Am 4. Mai wurde der diesjährige Gewinner des DOK.digital benannt: Es ist das Projekt "The True Film" von Christina Zimmermann. Der BLM-Bereichleiter für Technik, Medienwirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit, Veit Olischläger, überreichte der Preisträgerin ihre Urkunde. Das Preisgeld von 2.500 Euro folgt. Außerdem wurde das Projekt „Salzsammler“, eine interaktive XR-Installation von Nic Schilling, mit einer besonderen Erwähnung geehrt.
Die Begründung der Jury:
Laudatio „The True Film“
Wenn man sich in musealen Räumen bewegt, erscheinen die Objekte oder Menschen, die wir dort sehen, weit weg. Sie werden nicht erfahrbar und nicht plastisch, obwohl sie unseren eigenen Biografien möglichweise sehr nah sind. Das ist in Zeiten umso wichtiger, in den man verstärkt über Erinnerungsarbeit nachdenken muss.
Dem Projekt „The True Film“ von Christina Zimmermann gelingt es, Geschichte und Biografien haptisch in VR erlebbar zu machen. Es stellt die Frage, wie man die Biografie eines Menschen anhand von Archiven interpretieren und verstehen kann.
In Dokumenten rund um das Ehepaar Krakauer sucht der/die User:in nach Puzzlestücken, aus denen sich spielerisch ein Bild des Ehepaars, ihrer Flucht, Freundschaften z.B. mit Theodor Adorno, und die Zeit des Kalten Krieges ergibt.
Durch die Kombination von VR- und Installationselementen wird ein Wissenstransfer ermöglicht und dazu motiviert, in den realen Archiven weiter zu forschen.
Der Preis soll dazu ermutigen, das Storytelling dieses Prototypen weiterzuentwickeln, um neben medientheoretischen Aspekten auch die emotionalen Aspekte der Geschichte zu transportieren.
Special Mention – Salzsammler
Außerdem möchten wir das Projekt „Salzsammler“ mit einer besonderen Erwähnung ehren. Das User-Experience-Design und das Engagement, dass das Team im musealen Raum für 6- bis 14-Jährige geschaffen hat, hat uns sehr beeindruckt. Es regt Kinder dazu an, spielerisch das Museum zu entdecken – das ist ein wichtiger Ansatz, den eine zeitgemäße Wissensvermittlung erfordert!
DOK.digital – Preis für neue Erzählformate 2024
Mit DOK.digital – Preis für neue Erzählformate werden zeitgemäße Formen für journalistisch-faktisches oder dokumentarisches Erzählen erkundet. Der Preis wird von der Bayerische Landeszentrale für neue Medien gestiftet und ist mit 2.500 Euro dotiert. Um den Preis pitchen fünf spannende Projekte, die verschiedene mediale Formate und Plattformen innovativ mit dem Inhalt verbinden. Die Pitches sind für die Branche öffentlich, Jury und Publikum können im Anschluss an die Präsentationen Fragen stellen.
Infos und Anmeldung unter: https://www.dokfest-muenchen.de/events/view/5888
Die Nominierten
FAKE IT TILL YOU BREAK IT
4-Kanal-Videoinstallation von Natalia Jobe, Theresa Hoffmann und Felizitas Hoffmann
Appell gegen sexualisierte Gewalt – eine 4-Kanal-Videoinstallation über Deepfake-Pornografie
GESTÄNDNISSE EINES NEONAZIS
Dokumentation von Dennis Leiffels und Martin Benedix
Über Jahrzehnte war “Michael” in der rechten Szene. In der Dokuserie packt er als viruteller Avatar aus.
SALZSAMMLER
Interaktive XR-Installation von Nic Schilling
Interaktiv und immersiv: In einer XR-Bodenprojektion spielerisch die Geschichte Regensburgs erkunden.
STADTKLIMA HALLE
Webbasiertes AR-Ausstellungsformat von Maren Schuster und Paul Kirsten
Was macht Halle fürs Klima? AR-Ausstellungen im Stadtraum zeigen Klimaproteste und die klimagerechte Stadt der Zukunft.
THE TRUE FILM
Interaktive VR-Experience von Christina Zimmermann
Die Avatare der ruhelosen Seelen von Friedel und Lili Kracauer erkunden den Nachlass des Begründers der Filmsoziologie.
Jury des DOK.digital – Preis für neue Erzählformate
Wir freuen uns, Ihnen die Jury vorstellen zu dürfen, welche den*die Preisträger*in des DOK.digital – Preis für neue Erzählformate küren wird.
Preisverleihung
Die Preisverleihung DOK.digital findet im Rahmen der DOK.forum Preisverleihung des 39. DOK.fest München statt:
Samstag, 04. Mai 2024, 17.00 Uhr, HFF – Kino 1
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