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Im Rahmen der heute in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) stattfindenden Fachtagung der Frauen-Union Oberbayern zum Thema "Generation Gewalt?", wies der Präsident der BLM und Vorsitzende der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, in seinem Grußwort darauf hin, dass bei Gewalthandlungen Jugendlicher eine ganze Reihe von Faktoren zusammen kommen: "Neben bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen der Täter, wie z.B. geringes Selbstwertgefühl und labile Persönlichkeitsstruktur und Merkmalen aus dem Täterumfeld, wie eigene Gewalterfahrung in der Familie, kann auch exzessive Medienerfahrung eine Ursache sein, vor allem als Verstärker schon vorhandener Erfahrungen und Einstellungen", so Ring.
 
Der KJM-Vorsitzende führte weiter aus, "dass sich Gewaltdarstellungen in unter­schiedlicher Ausprägung in allen Medien finden – ob es sich nun um Gewalt im Fernsehen in fiktionalen Filmen oder in nonfiktionalen Formaten, um exzessive Gewaltdarstellungen in Computerspielen oder um bestimmte Musikrichtungen handelt, die durch gewalthaltige Texte geprägt sind. Ein besonderes Problem stellt aber vor allem das Internet dar." Ring wies darauf hin, dass es rechtlich sehr schwierig sei, Plattformen für sog. "user-generated-content" wie "YouTube" oder "MyVideo", auf denen immer wieder jugendgefährdende Inhalte eingestellt werden, zur Verantwortung zu ziehen. "Plattformbetreiber, die Zugang zu fremden Inhalten verschaffen, sind nach geltendem Recht erst dann zum Handeln verpflichtet, wenn sie von problematischen Inhalten Kenntnis erlangen. Hier sind insbesondere die Politik und die Medienaufsicht gefordert, die Verantwortlichkeiten zu diskutieren und zentrale Schnittstellen, wie die Plattformbetreiber, stärker in die Pflicht zu nehmen.“
 
Die Vorsitzende der Frauen-Union Oberbayern und Europa-Abgeordnete, Dr. Angelika Niebler, kündigte in ihrer Begrüßung weitere Veranstaltungen der Frauen-Union zum Thema "Gewalt in der Familie" an. "Gewalt in unserer Gesellschaft in ihren vielfältigen Erscheinungsformen nimmt immer mehr zu, deshalb ist es wichtig, dass wir uns intensiv mit diesem Problem beschäftigen".
 

>> Kontakt: Dr. Wolfgang Flieger, Tel. (089) 63 808-313, wolfgang.flieger@blm.de