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Die Freiheit, zu versagen und der Luxus, zu entscheiden - „The Golden Pin“ – Videojournalismus made by Mike Kraus

04.07.2007 | L4 2007
Ist es nur eine billige Art, Filme herzustellen oder das Format der Zukunft, das die Zuschauer unmittelbar begeistert? Für Mike Kraus ist Videojournalismus die Freiheit, von A bis Z über seine Beiträge und Geschichten selbst zu entscheiden und die Chance, einen direkteren Zugang zu seinen Protagonisten zu bekommen. „Wenn ich nahe an den Menschen dran bin – ohne sie mit einer großen Crew einzuschüchtern, erfahre ich Geschichten, die sie sonst nicht erzählen würden und der sich der Zuschauer schwerlich entziehen kann.“ Natürlich gibt es auch finanzielle Gründe für den Videojournalismus, so Kraus auf den Lokalrundfunktagen. „Als Videojournalist ist man eine sehr effiziente Maschine.“
 
Aber vor allem ermögliche diese Technik, Dinge auzuprobieren und dabei auch einmal versagen zu können. Man stehe nicht unter dem finanziellen Druck eines gebuchten Filmteams, das von der Redaktion losgeschickt worden ist. „Man kann die Grenzen des klassischen Fernsehens ein wenig verschieben, und wenn es nicht klappt, ist es auch okay,“ so der New Yorker Videoreporter. In der Gruppe sei es zudem schwierig, die Begeisterung für ein Projekt aufrecht zu halten. Viele Köche und Kommunikationsschwierigkeiten verderben allzu oft den Brei.
 
Der Pionier und Shootingstar in Sachen Videojournalismus stieß im Jahr 2002 zu dem Team der BBC-Videojournalisten und begann einzigartige Filme und Mini-Reihen zu produzieren, für die er vielfach ausgezeichnet wurde. So gewann er u.a. mit seiner dokumentarisch-experimentellen Reihe „Looking For Love in London“ den International Video Reporting Award 2004. In seiner Serie „Golden Pin“ ließ er auf einer Londoner Karte seine „goldene Stecknadel“ fallen und begab sich direkt an diese Stelle, um dort eine Geschichte eines Londoners einzufangen. Denn jeder Londoner hätte seine Geschichte. Man müsse ihn nur dazu bekommen, sie zu erzählen. So traf er auf Wahrsagerinnnen, tanzende Bedienungen, Kreismaler und Moustache-Träger. Normale, aber interessante Leute von nebenan, die Mike Kraus uns ins Wohnzimmer holt. „Gutes Fernsehen ist, wenn man die richtigen Leute zeigt und quasi in deren Köpfe einsteigt. Wenn die Idee gut ist, müssen es auch keine großartigen Bilder sein,“ sagt Kraus, der mit schnellen Schnitten und Zeitraffern längst seinen ganz eigenen Stil gefunden hat.
 
  
 
  
Rückfragen:
 
3. bis 4. Juli 2007 Telefon: 0911 / 8606-6940