Corona-Hilfen
Gerne möchte ich Ihnen einen aktuellen Sachstand zu den Förder- und Nothilfemaßnahmen geben.
Zum Hörfunk:
Zuerst ein Blick zurück ins vergangene Jahr: Im Bereich Bundeshilfen/Neustart Kultur werden wir in Kürze den Abschlussbericht vorlegen können. Die große Mehrzahl der Anbieter hat ihre Einbußen gegenüber den Prognosen erfreulicherweise leicht nach unten korrigieren können. Daher kommt es hier – im Vergleich zu den Planwerten und der über die bmt ausgereichten Förderung – bei einigen wenigen Anbietern zu lediglich geringen Abweichungen in Form von Rückzahlungen.
Wie bereits im letzten Medienrat berichtet, ist es uns gelungen, die Technische Infrastrukturförderung für die DAB-Netze und die Signalzuführung bei lokalen und regionalen Anbietern ab März 2021 um 25 Prozentpunkte zu erhöhen. Das führt in 2021 zu einer weiteren Entlastung dieser Hörfunkanbieter.
Aufgrund der anhaltenden Pandemie konnten wir Anfang Mai mit dem Freistaat Bayern vereinbaren, dass die Nothilfen im Hörfunk 2021 neben dem ursprünglich geplanten 1. Quartal auch auf das 2. Quartal ausgedehnt werden. Insgesamt stehen bis zu 1 Million Euro für durch die Pandemie unverschuldet in Not geratene Radiosender zur Verfügung. Die Rückmeldefrist läuft dieser Tage aus. Aktuell rechnen wir mit ca. 25 Anträgen auf Nothilfe, die dann je zu einer hälftigen Förderung der Verbreitungskosten UKW und DAB im ersten Halbjahr 2021 führen.
Nun zum Lokalfernsehen.
Bereits im März hatten wir eine Abschlagszahlung der bisherigen – „alten“ – Herstellungskosten seitens der Landeszentrale für das 2. Quartal an die Anbieter zur Sicherstellung der Liquidität ausgereicht.
Ohne TOP 10 zu sehr vorgreifen zu wollen – hier berichte ich noch einmal ausführlicher – planen wir weitreichende Veränderungen im Bereich der Herstellungskostenförderung für die Lokal-TV-Stationen.
Zudem ist es uns gelungen, eine Einmalförderung in Höhe von 1 Million Euro für Investitionen in technische Ausrüstung, v.a. für die von der Umstellung betroffenen Anbieter aus Art. 23, zu ermöglichen.
Bei jüngsten Abstimmungen mit dem Freistaat konnten wir zudem erreichen: In Analogie zum Hörfunk wird der Förderzeitraum für die Nothilfen Lokal-TV ebenfalls vom 1. Quartal auf das 1. Halbjahr 2021 ausgedehnt. Zudem können wir bis zu 1 Million Euro den Anbietern, die Corona bedingte Umsatzeinbußen geltend machen können, anteilig zur Verfügung stellen.
Ein herzliches Wort des Dankes an den Freistaat! Gemeinsam mit der Landeszentrale setzt er alle Hebel in Bewegung, den durch die Pandemie in Bedrängnis geratenen lokalen Sendern zu helfen. Gemeinsam kommen wir da weiter durch.
Lokalrundfunktag am 6. Juli – vor Ort und online
Ganz herzlich möchte ich zu unserem Lokalrundfunktag am Dienstag, den 6. Juli, im Nürnberger Rathaus einladen. Ja, Sie haben richtig gehört – Sie können, wenn sich die Corona-Zahlen weiter so positiv entwickeln, auch analog und live vor Ort dabei sein. Nach über einem Jahr Online-Events freuen wir uns, dank einem ausgefeilten Hygiene-Konzept erstmals eine hybride Veranstaltung – also vor Ort und online – anbieten zu können.
Das Feedback ist schon jetzt sehr gut: viele Menschen möchten sich endlich wieder einmal live begegnen und austauschen. Wir sind optimistisch, dass das beim Lokalrundfunktag – wenn auch in eingeschränktem Rahmen und natürlich ohne die große Party – möglich sein wird.
Inhaltlich steht der Lokalrundfunktag unter dem Motto „Innovationen für die digitale Zukunft im Lokalen“. Auch wenn das letzte Jahr bestimmt nicht leicht war für die Branche, wollen wir positiv in die Zukunft schauen. Schließlich ist Audio so beliebt wie noch nie! Davon können nicht zuletzt die lokalen Radiostationen profitieren. Auch bei den lokalen TV-Sendern wurde durch die Pandemie viel kreatives Potenzial geweckt. Und online wachsen die Sender-Communities.
