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CSU-Landtagsfraktion will Finanzierung über das Jahr 2009 hinaus sichern - Die neue Finanzierung des Lokalrundfunks

04.07.2007 | L9 2007
 
„Vielfalt hat ihren Preis“, das stellte CSU-Generalsekretär Markus Söder schon zu Beginn des Workshops „Neue Finanzierung des Lokalrundfunks“ bei den Lokalrundfunktagen 2007 in Nürnberg klar. Die CSU bekenne sich aber zur gewachsenen Medienlandschaft und werde dafür sorgen, dass deren Finanzierung über das Jahr 2009 gesichert wird.
Wie man dieses Ziel am besten erreichen kann, darüber diskutierte neben Söder der CSU-Medienpolitiker Hans Gerhard Stockinger, BLM-Präsident Wolf-Dieter Ring, VBL- Vorsitzender Willi Schreiner und der Vorsitzende des Medienrates Erich Jooß.
 
Alle Teilnehmer waren sich einig, dass veränderte Hörergewohnheiten und neue Übertragungstechnik – Stichwort Digital- und Netradio – die Lokalsender vor große Herausforderungen stellen. Willi Schreiner verglich die Situation mit dem Start von Antenne Bayern als erstem landesweiten Privatsender. Wolf-Dieter Ring berichtete aus der neuesten Funkanalyse. Die Verluste beim klassischen Radio seien unübersehbar. Vor allem die jungen Hörer wendeten sich immer mehr von den Massenprogrammen ab. Erich Jooß bestätigte diesen Trend und lieferte auch die Begründung: „Jugendliche wollen heute ihr eigener Programmdirektor sein“. Die Musikgeschmäcker würden immer individueller. Per mp3-Player stellen sich Teenager ihr eigenes Programm zusammen.
Ein Patentrezept, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, hatten die Teilnehmer nicht parat. Ring gab aber zwei Ratschläge: Zum einen sollten die Sender die Information nicht vernachlässigen. „Sie müssen ins Programm investieren, um die Hörer an sich zu binden. Musik alleine reicht nicht mehr aus.“ Zum anderen sollten die Sender das Internet nicht als Risiko, sondern als Chance sehen. Diesem Standpunkt schloss sich Erich Jooß an. Markus Söder kritisierte, dass viele Sender das Internet nur als Ergänzung zu ihrem Programm sehen. „Die Webseite muss einen Mehrnutzen für den Anwender haben“, verlangte Söder. Vor allem junge Menschen wollten ein interaktives Medium. Willi Schreiner verwies darauf, dass die einzelnen Sender beim Webauftritt schnell an ihre Grenzen stießen. Hier seien verstärkt Kooperationen gefragt. „Damit sie im Wettbewerb bestehen können, brauchen die Sender Planungssicherheit“, leitete Ring den zweiten Teil der Diskussion ein.
Die Übergangsregelung, die der bayerische Landtag beschlossen hat, laufe Ende 2009 aus. Der Zuschussbedarf der Sender liege bei rund einem Drittel der Gesamtausgaben. Der Rest werde auf dem freien Markt erwirtschaftet. Die beiden CSU-Politiker Söder und Stockinger sicherten zu, dass die Anbieter Planungssicherheit bekommen werden. Die beste Lösung wäre eine gesplittete Rundfunkgebühr, waren sich die Diskussionsteilnehmer einig. Hans Gerhard Stockinger verwies aber darauf, dass dazu eine Änderung des Rundfunkgebührenstaatsvertrages nötig sei. Der müssten alle 16 Bundesländer zustimmen. „Wir bemühen uns derzeit um eine Lösung“. Sollte dies nicht gelingen, werde man andere Finanzierungsmodelle finden. „Wir wollen und werden die Vielfalt des bayerischen Lokalrundfunks erhalten“, so Markus Söder in seinem Schlusswort.  
 
 
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3. bis 4. Juli 2007 Telefon: 0911 / 8606-6940