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„Der Mojo schickt sein Material dann an den Bürojo“ – wie die neuen Techniken die Arbeit des Journalisten verändern

02.07.2008 | L13 2008
Immer unterwegs auf der Suche nach den neuesten Geschichten – so sieht für viele Journalisten schon heute die Realität aus. Unter dem Workshoptitel „Mojos, Stadtreporter, Mitmachradio – neue Wege der Berichterstattung“ diskutierten die Referenten über die Ausbildung für diese (neue) Art von Journalismus, gaben Einblicke in die Praxis und präsentierten Möglichkeiten zur Wiederverwendung und Neuaufbereitung einmal gedrehten Materials und von O-Tönen.
 
Ditti Brook stellte den neuen Bachelorstudiengang „Multimedia Production“ der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Chur vor, bei dem die Studenten ab September dieses Jahres auch von der universitären Seite aus auf die neuen Anforderungen in ihrem zukünftigen Berufsfeld vorbereitet werden. Dabei lernen die Studenten theoretische und wissenschaftliche Grundlagen ebenso wie auch das Wissen darüber, selbst in einem Fernsehstudio zu stehen und eine Sendung zu produzieren.
 
Über langjährige Erfahrungen im Bereich Videojournalismus verfügt Astrid Neururer bereits. Sie ist stellvertretende Redaktionsleiterin bei der Vorarlberger Onlineredaktion und schickt ihre mobilen Journalisten („Mojos“) immer dort hin, wo es live und aktuell etwas zu berichten gibt. Um den User zeitnah mit Informationen füttern zu können, gibt es die Drei-Minuten-Regel, die besagt, dass Breaking-News innerhalb von drei Minuten online gestellt werden sollen. Die Themen, die die mobilen Reporter von unterwegs einfangen und die mit Hilfe der neuesten Technik gleich zum Büro-Journalisten („Bürojo“) in die Redaktion übertragen werden, sind bunt gemischt und informieren nicht nur über etwaige Unfälle und Brände aus der Region, sondern berichten auch von Partys, Events, oder auch mal Tierbabys. Die Beiträge werden dann im Voralberger Medienhaus crossmedial verwendet. So bekommt beispielsweise der Radiosender einen O-Ton und verweist im Gegenzug auf das Gesamtvideo, das bei vol.at angeschaut werden kann. Damit wird ein Rundumservice für Hörer und User geboten.
 
„Ein Reporter muss auch heute noch Neugier und ein gewisses Feuer für seine Arbeit mitbringen“, ist sich Dr. Martin Zimper sicher. Bei Radio Graz berichten die Stadtreporter von 7.30 - 17.30 Uhr einmal stündlich von verschiedenen Plätzen zu ganz unterschiedlichen Themen aus Graz. Mit einem Smart, der die neueste Satellitentechnik auf dem Dach installiert hat, kann der Reporter dem Moderator im Studio innerhalb weniger Sekunden das Material liefern und wenige Minuten später können sich die Hörer das ganze per Podcast herunterladen.
 
Wie gedrehtes Material und O-Töne auch über den tagesaktuellen Gebrauch hinaus verwendet werden kann, erzählte Wolfram Wessels, der als Redakteur beim SWR Doku Blog arbeitet. Auf diesem Portal können alle registrierten User sowohl eigene O-Töne und Beiträge hochladen, als auch das Material anderer Nutzer herunterladen. Darüber hinaus können verschiedene O-Töne zu Features vermischt oder mit anderen verbunden werden, sodass sich aus einem Tonmaterial beliebig viele neue Beiträge, mit ganz unterschiedlichen Aussagen und Zusammensetzungen, gestalten lassen.
 
Die Teilnehmer waren sich einig, dass, bedingt durch die sich stetig verändernde und weiterentwickelnde Technik, die Zukunft im Journalismus immer stärker im mobilen Bereich liegen wird. Denn so können die Nachrichten zu dem Zeitpunkt geliefert werden, wenn sie tatsächlich gerade geschehen sind.
 
 
 
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1. bis 2. Juli 2008 Telefon: 0911 / 8606-6940