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Auf der Tonspur des Alltags - Faszinosum Radio oder: Warum ist Radio unersetzlich?

04.07.2007 | L6 2007
Was hat Radio, was iPod, TV und Internet nicht haben? Frank Szymkowiak vom Kölner Rheingold Institut beantwortete diese Frage im Rahmen eines Workshops der Lokalrundfunktage in Nürnberg. Er untersuchte hierfür die Mechanismen des Nebenbei-Mediums tiefenpsychologisch und fand heraus, dass uns Hörfunk vor der Eintönigkeit des Alltags bewahrt und unser Leben strukturiert. Radio, so die Quintessenz seiner Forschungen, ist die „Tonspur des Alltags“.
 
Ohne Radio, so Szymkowiak, könnten wir das „Leben im Verfassungs-Flimmern“, also dem zerstückelten, unstrukturierten Alltag, nur schwer ertragen. Unruhe würde sich breitmachen und beunruhigende Sinnfragen aufkommen, Vertrautheit und Eingebundensein würden fehlen. Radio hingegen gibt ein beruhigendes Gefühl, macht Alltag lebbar und entfaltet seine Wirkung als „Schutzmacht gegen die alltägliche Unruhe des Lebens. Radiohören kann durchaus bewirken“, erläuterte der Diplom-Psychologe den dynamischen Faktor des Mediums, „dass sich der Hausputz in eine tänzerische Choreographie verwandelt.“ Andere Medien wie Tonträger, Fernsehen und Internet werden im Gegenzug als Ausgrenzungsmedium wahrgenommen, da sie eine Flucht aus dem Alltag bedeuten.
 
Werbebotschaften im Radio seien relevant, müssten aber keineswegs schrill daherkommen, um wahrgenommen zu werden und eine hohe Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Laute Werbebotschaften würden eher zu einem Gefühlsstau führen, der sich in Verärgerung zeige. Im Gegenteil dazu ständen leise Töne und eine „beruhigend banale Komponente“ für räumliche und emotionale Nähe, die unbewusst eine starke positive Wirkung entfalten könne.
 
 
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3. bis 4. Juli 2007, Telefon: 0911 / 8606-6940