Grund genug, auf unserem hybriden Lokalrundfunktag u.a. über digitale Strategien, neue Geschäftsmodelle und Community-Management im lokalen Rundfunk zu sprechen. Besonders gespannt bin ich auf die Keynote: Sie kommt in diesem Jahr von Stephan Grünewald vom Rheingold Institut. Er hat im vergangenen Jahr viel zur „Post-Corona-Gesellschaft“ geforscht und sieht für Menschen und Medien viele Chancen…
Vor der Keynote und verschiedenen Panels stellen wir natürlich auch die Funkanalyse Bayern 2021 Radio vor. Als krönender Abschluss des Lokalrundfunktags werden die BLM-Hörfunk- und Lokalfernsehpreise verliehen. Für den BLM-Publikumspreis, den wir heuer zum zweiten Mal verleihen, können Sie aktuell auf der BLM-Website die Radio- und TV-Beiträge Ihrer lokalen Lieblingssender an die Spitze wählen.
Nicht zuletzt noch der Hinweis auf einen ganz besonderen Programm-Höhepunkt: Am Nachmittag wird unser Forschungsprojekt zur „Entwicklung des privaten Rundfunks in Bayern“ in zwei Panels vorgestellt und diskutiert. Der Band dazu ist gerade noch im Druck und soll zum Lokalrundfunktag erscheinen. Soviel darf ich jetzt schon verraten: Prof. Dr. Markus Behmer und seinem Team von der Universität Bamberg legen mit diesem Band die erste wissenschaftlich fundierte Gesamtdarstellung zur Geschichte des lokalen Rundfunks in Bayern vor.
Mein Dank an dieser Stelle noch einmal dem Medienrat für die Unterstützung des Projekts – allen voran Herrn Prof. Dr. Manfred Treml für die Inititiierung und Begleitung!
Gemeinsam mit Erwin Huber, der die Politik im Freistaat, u.a. als Medienminister und Leiter der Staatskanzlei, mehr als vierzig Jahre lang geprägt hat, werden Herr Prof. Treml und Prof. Behmer in einem ersten Panel die wesentlichen Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt diskutieren.
In einem zweiten Talk zum Thema dann der Blick auf die Praxis: Georg Dingler, langjähriger Radio-Gong-96.3-Chef, Vera Katzenberger von der Universität Bamberg, Elke Schneiderbanger, u.a. ehemalige Chefredakteurin und stellvertretende Programmdirektorin von Antenne Bayern, heute AS&S, und Willi Schreiner, VBL, APR & Digital Radio Deutschland, machen sich Gedanken zur „Vielfalt vor Ort, der neuen Welt des lokalen Rundfunks in Bayern“.
Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe, ich habe auch Ihnen Lust gemacht, bei unserem ersten hybriden Lokalrundfunktag dabei zu sein.
Nicht unter den Tisch fallen lassen möchte ich zwei weitere BLM-Veranstaltungen in diesem Monat. Beide finden ausschließlich online statt.
Der Social TV Summit kommende Woche am Donnerstag, 17. Juni, feiert heuer schon sein 10-jähriges Jubiläum. Wie sehr der Online-Video-Konsum unseren Medienalltag prägt, wird seitdem immer deutlicher. Wissenschaftlich dokumentiert wird die wachsende Bedeutung dieser Branche seit mehr als zehn Jahren durch den Online-Video-Monitor (ehem. Web-TV-Monitor). Die aktuelle Studie wird auf dem 10. Deutschen Social TV Summit vorgestellt.
Wieviel Meinungsmacht von Online-Video ausgeht, weiß wohl kaum einer so gut wie der YouTuber Rezo. Er ist heuer als Interview-Gast beim Social-TV-Summit dabei. Soweit nur ein kurzes Schlaglicht auf den Social TV Summit der BLM, der vom Mediennetzwerk Bayern unterstützt wird.
Nicht zuletzt noch ein kurzer Hinweis auf unsere 6. Fachtagung Jugendschutz und Nutzerkompetenz. Sie findet am 30. Juni online statt und beschäftigt sich mit der Kommunikation in Zeiten von Corona. Was kann man aus den Erfahrungen des vergangenen Jahres mit Blick auf die gewachsene Digitalisierung im Alltag von Kindern und Jugendlichen lernen?
Ziel ist es, Eltern, Lehrkräften und pädagogische Tätigen Praxistipps für den digitalen Alltag in Distanzunterricht, Kinder- und Jugendarbeit an die Hand zu geben. Auch wenn wir alle hoffen, dass diese Zeiten bereits vorbei sind – in jedem Fall stellen sich für die Zukunft Fragen.