Kategorie „Aktuelle Berichterstattung und Information“
Radio Primavera, Aschaffenburg: „Abschiebe-Drama um Familie Mbaeri aus Haibach“
Jan-Philipp Repp (Programmchef & Moderator) und Jakob Meder (Reporter)
Ein Brief trifft die Familie Mbaeri aus Haibach im April 2021 wie ein Schock. Die fünfköpfige Familie soll in die Heimat von Mutter Irina - die Ukraine - abgeschoben werden. Dabei war sie mit ihrem Mann erst acht Jahre zuvor nach Deutschland geflüchtet, weil beide in der Ukraine - aufgrund der dunklen Hautfarbe ihres Mannes - rassistischen Angriffen ausgesetzt waren. Viele Menschen und Vereine setzten sich daraufhin für die Mbaeris ein. Doch in einer Novembernacht wird die Familie plötzlich von der Polizei abgeholt, nach München gebracht und von dort nach Kiew geflogen. Doch die Unterstützung aus Haibach reißt nicht ab. In Absprache mit der deutschen Botschaft wird zunächst eine Wohnung für die Familie und später auch eine deutsche Schule für die Kinder gefunden. Um die Schulkosten von rund 22.000 Euro stemmen zu können, startet das Funkhaus Aschaffenburg eine Spendenaktion. Doch dann bricht in der Ukraine plötzlich Krieg aus. Erneut macht sich die Familie Mbaeri auf di e Flucht nach Deutschland. Nach tagelangem Bangen gibt es schließlich ein Happy End. Radio Primavera hat die Familie auf ihrer Odyssee begleitet und in schweren Zeiten unterstützt. Die Hörer wurden informiert und mit regelmäßigen Updates versorgt. Auch der Krieg in der Ukraine konnte durch das regionale Schicksal greifbar gemacht werden.
Abschiebedrama
Radio Mainwelle, Bayreuth: „Der Futtermittelkonvoi ins Flutgebiet - die Whatsapp-Reportage“,
Bernd Rasser (Programmleitung / Morningshow-Moderation)
Diese Geschichte geht ans Herz und zeigt was Lokalradio mit Hilfe neuer Medien alles kann. Es ist spät abends als Mainwelle-Programmleiter und Morningshow-Moderator Bernd Rasser eine Whatsapp von Verkehrsmelder „Düngi“ bekommt „Meister! Mir foohrn nochmal ins Ahrtal. Mindestens 500 Ballen! Soll ich mich melden, wemma dort sind?“. Spontan entsteht die Idee, den Konvoi mit an die 1.000 Ballen Stroh auf seiner Reise zu begleiten. Aber es muss schnell gehen. Reporter und Technik am Wochenende? Fehlanzeige! Düngi muss ran! Gebrieft mit Fragen, bewaffnet mit dem Smartphone als Mikro geht Tobias Düngfelder, LKW-Fahrer und freiwilliger Helfer beim Konvoi auf Oton-Jagd. Er ist zwar kein Reporter, aber er bringt alles mit, was eine gute Reportage in der Morningshow braucht. Dutzende Whatsapp-Sprachnachrichten gehen bei Bernd Rasser ein. Der schneidet alles noch am Morgen vor der Sendung, produziert und textet stundenlang. Pünktlich um kurz nach sieben geht das Ding on air und die Mainwelle-Hörer bekommen dank Düngi und Bernd einen intensiven emotionalen Blick ins Flutgebiet Ahrtal. Hörbar gemacht mit vielen Interview-Takes - allesamt per Handy ins Studio geschickt und dort aufbereitet. Ein großes Dankeschön an alle Helfer und den „Hobby-Reporter“.
Düngi im Ahrtal
Radio Gong 96.3, München: „Gelbe Tonne“, Katharina Muth (Redakteurin) und Mike Thiel (Moderator)
Wer in München richtig trennen will, muss seine Plastikmüll extra zu einer Wertstoffinsel fahren. Denn in der bayerischen Landeshauptstadt gibt es alles, nur eines nicht: Eine gelbe Tonne/einen gelben Sack. In den umliegenden Landkreisen, aber auch anderen deutschen Großstädten funktioniert das Gelbe Tonne-Prinzip einwandfrei, warum also nicht auch für München? Morningman Mike informiert in einer Themenwoche, woran es aktuell hakt, besucht eine Sortieranlage in der Region, spricht mit Hörer*innen und Verantwortlichen. Nicht zuletzt verspricht die politische Spitze aufgrund der überzeugenden Argumente des Radiosenders Gong 96.3 und dem in einer Umfrage abgebildeten Wunsch der Münchner*innen pro Gelbe Tonne das Thema endlich auch für die Landeshauptstadt umzusetzen. Vorgelegt wird ein Zusammenschnitt der Aktion.
Gelbe Tonne