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„Wir entwickeln uns in Richtung On-Demand-Gesellschaft“ - Internet kills the TV-Star – Fernsehen via Internet und Videoportal

04.07.2007 | L8 2007
Das Zauberwort „user generated content“ wird auch auf der lokalen und regionalen Ebene ernst genommen. Wie Fernsehen via Internet und Videoportal technisch und inhaltlich funktioniert, führten auf den 15. Lokalrundfunktagen in Nürnberg Internet-TV-Dienstleister und lokale Videoportale vor.
 
Nur wenige Workshop-Besucher glaubten allerdings, dass das Internet tatsächlich das Medium Fernsehen demontieren wird. Im Gegenteil: „Wir glauben an das TV-Geschäftsmodell“, be­tonte Ibrahim Evsan vom Videoportal Sevenload, das via Inter­net nicht nur Bewegtbilder auf Abruf bietet, sondern seine User auch eigene Kanäle produzieren lässt. Zwischen 170.000 und 300.000 Personen nutzen nach Angaben von Evsan täglich das Internet-Portal, und die Nutzerzahlen wachsen monatlich um 70 Prozent.
 
Diese Zahlen zeigen, dass sich Internet und Fernsehen aufeinander zu bewegen und „irgendwann verschmelzen“ werden, so das Fazit der Workshop-Teil­nehmer. „Wir entwickeln uns in Richtung On-Demand-Gesellschaft“, prognostizierte Michael Westphal von TV.1 aus München. Ursprünglich gegründet als Deutschlands erster Internet-TV-Sender, hat sich TV.1 zum Dienstleister gewandelt, der nun die notwen­dige Technik bietet, um einen eigenen Internetsender oder eine Com­mu­nity-Platt­form zu betreiben. Der Vorteil des Internetfernsehens: die Möglichkeit der genauen Zielgruppen­vermarktung. Dafür biete der lokale Rundfunk die beste Ausgangspo­sition, betonte Westphal.
 
Auch wenn die Zahl der Abrufe auf Videoportalen mit lokalen Inhalten nicht mit Sevenload verglichen werden kann, gaben sich die beiden lokalen Anbieter auf dem Podium zuversichtlich. So zeigt www.sportinwien.tv nach Aussage von Michael Knöppel „alles, was es an Sport in Wien gibt“. Die Beiträge sind zwischen 30 Se­kun­den und zehn Minuten lang und werden auch von Laien produziert. Das Thema „user generated content“ gibt es bei uns auch, berichtete Knöppel. So bekämen zum Beispiel die Trainer bei Sportveranstaltungen Kameras in die Hand, so dass auf diese Weise viele lokale Sport-Events auf der Videoplattform im Internet zu sehen wären. Auf die Frage nach der Professionalität dieser Inhalte hatte der ehe­malige ORF-Moderator Knöppel eine klare Antwort: Die Zuschauer könnten durch­aus zwischen gut und schlecht gemachtem Amateurfernsehen unterscheiden.
 
Selbst gedrehte Inhalte und Auftragsproduktionen für Unternehmen zeigt (i)tv Co­burg, eine IT-Tochter des Energieversorgers süc/dacor aus Coburg, die mit dem Slogan „online direkt fernsehen“ wirbt. Laut Uwe Meyer ermöglicht die Einbindung von „user generated content“, tagesaktuell auf Ereignisse zu reagieren.
 
Kriterien für eine gute Produktion sind nach Meinung von Westphal Relevanz, Span­nung und Emotionalisierung. Wenn die Nutzer zu Inhalteproduzenten werden, kann auf diese Weise Talentförderung betrieben werden, nannte Sevenload-Ge­schäftsführer Evsan einen weiteren Vorteil dieses Trends: „Die nächsten Stefan Raabs und Harald Schmidts kommen aus dem Internet“, war er sich sicher und lieferte damit die Vorlage für das Fazit der Workshop-Moderatorin Bianca Bauer-Stadler. Die Aussage, Internet kills the TV-Star, müsste womöglich in eine Frage umgewandelt werden, so Bauer-Stadler, und zwar in die Frage: „Internet may be create the TV-Star?“
 
 
  
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3. bis 4. Juli 2007, Telefon: 0911 / 8606-6940