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Innovationen als Antwort auf Medienwandel - Tools und Tipps für Gründer und Journalisten auf den media.innovations

28.04.2016 | 17 2016
„Man kann sich Innovationen nicht entziehen“, stellt BLM-Präsident Siegfried Schneider zum Auftakt des Medieninnovationstages der BLM fest. Sie sind die „notwendige Antwort auf die Umwälzung der Medienwelt“. Verschiedene Ansätze, wie das gelingen kann, wurden gestern bei den media.innovations vorgestellt.
 
Technik, Tools und praktische Tipps: Das macht die media.innovations so interessant für Gründer und Journalisten. So begann der Tag mit einer Einführung ins Crowdfunding durch Julia Köberlein und Bernhard Scholz, ehemalige Fellows aus dem Media Lab Bayern und Gründer des  interaktiven Magazins „Der Kontext“. Ihre Botschaft: „Crowdfunding ist keine schnelle Geldmaschinerie“, dahinter stecke genaue Planung und viel Arbeit.
 
Startkapital muss sich Google nicht mehr besorgen. Aber Experimentier­freude prägt auch die Digital News Initiative, die Isabelle Sonnenfeld, Leiterin des Google News Lab, vorstellte. Das Ziel: neue Technologien für die journalistische Zukunft einzusetzen und im offenen Austausch mit Verlagen einerseits und Journalisten andererseits neue Produkte zu entwickeln wie z.B. die Accelerated Mobile Pages. Eine zweite Säule bildet Training und Forschung. So wird die zweite Bewerbungsrunde für den Innovationsfonds noch vor dem Sommer starten.
 
Um das Vertrauen in den Journalismus zu stärken und positive Lösungsansätze statt immer nur Konflikte zu zeigen, wird derzeit der neue Ansatz des konstruktiven Journalismus getestet. Caspar Walbum Host von Denmarks Radio präsentierte entsprechende Beispiele.
 
Konflikte gibt es auch in der Gründungsphase eines Medien-Start-ups. Wie lehrreich diese Zeit ist und welche Innovationen – u.a. mit Hilfe von finanzieller Förderung und Coaching – dabei herauskommen können, verdeutlichten gestern gleich zwei Pitch-Runden.  Am Vormittag präsentierten die Gründer des Podcast-Labels Viertausendhertz, der interaktiven Radio-App CATCH, der Kuratierungsplattform piqd und der ersten Group-Messenger-App Drop ihre Ideen. Am Nachmittag stellten die neuen Stipendiaten aus dem Media Lab Bayern ihre Anwendungen vor: Jornu (Abonniere Journalisten statt Zeitungen!); der Online-TV-Sender 5Zehn, Holodeck 4.0 (Virtual Reality) sowie der „digitale Lesezirkel“ Bohème (Medien-App für Cafés).
 
Nach der Mittagspause, in der sich die rund 200 Besucher in einer Hands-on-Ausstellung informieren konnten, ging es in zwei Workshops um Tipps für Snapchat bzw. für das Social Media Monitoring. Snapchat ist nicht nur bei Teenies beliebt, sondern eignet sich auch für die Kommunikationsarbeit von Medienhäusern, wie Manuel Lorenz und Christian Mutter von BILD zeigten. Der Ratschlag von Martin Hoffmann zum Social Media Monitoring und Community-Management: „Nicht mit Störern diskutieren, sondern die guten Nutzer stärken – don’t feed the troll“. Weitere praktische Tipps zu Must-Have-Tools für Redaktionen in Sachen Social Media gab es von Daniel Fiene, der für die Rheinische Post ein Listening Center aufbaut.
 
Und wie stellt sich ein klassischer TV-Sender wie RTL2 auf das Nutzungsverhalten der Millenials ein? Er startet Ende Mai das Streaming-Angebot RTL2 You für die junge Zielgruppe, das Christian Nienaber, Direktor Digital, vorstellte. Das Resümee von Moderator Richard Gutjahr zum Digitalkanal You: Ihr „nutzt die Titanic, solange sie noch nicht sinkt“ als „Absprungsrampe für die Community“.
 
Wenn der Sender damit vielleicht in einigen Punkten scheitert, wäre das erste Prinzip im Umgang mit Innovationen laut der Abschluss-Keynote von Dirk von Gehlen erfüllt, nämlich aus strategischem Scheitern zu lernen. Als weitere Prinzipien nannte der Leiter Social Media/Innovationen bei der SZ: 2. Ratlosigkeit üben: also keinen Masterplan haben, sondern das Shruggie-Prinzip stärken; 3. nicht Trends, sondern Entwicklungen verstehen; 4. den Dialog mit dem Kunden führen und 5. Unsicherheiten aushalten.
 
Präsentationen, Fotos und den Link zum Storytile-Live-Blog sind unter www.medienpuls-bayern.de zu finden.
 
Kontakt:
Bettina Pregel
Tel.: (089) 638 08-318
bettina.pregel@blm.de