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Online-Communities für Radio-Anbieter unverzichtbar - Mobile Versionen bereits in der Entwicklung

02.07.2008 | L11 2008
Hörerclubs und Hörerstammtische der Radiofans gibt es schon lange. Aber: „Heute heißt das nicht mehr Stammtisch, sondern Community“, stellte Wolfram Tech fest, Partner des Beratungsunternehmens BCI in Schwaig, der einen Workshop über Radio 2.0 während der Lokalrundfunktage 2008 moderierte. Er fragte Radioexper­ten aus USA, Österreich und Norwegen, ob sich Online-Communities für den Hör­funk auszahlen.
 
Dass sie das tun, bestätigte Pat Welsh, Mitarbeiter der US-amerikanischen Pollack Media Group, dem weltweit größten Radioberatungsunternehmen, und erklärte, warum Radio-Anbieter in USA im Internet neue Einnahmequellen erschließen müssten: Die Werbeeinnahmen der US-Radiosender sanken in diesem Jahr bisher um 4,9 Prozent. So genannte „non traditional revenues“, also Erlöse außerhalb der klassischen Werbung, stiegen dagegen um mehr als zehn Prozent. Die Online-Er­löse der Hörfunker sollen in diesem Jahr zudem die Eine-Million-Dollar-Marke errei­chen.
Als beste Beispiele für Radio-Communities im Internet nannte der Branchenberater Skyrock aus Frankreich oder 102.7 KiisFM aus Los Angeles. Als erfolgreiche Web-Technologien, die Radio-Anbieter nutzen sollten, empfahl Welsh Meebo, eine Applikation, die ähnlich funktioniert wie der mobile Community-Dienst Twitter. Der Anbieter Kyte ermögliche Radiostationen die Einrichtung eigener Video-Kanäle auf ihren Websites.
 
Flirting-Portale boomen. Wolfgang Struber, Geschäftsführer des Unternehmens Radio Arabella in Wien, das die Arabella-Sender in Wien, Nieder- und Oberöster­reich sowie Salzburg betreibt, stellte die neue Community Herzflimmern.at vor, das Online-Pendant zur erfolgreichen Kult-Sendung im Radioprogramm. Die kostenfreie Online-Partnerbörse ver­zeichnet bisher 10.000 registrierte Nutzer und 2,2 Millionen Page Impressions pro Monat. „Tendenz steigend“, bekundete Struber. Bestandteile des Konzepts sind unter anderem ein wöchentlicher Single-Newsletter für Nutzer auf Partnersuche, die Herzflimmern-Parties, die Verknüpfung mit dem Radioformat („Single der Woche“ in der Sendung“ und Audio-Content auf der Website), Chats mit dem Radiomoderator sowie die Einbindung von User-Generated-Content.
 
Als Gründe für den Aufbau der im Februar gestarteten Community von ROCK ANTENNE nannte Programmdirektor Guy Fränkel zwei Marketingziele: Stärkung der Hörerbindung und Verbesserung der Reichweite des digitalen Radiosender, da die digitale Radioverbreitung begrenzt sei, das Internet hingegen unbegrenzt. Um die Community bekannt zu machen, knüpfte der Sender Kooperationen mit erfolg­reichen Web 2.0-Plattformen wie Last.fm, YouTube und Mister Wong und nutzt un­ter anderem die AdWords des Suchmaschinen-Riesen Google. Am 1. Juli startete außerdem das mobile Portal der ROCK ANTENNE-Community unter m.rockantenne.de, verkündete Fränkel.
 
Der norwegische öffentlich-rechtliche Radiosender NRK baut derzeit ein Online-Musikarchiv (NRK Music Archive DMA) für den skandinavischen Raum auf. Jon Roar Tonnesen, Leiter der Musikbibliothek und Leiter des Music Archive DMA bei NRK in Oslo, will dadurch dem öffentlich-rechtlichen Sender zu neuen Einnahmen verhelfen und dem Online-Shop iTunes Konkurrenz machen. Erfolg versprechend ist, dass NRK dazu die Rechte für die ganzen Musikkataloge bekommen hat. Ver­marktet werden soll der Musik-Dienst, der von Beginn an auch als mobile Version existiert, über verschiedene Radio-Communities in Skandinavien.
 
 
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