks brauche man „starke Landesmedienanstalten, starke Staatskanzleien und die Geräteindustrie.“ Die lokalen Sender alleine könnten im kommenden Wettbewerb nicht bestehen.
 
Auch Bakom-Vertreter Vonlanthen sieht DAB als Auslaufmodell. „Vielfalt bedeutet DAB+“, so Vonlanthen. Deshalb habe die Bakom auch eine Plattform für DAB+ ausgeschrieben und darauf zahlreiche Bewerbungen aus dem gesamten Medienspektrum erhalten. In alle Konzepte für die Zukunft des Hörfunks müsse unbedingt auch UKW mit einbezogen werden. Deshalb sei für die Schweiz auch die Digitalisierung von UKW eine wichtige Option.
 
„Radio ist in einer Zwickmühle, weil einerseits UKW gut funktioniert, andererseits aber gerade Jugendliche den analogen Hörfunk zunehmend als altmodisch empfinden“, stellte Alfred Grinschgl fest. In Österreich werde nach jetzigem Stand die Digitalisierung des Hörfunks allerdings noch auf sich warten lassen, da weder die privaten Anbieter noch der ORF auf eine Digitalisierung drängen und der heimische Werbemarkt schon jetzt die analogen Angebote kaum finanzieren könne. Gesetzlich sei in Österreich derzeit auch nur ein Probebetrieb von Digital Radio möglich. Auf die Frage nach dem zukünftigen Standard, meinte Grinschgl, dass sich auch nach seiner Einschätzung DAB+ durchsetzen werde.
 
 
 
 
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3. bis 4. Juli 2007, Telefon: 0911 / 8606-6940