Das Media Lab Bayern hat am 11. und 12. Februar sein zweites #dmcmuc – Digital Media Camp veranstaltet. Das Barcamp für digitale Medien lockte fast 300 Besucher nach München.
Text: christoph gschossmann
Zwei Tage lang mischten sich unter die Session-Veranstalter in der Branche bekannte Namen wie Richard Gutjahr und Michael Praetorius mit weniger bekannten Digital-Pionieren, was für eine große Themenvielfalt sorgte. Gutjahr, einer der frisch gekürten „Journalisten des Jahres“ des Medium Magazins, diskutierte mit seinen Session-Teilnehmern über „Good Bots, Bad Bots“. Bots seien bereits für 49 Prozent des globalen Webtraffics verantwortlich, aber könnten trotzdem keine vorhandenen Meinungen ändern, urteilte Gutjahr.
Praetorius‘ Session war einem anderen Trend gewidmet: dem Livestreaming. Welcher Content funktioniert bei Facebook & Co., welcher nicht? Die Antwort: Die Nutzer wollen keinen bunten Themenblumenstrauß, sondern möglichst Spezifisches. Ein Beispiel: Praetorius hatte live im Mai 2016 aus Protest ein S-Bahn-Monatsticket (53,40 €) verbrannt und so hunderttausende Klicks generiert. Andere Sessions suchten Antworten auf weitere aktuelle Fragen, zum Beispiel: Wie genau definiert man Fake News? Was passiert nach dem Tod mit Social-Media-Accounts? Wie erleben Blinde das Internet?
UMSTRITTENER ADBLOCKER
Nach 67 Sessions und 4461 Tweets mit dem Hashtag #dmcmuc – erneut deutschlandweites Trending Topic – endete das Barcamp mit denselben Fragen wie 2016: Im nächsten Jahr wieder zwei Tage? Wer kommt wieder? Die Handzeichen waren eindeutig: Der Diskussionsbedarf beim Thema digitale Medien bleibt riesig.
Weitere Informationen unter medialab-bayern.de/digital-media-camp.
Fotos: Christoph Gschoßmann