Die Pandemie hat unser Alltags- und Berufsleben nach wie vor fest im Griff und die wirtschaftlichen Auswirkungen sind immer stärker zu spüren. Die Medienbranche steckt in einem Dilemma: Einerseits brauchen die Menschen gerade in Krisenzeiten mehr Informationen und nutzen Medien häufiger; andererseits führen sinkende Werbeeinnahmen zu wirtschaftlichen Verlusten. Die werbefinanzierten Radio- und TV-Sender sind aufgrund ihrer Informationsaufgabe systemrelevant. Gerade lokale Sender bilden Heimat und Anker in Krisenzeiten und ermöglichen ein Stück weit gesellschaftliche Teilhabe. Viele private Rundfunkanbieter haben uns berichtet, dass die Reichweiten während des Lockdowns gestiegen sind. Ein Zeichen für das Vertrauen in den bayerischen Lokalrundfunk. Diese Entwicklung ließ sich nicht nur in Bayern, sondern in den meisten Bundesländern beobachten, so dass vielerorts Corona-Hilfspakete für den systemrelevanten privaten Rundfunk geschnürt wurden. In Bayern haben der Freistaat und die Landeszentrale bereits im 2. Quartal 2020 für Lokalradio- und TV-Sender insgesamt 1,25 Mio. Euro zur Verfügung gestellt und der Bund unterstützt den privaten Hörfunk mit 20 Mio. Euro im Programm »Neustart Kultur«.
Doch die Krise bedeutet für die Medienbranche nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung, sondern auch eine Chance: Sie weckt das Kreativ- und Innovationspotenzial bei allen Beteiligten. Neue journalistische Formate, veränderte Arbeitsstrukturen und rein digitale Events zeigen, dass die Krise wie ein Turbo-Booster für die Digitalisierung gewirkt hat. So sind die Medientage München dieses Jahr erstmals in den virtuellen Raum umgezogen, unter dem Motto: »This is media NOW«.
Wie hat sich die Corona-Pandemie bisher auf die Medienbranche aus-gewirkt? Was bedeutet das für die Mediennutzung und den Arbeitsprozess? Wie sieht die Zukunft der digitalen Bildung angesichts der Corona-Erfahrungen aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich diese Ausgabe des Fachmagazins TENDENZ, das künftig noch stärker auf die digitale Nutzung setzt. Aber so, wie die Menschen bei Online-Veranstaltungen den direkten, persönlichen Austausch vermissen, wollen viele auch noch ein gedrucktes Magazin durchblättern, denn »Mit Anfassen ist schöner«! Beteiligen Sie sich an unserer Umfrage und wählen Sie auf der Postkarte oder unter www.blm.de/tendenzlesen aus, wie Sie unser Magazin künftig beziehen möchten.
Stephanie Harvey/Unsplash.com, Elly artist/Shutterstock.com
Tendenz
Das Magazin der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien
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