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Kleine Budgets – Große Wirkung? Spotproduktion für das Lokalfernsehen

02.07.2008 | L9 2008
Das Budget der lokalen Fernsehsender ist klein. Doch kann dieses Manko in der Spotproduktion durch die lokale Identifikation ausgeglichen werden kann? Diese Frage warf Moderator Norbert Hufgard von TV touring Würzburg zu Beginn des Workshops „Kleine Budgets – Große Wirkung“ am 1. Juli auf den Nürnberger Lokalrundfunktagen in die Runde der Lokalmarketeers.
 
Bernhard Bertram, Miteigentümer und Geschäftsführer von Hamburg 1 Fernsehen setzt auf die Adaptierung von bestehenden Bildern: So verwendete er für einen Werbespot einfach und „ohne große Emotionalität“ die Anzeigenbilder eines Autoherstellers und schob in einen nationalen Werbespot von OBI Angebote der lokalen Märkte ein. So schafft er es oft ganz ohne bewegte Bilder seine Kunden zufrieden zu stellen und Zuschauer zu erreichen.
 
„Das Ohr sieht mit“, sagte René Falkner, Studioleiter und Geschäftsführer bei Sachsen Fernsehen in Chemnitz. Schlechte Bilder könne man notfalls mit einem guten Ton kaschieren, umgekehrt sei dies kaum möglich. Deswegen liegt sein Schwerpunkt auf der Produktion der Audios, die er erst im zweiten Schritt bebildert. Das spare auch eine teure Audiomischung.
 
Bei Johannes Zeindlmeier, Verkaufs- und Marketingleiter bei Donau TV darf ein Werbespot auch im Lokalen schon mal aufwändiger gedreht sein. „Man kann den Kunden durchaus davon überzeugen, auch mal mehr Geld auszugeben, wenn es sich lohnt und der Spot lange gesendet werden kann.“ Um Kosten zu sparen, wählt er aber möglichst freiwillige Protagonisten der Kunden bzw. aus seinen eigenen Reihen.
Das befriedige auch gleichzeitig die Eitelkeit der Kunden, die es allerdings gut zu inszenieren gilt, meinte auch Bernd Keller, der mit seinem eigenen Unternehmen planetlux Werbespots produziert. Im Prinzip müsse man an die lokalen Werbekampagnen die gleichen Maßstäbe ansetzen wie an die nationalen, so Keller. Entscheidend für den Erfolg und die Qualität sei dabei immer noch das gute Drehbuch bzw. Konzept, das am Anfang steht, und die Qualität des Ausgangsmaterials. „Lieber auch mal auf die GEMA-freie Musik verzichten und wirklich passende Musik einsetzen,“ riet er, „und aktuelle Themen wie die Fußball-EM aufgreifen sowie lokale Persönlichkeiten und Lokalitäten integrieren.“
 
„Klauen“ war bei diesem Workshop kein verpöntes Wort - im Gegenteil. „Wir Lokalsender haben den Riesenvorteil, dass wir uns gegenseitig die Ideen klauen können, ohne nationalen Schaden anzurichten,“ meinte Bertram, weshalb er die Ideenwerkstatt der Lokalrundfunktage auch als Nichtbayer sehr schätze. Der Big Mac werde ja schließlich auch nicht jeden Tag neu erfunden und sei trotzdem immer noch sehr erfolgreich, schloss dann auch der Moderator Hufgard den Workshop. 
 
  
 
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